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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum
Autoren: Dirk van den Boom
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Leib gelegt, und Versorgungsboote pendelten von Brückenexplorer bis zu einem der nahen Raumdocks. Haark wusste, dass die Umbauarbeiten fast abgeschlossen waren: Die Wohnräume waren erweitert worden, um nun einer Mannschaft von 24 Personen genügend Platz zu machen, ihnen sowie ihrer Ausrüstung. Die riesigen Lagerhallen waren leer, was die Masse des Schiffes verringerte und sein Beschleunigungsvermögen erhöhte – dennoch war die Takamisakari immer noch ein schwerfälliger Walfisch, der mühsam beschleunigte und sich behäbig steuerte. Haark würde ein fast leeres Schiff befehligen, denn eine ER-Brücke wollten sie an ihrem Zielplaneten nicht installieren. Dies war, daran bestand kein Zweifel, eine reine Erkundungsmission. Ambius war das Ziel. Und um zu vermeiden, auf die offenbar noch bestehende ER-Station hinzuweisen, wollte man aus eigener Kraft ankommen. Also blieb als Transportmittel der Wahl nur ein Schiff wie die Takamisakari .
    Während sich der Transporter langsam dem massigen Leib des Schiffes näherte, schweiften Haarks Gedanken zu der seltsamen Besatzung, die er befehligen würde. Da war zum einen Dr. DeBurenberg, das Genie, von dem er schon viel gehört hatte. Begleitet wurde er von einem Verbindungsoffizier namens Frazier, der gleichzeitig den Navigator machen würde. Über Frazier wusste er nicht mehr, als in der offiziellen Personalakte stand, und da war ihm vor allem aufgefallen, dass er von einer Kolonie stammte. Zu den weiteren Besatzungsmitgliedern gehörten ein Pilot, ein Ingenieur und schließlich ein Aufklärungsstab des Geheimdienstes unter Leitung einer Offizierin namens Tamara Lik, die offenbar mit Frazier bereits zusammen gearbeitet hatte. Haark nahm sich vor, mit jedem einzelnen vor dem Abflug ein Gespräch unter vier Augen zu führen. Dies war vor allem notwendig, wenn man eine so gewichtige Geheimdienstpräsenz hatte: Die Tatsache, dass er formal das Kommando über diese Expedition hatte, mochte sich dann nämlich relativ rasch als Illusion herausstellen. Haark hatte keine sehr positive Vorstellung vom Geheimdienst, und er würde vor allem die Leiterin der Aufklärungseinheit sehr sorgfältig im Blick behalten. Möglicherweise war sie auch ein trojanisches Pferd Sikorskys.
    Zuzutrauen wäre es ihm.
    »Capitaine, wir docken an. Wenn Sie sich bitte anschnallen!«
    Die Stimme des Zubringerpiloten holte ihn aus seinen Gedanken. Er nickte dem jungen Mann freundlich zu und griff zu den Gurten. Noch während er sich anschnallte, wurde der massive Leib der Takamisakari vor ihm so groß, dass er das gesamte Cockpitfenster ausfüllte. Der Zubringer hatte seine Mannschleuse direkt unter dem Flugstand an der Nase und daher würde das Raumboot mit dem Bug andocken. Kurze Zeit später erzitterte das Fahrzeug und das leise Säuseln des Antriebs erstarb.
    »Wir sind angedockt. Colonel van der Haven erwartet Sie in der Schleuse!«
    Van der Haven war der Chefingenieur, der die Umbauarbeiten der Takamisakari überwacht hatte. Haark kannte ihn nicht persönlich, aber eine Reihe von E-Mails waren zwischen ihnen hin- und hergegangen, sobald Haark von seinem neuen Kommando erfahren hatte. Er wollte Sikorsky nicht die Befriedigung einer schlampigen Vorbereitung geben und hatte sich sofort auf die technischen Spezifika der Umbauten gestürzt. Er musste sein neues Schiff bis ins kleinste Detail kennen, erst recht bei einer so kleinen Besatzung – und einer so gefährlichen Aufgabe.
    Noch während sich Haark losmachte und aufstand, erinnerte er sich an ein technisches Spezifikum, das ihm am meisten Sorgen machte. Der Überlichtantrieb reagierte extrem empfindlich auf eine Reihe von Interferenzen, die beim Gebrauch von Energiewaffen unvermeidlich auftraten, und daher würde sein Schiff nur einige Raketenwerfer bekommen. Faktisch war die Takamisakari so gut wie schutzlos. Haark hoffte, dass er nicht in eine Situation geraten würde, wo er diese Tatsache zu bedauern hatte.
    Als er zur Schleuse kam, musste er sich in eine Schlange von Technikern und anderen Mitreisenden stellen, bis er schließlich abgefertigt wurde. Bereits auf der Erde waren alle einem langen Sicherheitscheck unterzogen worden, daher war die Kontrolle hier nur relativ oberflächlich. Als er schließlich einen untersetzten Mann in einer schlecht sitzenden Uniform mit den Abzeichen eines Colonels erblickte, der neben seinem Dreitagebart auch noch bemerkenswert fettige Haare präsentierte, wusste Haark, dass er van der Haven gefunden hatte.
    Er
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