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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten
Autoren: Dirk van den Boom
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geeignet war, Legitimation und Identifikation zu erzeugen, besann man sich auf tatsächliche oder konstruierte Identitäten historischer Herkunft.
    »Kaffee. Viel. Stark«, befahl Haark und deaktivierte die Verbindung, ehe der Smutje noch etwas sagen konnte.
    Dann richtete er seine brennenden Augen auf das langsam wandernde Symbol auf der taktischen Darstellung, die Beck auf den Schirm geworfen hatte. Zwei Sonden, die sich bereits unterhalb der Ekliptik befanden, nahmen derzeit Kurs auf den Bogey. Sie würden ihn in ein bis zwei Stunden erreicht haben. Erste Erkenntnisse würden über die Funkstrecke etwa zwei weitere Stunden später ankommen. Die schwachen KIs der Sonden würden selbständig handeln, denn eine Fernsteuerung war über diese Entfernung sinnlos. Die Elektronik hatte den Befehl erhalten: Schau Dir das an!
    Und das tat sie jetzt.
    Haark wartete.
    Zum Glück meldeten die Sonden ihren Standort durch permanente Signale. Er bekam sie mit Zeitverzögerung, aber immerhin doch so schnell, dass er nicht das Gefühl hatte, völlig ohne Aussicht auf Einfluss einem drohenden Unheil zuschauen zu müssen.
    Jedes Zeitgefühl kam ihm abhanden. Mit halbem Ohr hörte er die gemurmelten Meldungen der Brückencrew. Spekulationen wurden leise ausgetauscht. Haark nahm sie nicht bewusst wahr. Dann riss ihn die erwartete Meldung aus seiner Kontemplation.
    »Capitaine, wir empfangen eine Nachricht der Napoleon . Nur Audio.«
    »Abspielen!«
    Ein fast unhörbares Knacken ertönte, dann erklang die Stimme Esterhazys.
    »Capitaine Haark, ich bestätige die Ortung und Ihre Befehle. Sie erhalten von mir volle Kommandogewalt über die Ressourcen des Terminals. Ich empfange klare Energiewerte von dem Objekt, es ist für mich zweifelsfrei ein fremdes Raumfahrzeug. Ich gehe auf Abfangkurs und werde das Ziel bei vollem Schub in etwa zwei Tagen erreichen. Beobachten Sie meinen Flug und werten Sie die Sondendaten aus. Ich sende Ihnen ab sofort einen direkten Datenfeed aus der Napoleon , permanente Aufzeichnung. Weisen Sie den Terminal an, sofort eine Nachrichtensonde zur Brücke zu entsenden und in Abständen von 12 Stunden jeweils eine weitere, oder zusätzliche auf Ihren Befehl. Ich habe dem Prosperity-Liner befohlen, auf Vollschub zu gehen und den Terminal anzufliegen. Ich habe den Gouverneur angewiesen, Systemalarm auszulösen. Alles Gute.«
    Haark hatte die Meldung mit permanentem Kopfnicken begleitet. Seine positive Meinung über Esterhazy hatte sich bestätigt. Er wies Fujikawa an, die Befehle an den Terminaldirektor weiterzuleiten. Dann betrachtete er die Anzeigen. In diesem Moment begann der Datenstrom von der Napoleon : Ortungsergebnisse, Betriebsdaten des Schiffes, Navigationsdaten in permanenter Abfolge, wenngleich gut zwei Stunden veraltet. Kurz nach Absetzen der Nachricht war das Schiff auf Vollschub gegangen, das ließ sich dem Feed unmittelbar entnehmen. Dann kamen audiovisuelle Aufzeichnungen aus der Brücke. Esterhazy wollte, dass jede Sekunde seines Anfluges von der Malu aufgezeichnet wurde. Die Tatsache, dass der Kommandant der Fregatte solche Vorsichtsmaßnahmen traf, verhieß nichts Gutes. Haark kam zu dem Schluss, dass Esterhazy Becks Vermutungen offenbar teilte.
    »Fujikawa, den Feed direkt in die Nachrichtensonde einspeisen und in jede neue, die bereitgehalten wird. Eine Sicherheitskopie jede Stunde in den Datenkern des Terminals und nach Arbed City. Eine Sicherheitskopie jede Stunde in die Black Box der Malu .«
    Der Signalmaat machte sich nicht die Mühe, die Befehle einzeln zu bestätigen. Außer einem gemurmelten »Ja, Chef …« hörte Haark nichts, dafür sah er die fliegenden Finger des Mannes auf der Tastatur.
    Der Prosperity Liner würde mittlerweile auch auf Vollschub gegangen sein. Der Array würde die entsprechenden Signaturen bald auffangen. Haark warf einen Blick auf den Schirm, wo immer noch die taktische Darstellung glühte. Beide Schiffe, der Liner und die Napoleon , näherten sich mit Volllast dem Bogey. Haark führte einige rasche Berechnung durch. Der Liner würde aufgrund der schwächeren Leistung seiner zivilen Triebwerke rasch zurückfallen. Mit Glück würde er an dem Bogey in weitem Abstand vorbei rauschen, während sich die Fregatte um den Besucher kümmerte. Dennoch …
    »Sergent Bakova!«
    Der ältliche Pilot der Malu horchte auf. Er hatte den Platz von Beck im Pilotensessel eingenommen und wirkte entspannt. Seine Magenverstimmung schien durch ein entsprechendes Mittel des
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