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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum
Autoren: Dirk van den Boom
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Sirup, um dann wild und wie ein Blitz zu verstreichen, wenn erst …
    Ein Schlag fuhr durch die Apostata , als sich zwei vorauseilende Tentakelraumer auf sie einschossen. Doch dann war die Sphärenflotte heran und über sie hinweg, hinterließen zwei glühende Wracks, und verbissen sich in den Hauptpulk der Tentakelschiffe. Die Auseinandersetzung war hart, sie war kurz, und die beiden Flotten lösten sich voneinander, suchten beide den günstigsten Kurs, um zum Feind zurückzukehren. Jetzt war die Sphärenflotte zwischen den Tentakelschiffen und Ambius, sie hatten die Plätze getauscht, doch dies war ein Raumkampf, nichts Zweidimensionales. Das Aufeinandertreffen der Verbände hatte jede Kohäsion aus der Angriffsstruktur genommen, die Schiffe waren zu Einzelkämpfern degradiert worden und genauso, wie sie alle in weiten Bögen versuchten, wieder in Kernschussweite zu kommen, koordinierten die Navigationscomputer, um die Schiffe wieder zusammen zu führen, damit sie einander Deckung geben konnten. Es wirkte ruhig, fast majestätisch, aber es war de facto ein hektischer Vorgang, denn jede noch so kleine Verbesserung in der Stellung konnte für die zweite Runde entscheidend sein. Wenn ein paar mehr Schiffe gleichzeitig im richtigen Winkel auf den richtigen Gegner trafen, konnte die Effektivität und Effizienz des Angriffes um wichtige Prozentpunkte gesteigert werden, Prozente, die letztlich das Überleben oder die Vernichtung eines Raumschiffes bedeuten konnten.
    Als die Flotten sich wieder aufeinander zu bewegten, waren erneut Stunden vergangen. Einige terranische Schiffe waren während des ersten Auseinandertreffens so weit vom Kurs abgekommen, dass sie sich erst an Ambius vorbei schwingen mussten, um dann mit zusätzlicher Geschwindigkeit durch den Swingby umso schneller wieder ins Geschehen eingreifen zu können.
    Dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Zum einen löste sich eine zweite Wolke von Fernwaffen aus der Atmosphäre von Ambius und schnellte auf die irdischen Schiffe zu. Und zum anderen kam der Funkspruch der Nachrichtendrohne an.
    Lavalle übermittelte die Nachricht sofort auf Becks Bildschirm, bleich, mit aufeinander gepressten Lippen. Beck ahnte bereits, was dies bedeutete, und fühlte seine verborgenen, tief vergrabenen Befürchtungen bestätigt, als er las, in dürren Worten, was seine gesamte Zuversicht und Euphorie verfliegen ließ.
    Eine zweite Welle der Tentakelinvasion hatte die restlichen, bisher noch nicht betroffenen Welten der Sphäre überfallen. Und auch Terra, die Heimatwelt. Beck musste sich beherrschen, um nicht hysterisch aufzulachen. Wer waren die Betrüger, und wer waren die Betrogenen in diesem Spiel – die Verhandlungen auf Lydos waren eine Scharade gewesen, sicher, aber auch ebenso sicher eine Scharade von beiden Seiten. Niemand hatte den Frieden gewollt, und beide hatten die Fortsetzung des Krieges vorbereitet, und letztlich hatten die Tentakel dieses Spiel gewonnen, denn sie waren mehr.
    Mehr.
    Oh, so viel mehr.

 
33 Lydos
     
    »Vorwärts!«
    »Ich bin Vizedirektorin!«
    »Vorwärts, verdammt!«
    Clopitzky gab Splett einen Stoß in den Rücken und sie stolperte nach vorne. Sie watete über eine dampfende Pfütze, die einmal ein Tentakelsoldat gewesen war, schrie etwas Unverständliches, die Haare wirr im Gesicht und mit weit ausholenden Gesten. Haark hatte dem Caporal den Auftrag gegeben, ein Auge auf Splett zu werfen. Der Angriff der Tentakel hatte die Politikerin völlig aus der Bahn geworfen, stand sie doch vor den Scherben ihres Traumes. Natürlich hatte sie sofort einen Schuldigen gefunden: DeBurenberg. Dessen Beteuerungen, dass die Tentakel damit begonnen hatten, in seinem Geist herumzufuhrwerken, und er dies lediglich genutzt habe, um eigene Erkenntnisse zu gewinnen, hatte sie als Lüge abgetan. Keifend und zeternd war sie während des Aufmarsches der Tentakelsoldaten durch die Unterkunft gewandert, bis Soerensen und Haark genug hatten. Das Kind war in den Brunnen gefallen, also tat es auch nicht mehr weh, Splett die Wahrheit zu sagen – die Wahrheit über den Angriff auf Ambius, der längst unterwegs sein musste oder gar bereits abgeschlossen war, und der, das war Haarks Vermutung, der wahre Grund für die Verhaltensänderung der Tentakel war.
    Splett hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen. Dass sie keinen Schaum vor dem Mund entwickelte, war beinahe schon ein Wunder. Sie war in ihren Tiraden kaum zu halten gewesen, sprach von Hochverrat und meinte damit doch nur,
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