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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum
Autoren: Dirk van den Boom
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System. Wir machen gute Fortschritte.«
    »Wann haben wir das Gravitationsfeld der Sonne weit genug hinter uns gebracht?«
    »Das dauert bei gleich bleibender Beschleunigung noch etwas mehr als zwei Tage. Aber wenn die Tentakel da nicht bald aus dem Quark kommen, holen sie uns auch so nicht mehr ein. Geben Sie uns noch eine Stunde bei vollem Schub, und sie können uns nur noch hinterher winken. Die Taka ist eine fette Sau, aber sie hat einen mächtigen Furz!«
    Bilgür sah sich triumphierend um, als sei ihr ein besonders guter Vergleich geglückt. Haark sah sie mit großen Augen an, schüttelte den Kopf und winkte ab.
    »Wir bleiben auf normalem Schub und Sie halten uns auf dem Laufenden. Marechal, wollen Sie hier bleiben?«
    »Kann ich Lydos sehen?«, fragte Tooma leise.
    »Bilgür, Lydos auf den Hauptschirm.«
    Die langsam kleiner werdende, blassblaue Kugel der ehemaligen Kolonialwelt wurde sofort sichtbar. Tooma starrte auf das Bild und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
    »Kann ich das in einer Kabine sehen?«
    »Ich gebe Ihnen meine. Es gibt einen Schirm mit Direktschaltung. Lik, wenn Sie so freundlich wären …«
    Tamara Lik nickte nur und wies Rahel Tooma den Weg.
    »Bilgür, ich bin bei DeBurenberg. Und lassen Sie die Finger vom Neuro-LAN, bis wir im Transit sind.«
    Die Pilotin ließ sich nicht anmerken, ob sie den Befehl seltsam fand oder nicht. Sie war ganz offensichtlich auf ihre Arbeit konzentriert.
    Haark verließ die Zentrale.
    Als er kurz davor die Kabine DeBurenbergs betrat, saß dieser in einem Sessel, den NeuroLAN-Verstärker neben sich gelegt und massierte sich abwesend die Schläfen. Er sah Haark entgegen, nickte ihm zu, als wolle er seine Anwesenheit anerkennen und setzte einen Monolog fort, den er offenbar gerade Frazier präsentiert hatte, der ihm gegenüber saß.
    »Es hat also einmal funktioniert. Einmal konnte ich in das Virtuum der Tentakel eindringen und einmal konnte ich einen unangepassten, aber selbstlernenden Virus in diese Kommunikationsebene einschleusen. Über das Virtuum – die Tentakel nennen es ihren Traum – koordinieren die Außerirdischen sich, übermitteln Befehle, tauschen Informationen aus. Es ist eine Art mentaler Reise durch eine ER-Brücke, nur permanent, und sie dient der Kooperation aller Tentakelwelten untereinander, vor allem dann, wenn es sich als nötig erweisen sollte. Mein Zugang hat funktioniert, weil die Tentakel nicht damit gerechnet haben, dass ich das Messer in ihrer Hand umdrehen würde. Sie werden diesen Fehler nicht wiederholen.«
    Haark setzte sich.
    »Das heißt, wir können nicht darauf hoffen, dass die gleiche Vorgehensweise auf Terra ebenfalls funktionieren wird?«, fragte Frazier.
    »Das heißt es. Mein Virus war zwar sozusagen lokal begrenzt und die Tentakel haben bereits effektive Gegenmaßnahmen getroffen, die Informationen über die Art meines Angriffes stehen jedoch in Nullzeit allen Tentakelfürsten zur Verfügung. Sie werden nicht zulassen, dass ich ihnen im Heimatsystem auf ähnliche Weise ins Handwerk pfusche.«
    Haark zuckte mit den Schultern. »Vielleicht haben wir Zeit, um eine andere Strategie zu entwickeln.«
    »Wir müssen eine andere Strategie ersinnen, das ist korrekt. Zeit haben wir aber nicht. Der zentrale Grund für die plötzliche Verhaltensänderung der Tentakel war, dass der Angriff auf Ambius gestartet ist. Allerdings hätten wir ohnehin nur noch sehr wenig Zeit gehabt, denn kurz danach begann die Invasion aller übrigen Sphärensysteme durch die Aliens.«
    »Die … was?«, brachte Haark hervor.
    »Ich sagte es. Ich habe aus dem Virtuum diesbezüglich unmissverständliche Informationen erlangt. Wir sind getäuscht worden.«
    »Das ist keine neue Information«, murmelte Haark bitter.
    »Sie ist insofern neu, als dass wir nun wissen, warum. Die Aliens haben das gleiche Spiel mit uns gespielt wie wir mit ihnen. Der einzige Unterschied ist aber …«
    »… dass sie mehr Spielzeug haben«, vervollständigte Haark den Satz. DeBurenberg war über diese Analogie offenbar nicht erfreut, akzeptierte sie aber als angemessene Aussage.
    »Sie sehen keine andere Möglichkeit, den Tentakeltraum gegen die Invasoren zu wenden?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Was sagen Sie?«
    »Ich sehe verschiedene Möglichkeiten. Ich benötige jedoch Zeit und die notwendigen Einrichtungen. Ich bin mir keinesfalls sicher, dass nach unserer Rückkehr die Thetis-Station noch existieren wird. Sie müssen damit rechnen, flexibel sein zu
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