Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
Störungsartefakt handelt, sondern eine reale Ortung vorliegt, habe ich erstmal zu Ihnen durchgeschaltet.«
    Haark schaute wieder auf das Ortungsbild.
    Ein undeutlicher Blip zeichnete sich auf der Darstellung ab. Es war offenbar kein elektronisches Artefakt, also war es »etwas«.
    »Sie haben eine Auswertung laufen?«, vergewisserte sich der Kommandant der Malu .
    »Ja.«
    »Wo und was ist das?«
    »Ich kann Ihnen nur die erste Frage beantworten, Capitaine. Es ist am Rand des Systems, siebzehn Grad zur Ekliptik, und offenbar aus der Oortschen Wolke gestoßen. Der Array muss es durch Zufall entdeckt haben, in der Richtung gibt es eigentlich keinen Schiffsverkehr.«
    Stellte man sich das Arbedian-System als flache Scheibe vor, die aus den Umlaufbahnen der Planeten bestand, war der Blip »unterhalb« dieser Scheibe aufgetaucht. Die ER-Brücke befand sich weit oberhalb dieser Scheibe, sozusagen »auf der anderen Seite«.
    »Es muss sich also noch am äußersten Rand der Ortungsreichweite befinden, selbst wenn man die leichte Verzögerung durch die Entfernung mit einberechnet.«
    »Korrekt, Capitaine. Und wir haben es ohnehin nur bemerkt, weil es strahlt wie ein Weihnachtsbaum. Es emittiert Energie, und zwar reichlich.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden!«
    Yakama bestätigte und sein Abbild verblasste.
    Haark ließ einige Daten über den Schirm wandern. Die Napoleon war immer noch das Schiff am ehesten in der Nähe des Blips. Die Fregatte befand sich zwar auf ihrem Weg oberhalb der Ekliptik in Richtung ER-Station, die Malu aber war weiter entfernt, da »seitlich« versetzt im Orbit Arbedians. Außerdem war die Napoleon viel, viel schneller als das alte Torpedoboot. Er wandte sich an Beck.
    »Senden Sie die Daten an Esterhazy. Was haben wir für Insystem-Schiffe?«
    »Zwei automatische Frachter auf Kurs nach draußen, drei nach innen. Die Standardsonden des Satellitensystems. Wir könnten da was machen, wenn der Terminal mitspielt.«
    »Geben Sie mir Direktor Lüthannes.«
    Beck schaltete.
    Er tat dies klaglos, obgleich er für so was eigentlich gar nicht zuständig war. Aber er und Haark waren ein eingespieltes Team, das keinen großen Wert auf formale Zuständigkeitsabgrenzungen legte. Hauptsache, die Ergebnisse stimmten.
    Unvermittelt erschien das hagere Gesicht des Terminaldirektors auf dem Kommunikationsschirm. Es schien, als habe der Chef der Station nur auf den Ruf der Malu gewartet. Haark hatte den Chef des Terminals als uninspirierten, aber relativ effektiven Verwalter kennen gelernt. Zumindest seine Orbitalstation hatte er im Griff. Er hielt es wie der Lieutenant und kam ohne Umschweife zum Thema.
    »Capitaine. Ich vermute, es geht um unsere Ortung.«
    »Exakt, Direktor. Ich erbitte um Kontrollgewalt über das Satellitensystem. Ich würde gerne eine der Sonden in Richtung des Bogeys entsenden.«
    Lüthannes zögerte.
    »Sollte nicht Capitaine Esterhazy …«
    Haark hatte mit diesem Einwand gerechnet.
    »Die Napoleon wird von uns informiert, aber Esterhazy ist zu weit weg, um auf den starken Terminalsender zugreifen zu können. Ich werde die Satelliten über das Terminal als Relais steuern.«
    Lüthannes war ein allzu korrekter und vielleicht etwas langsamer Bürokrat, aber er war kein Idiot, zumindest war das bisher immer Haarks Eindruck gewesen. Dies schien sich nun erneut zu bestätigen.
    »Wir wissen noch immer nicht, ob die Ortung so wichtig ist. Es könnte auch ein Artefakt sein!«
    »Yakama hat das abgestritten. Und außerdem – schauen Sie sich die Daten doch bitte genauer an! Ein Artefakt mit eigener Energiesignatur und …«, Haark kontrollierte die laufend einströmenden Daten, »… mit Beschleunigung?«
    Lüthannes hatte offenbar einen Blick auf seine eigenen Anzeigen geworfen und nickte vorsichtig. Er musste keine Rücksprache mit dem Gouverneur halten. Als Terminaldirektor gehörte ihm alles, was sich außerhalb der Atmosphäre im Orbit befand. Schließlich hatte er seine Entscheidung getroffen.
    »Ich sende Ihnen die Codes, Capitaine!«
    Dann verschwand das Gesicht des Mannes vom Schirm.
    Beck starrte Haark erwartungsvoll an. Er konnte seinem Kommandanten die Verwirrung förmlich von den Gesichtszügen ablesen. Ein eigengetriebenes, energetisch aktives Etwas aus der entgegengesetzten Richtung der Brücke? Das hörte sich ausgesprochen absurd an. Der naheliegendste Gedanke war damit gleichzeitig der verwegenste, und schließlich sprach der erste Offizier ihn aus.
    »Capitaine, das könnte ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher