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Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht

Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht

Titel: Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht
Autoren: Eva C Schweitzer
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Party ist trotz ihres gelegentlich weinerlichen Tons nicht so machtlos, wie sie gerne tut. Sie hat Börsenmakler, konservative T V-Moderatoren , Blogger und Think-Tanks auf ihrer Seite und bekommt viel Geld aus der Pharma-, Chemie- und Ölindustrie, vor allem von den Koch-Brüdern, den viert- und fünftreichsten Männern der USA.   Und trotz eines theoretischen Gerüsts, das auf Intellektuelle wie Ayn Rand und Friedrich von Hayek zurückgeht, ist ihre stärkste Strömung anti-intellektuell und anti-elitär. Es ist ein solider Wählerstamm von Rednecks, die es nicht verwinden können, dass Amerika immer bunter wird. Deshalb fühlen sie sich den Populisten Europas, von Geert Wilders bis Marine Le Pen verbunden.
    Dieses Buch erklärt, wo die Tea Party herkommt und wo sie hinwill, was ihre Ziele und wer ihre Geldgeber sind und wie diese mit ihren Aktivisten und ihren Medien vernetzt sind. Es erläutert die historischen Wurzeln der Bewegung, die von den Demokraten, die mit Andrew Jacksons Präsidentschaft im frühen 19.   Jahrhundert hochkamen, bis zu den nativistischen »Know Nothings« reichen, die in den Republikanern aufgingen; von den Cowboys des Wilden Westens und den Texanern, die ihr Land den Mexikanern entrissen haben, weil sie ihre Sklaven behalten wollten, bis zu den Dixiecrats des Südens, die die Flagge der Konföderierten auf ihren Pick-ups wehen lassen; von Puritanern und bibeltreuen Christen bis zu
New-World-Order -
Ver schwörungstheoretikern der John-Birch-Society. Die Tea Party beruft sich gerne auf George Washington und Ronald Reagan, aber eigentlich sind ihre Anhänger stramm rechte Politiker des Südens und Südwestens, wie George Wallace und Barry Goldwater, auf die sie zurückgeht.
    Das Buch führt den Leser auf eine Reise durch Amerika, durch das konservative Amerika, das »Heartland«; von den Wüsten Arizonas zu den Bordellen von New Orleans, von den Sozialisten in Wisconsin zu den Amish in Iowa, von den Medientürmen und Prachthochhäusern in New York und Chicago zu den Slums von Detroit, von Kleinstädten in Tennessee zu Luxussiedlungen in Kalifornien.
    Für die Recherche habe ich mehr als 12   000   Meilen zurückgelegt, mit dem Flugzeug, der Bahn, dem Greyhound und mit Mietwagen. Ich habe in einer Villa mit Pool in Hollywood übernachtet, in einer Jugendherberge in Madison, auf der Couch von Freunden in Texas, im alten Kinderzimmer einer Kollegin in Iowa City, deren   – republikanische   – Eltern sich rührend um mich sorgten und mir alle Michele-Bachmann-Artikel aus dem Des-Moines-Register ausschnitten; auf einem Mississippidampfer in Chattanooga und im Cadillac Hotel in Detroit.
    Ich habe
Conventions
der Tea Party besucht und Parteitage der Republikaner, Bürgerkriegsspiele im Süden und Massendemonstrationen im Norden. Ich habe Sarah Palin die Hand geschüttelt, Michele Bachmann Fragen gestellt, ein Bier mit Ron Paul getrunken, Herman Cains Vergleichen von Politik und Pizza zugehört, mir von Newt Gingrich erklären lassen, wie es zu seinem Fernsehauftritt in der Serie ›Murphy Brown‹ kam, Rick Perrys erste Schritte auf die nationale Bühne beobachtet und Donald Trump beim Pizzaessen zugeschaut. Und wer weiß, vielleicht wird einer dieser Leute der nächste amerikanische Präsident. Klar ist nur: Der Kampf um die Zukunft Amerikas wird in diesem Jahr entschieden.

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    Die Königin der Tea Party: Der Aufstieg von Michele Bachmann
    Iowa liegt mitten in Amerika. Es ist ungefähr so groß wie Süddeutschland, und die Landschaft erinnert auch an schwäbische Hügel, bayerische Wiesen und Pfälzer Landstraßen. Hier leben Pietisten, die aus Hessen kommen, Lutheraner aus Schwaben und Mennoniten aus der Schweiz, auch Immigranten aus Irland, England und Norwegen. Drei Millionen Einwohner hat Iowa, davon sind 95   Prozent weiß. Selbst die Hauptstadt Des Moines hat nur 200   000   Einwohner. Iowa ist malerisch. Durch grüne Auen mäandert der Iowa River. Ein paar Dutzend Städtchen gibt es hier, mit Kirchen und Freilufttheater im Park, Cafés,
diners
, Imbissstuben und Lädchen für Prager Christbaumkugeln, holländische Fliesen und deutsches Bier. Dazwischen erstrecken sich Felder über Felder. Mais wird hier angebaut, auch Kartoffeln und Sojabohnen, Schweine werden gezüchtet und auf den satten Wiesen stehen Kühe wie in einem deutschen Heimatfilm aus den fünfziger Jahren.
    Im Westen von Iowa, am Missouri, liegt Sioux City; hier fangen die Great Prairies an, die Prärien.
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