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Terakon

Terakon

Titel: Terakon
Autoren: Eva Maria Klima
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Leute.
Obwohl es ein großes Maß an Selbstbeherrschung benötigte, wich ich zurück,
entfernte seine Hand sanft, aber bestimmt und knöpfte meine Hose zu. Ich löste
mich von ihm und sah auf meine Uhr. Es war zwanzig vor drei. Wenn wir in dieser
Nacht noch nach Hause wollten, mussten wir uns beeilen, um den letzten Bus zu
erwischen. Ich sah, wie Sarah und ihr Verehrer gerade über die Stiege in ein
Zimmer nach oben gehen wollten. Ich drehte Michael meinen Rücken zu, um
Blickkontakt mit Sarah zu erhalten. "Sarah, wenn wir noch nach Hause
wollen, müssen wir jetzt los!"
    "Ich schlafe heute Nacht hier!"
    Sie kam zu mir und flüsterte mir ins Ohr: "Ich vögle heute noch mit
Alessandro."
    Sarah war, was Sex betrifft, relativ locker, aber so schnell stieg sie nur
selten mit jemandem ins Bett, und wenn, bereute sie es zumeist am nächsten Tag.
Also fragte ich: "Bist du dir sicher, so betrunken wie du bist?"
    Sie sah mich genervt an. "Klar, hab ich doch gesagt, ich weiß schon was
ich tue."
    Michaels Arme wanderten von hinten um meine Taille und zogen mich sanft zu sich
zurück. Er flüsterte mir ins Ohr: "Sie ist erwachsen, lass sie doch",
drehte mich zärtlich zu sich und küsste mich wieder. Für ein paar Minuten
konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Seine Hände wanderten erneut unter
meine Bluse und über meine Brüste. Inzwischen saß ich auf seinem Schoß und
konnte durch seine Jean spüren, dass ihm gefiel, was er berührte. Ich drückte
mich von ihm weg.
    "Mein letzter Bus fährt in ein paar Minuten, ich muss jetzt wirklich
los!"
    Er sah mich mit einem liebevollen Lächeln an und meinte: "Schlaf doch
einfach hier."
    Ich atmete aus und wollte bereits zu sprechen beginnen, als er anmerkte:
"Du bekommst auch ein eigenes Schlafzimmer, für dich alleine, wenn du das
willst".
    Ich konnte nicht anders, als ihn anzulachen.
    "Na eben, dann kannst du hierbleiben und alles ist in Ordnung", fuhr
er mit zärtlicher Stimme fort und küsste mich erneut.
    Mein Unterbewusstsein wollte mir etwas sagen. Ich drückte mich ein wenig von
Michael weg und als er zu sprechen beginnen wollte, sagte ich:
"Irgendetwas stimmt nicht."
    Er sah mich prüfend an. "Hast du wieder so ein ungutes Gefühl?"
    Sofort war sein Körper in voller Alarmbereitschaft. Also nahm er mich diesmal ernst.
Der Raum war inzwischen leer, da die meisten nach Hause oder nach oben gegangen
waren.
    Man hörte ein leises Klirren und kurz später stand jemand vor uns und
schleuderte Michael durch den Raum. Der Angreifer bewegte sich so schnell, es
war fast unmöglich, ihm mit den Augen zu folgen, dasselbe galt für Michael. Die
Männer knurrten sich gegenseitig an. Inzwischen konnte man auch aus den anderen
Zimmern Kampflaute hören. Der Angreifer katapultierte Michael gegen die Wand
und dieser ging zu Boden. Der Eindringling hatte ein großes Messer in seiner
rechten Hand. Er hatte eine Platzwunde an der Lippe und seine Mimik verriet,
dass er mit der Absicht zu töten kämpfte. Mein Blick wanderte von Michael zu
seinem Angreifer. Ich schnappte mir einen herumstehenden Stuhl und
zerschmetterte diesen auf dessen Rücken. Dies schien ihn nicht wirklich
verletzt zu haben, aber ich erlangte seine Aufmerksamkeit. Er schlug mir mit
dem Handrücken ins Gesicht und ich landete am anderen Ende des Raumes. Als ich
wieder zu mir kam, hatte Michael bereits eines der Beine meiner vorherigen
Waffe in der Hand. Er machte eine dieser übermenschlich schnellen Bewegungen
und das spitze Ende des Holzstückes hatte sich von vorne durch den Oberkörper
des Angreifers gebohrt. Michael hatte sein Herz durchstoßen. Sarah kam zur
gleichen Zeit von oben über die Treppe geeilt, als Daniel, gefolgt von zwei
dieser Gestalten, aus dem Nachbarraum zu uns flüchtete. Einer der Angreifer war
meines Erachtens schwer verletzt. Er hatte eine klaffende Wunde am Bauch und
eine ebenso beunruhigende Verletzung an der Schulter. Er stürmte auf Sarah zu
und biss sie in den Hals. Sarah begann sofort aus Leibeskräften zu schreien.
Währenddessen waren Daniel und Michael mit dem anderen Einbrecher beschäftigt.
Daniel schrie: "Er ist verzaubert, wenn möglich, töte ihn nicht!"
    Lange stand ich wie versteinert da und beobachtete, wie der Unbekannte Sarahs
Blut trank. Es war eine Szene, die einem Horrorfilm gerecht geworden wäre. Er
hatte Sarah mit seinem Griff fixiert, diese war nicht in der Lage, sich zu
bewegen. Ich stürmte auf ihn los und versuchte mit aller Kraft, ihn von ihr zu
lösen. Er machte eine
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