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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht
Autoren: Susan Stephens
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Ob es wehtat, wenn sie ihre zarte Haut, den Hals … ihre Brust daran rieb? Bei der Vorstellung erschauerte Casey. In ihrem Erfahrungsschatz gab es nur wenige, meist ungeschickte Küsse, und die hatten ihr vollauf genügt. Sie führten sie zu der Überzeugung, dass sie nicht viel versäumte, wenn sie darauf verzichtete. Doch bei Raffa würde alles anders sein. Seine Küsse dürften nichts zu wünschen übrig lassen … wie bei allem, was er tat …
    Ertappt zuckte Casey zusammen, als ihre Blicke sich trafen. Raffa lächelte. Konnte er Gedanken lesen? Spürte er, dass sie sich stark zu ihm hingezogen fühlte?
    Um sich zu beruhigen, atmete Casey tief durch, während sie durch die getönte Scheibe erneut die Landschaft bewunderte. Mehr und mehr hatte sie das Gefühl, in die geheimnisvolle, in sich geschlossene Welt einzutauchen, in die sie schon am Flughafen einen kleinen Einblick erhalten hatte. Sie war neugierig, zu erfahren, was sich hinter dem Seidenschleier befand. Aber würde man ihr gestatten, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen? Oder würde man sie von einer sterilen klimatisierten Kapsel zur nächsten bringen, ohne dass sie das wahre A’Qaban je erlebte?
    Eins war ihr inzwischen klar: Sie musste das Land richtig kennenlernen, wenn sie A’Qaban der übrigen Welt verkaufen wollte.
    Aber was würde geschehen, wenn er sie hinter den seidenen Vorhang mitnahm?
    Bei der Vorstellung wurde ihr heiß und kalt. Sie wollte, dass er sie mitnahm … sie berührte, liebkoste … zärtlich, beharrlich –, bis sie es nicht mehr aushielt und wollte, dass er …
    „Ist Ihnen zu heiß?“, fragte Raffa, als Casey seufzte.
    „Nein, nein, mir geht es bestens“, erwiderte sie verwirrt und gab vor, die Beine ausstrecken zu müssen, obwohl es in der Limousine mehr als genug Platz gab.
    Entschlossen riss sie sich zusammen. Wenn sie so weitermachte, konnte ihre Fantasie sie in Teufels Küche bringen.
    Als sie die von internationalen Flaggen gesäumte Auffahrt des ersten Hotels von A’Qaban erreichten, erkannte Casey, dass sie den mächtigen, einem alten Fort nachempfundenen rosa Steinbau in ihre Marketingstrategie aufnehmen musste.
    Interessiert betrachtete sie die mächtige Anlage genauer. Wenn es von innen auch nur halb so eindrucksvoll aussah wie von außen, würde das Hotel sich von selbst verkaufen. Doch sie wünschte sich anspruchsvollere Aufgaben. Sie war überzeugt gewesen, der restlichen Welt vor allem die kulturellen und landschaftlichen Eigenheiten A’Qabans nahebringen zu müssen. Jetzt erkannte sie, dass Raffa ihr auch gestatten musste, die Wüste kennenzulernen.
    Als der Chauffeur die Limousine vor der breiten Aufgangstreppe zum Stehen brachte, fiel Casey auf, dass die Portiers weit eleganter gekleidet waren als sie. Jetzt wusste sie, wie sie Raffa von ihrer Absicht überzeugen konnte.
    „Legen Sie sich erst einmal eine Weile schlafen, und ruhen Sie sich aus“, sagte er unvermittelt.
    Konnte er es nicht erwarten, sie loszuwerden?
    „Morgen haben Sie ein volles Programm vor sich“, fuhr er fort.
    „In Ihrer Suite finden Sie eine Liste mit den wichtigsten Telefonnummern.“
    Der Einkaufsbummel war also gestrichen. „Und was ist mit meinem Kostüm?“
    „Ich rufe einen Adjutanten an und lasse Ihnen eine Auswahl in Ihre Suite hinaufschicken.“
    Das war das Letzte, was Casey wollte. Ein Mann würde entscheiden, was sie trug? „Danke, aber das ist nicht nötig“, erwiderte sie bestimmt. „Darum kümmere ich mich lieber selbst.“
    „Aber so handhaben wir die Dinge hier nun mal.“
    „Na ja, es ist nicht meine Art, meine Kleidung von jemand anderem aussuchen zu lassen.“ Sie hatte Raffas Angebot höflich ablehnen wollen, doch irgendwie schien er das nicht ganz so verstanden zu haben, denn er kniff die Augen zusammen. „Ich bin es gewöhnt, meine Sachen selbst auszuwählen und zu bezahlen“, setzte sie freundlich hinzu, um ihre Zurückweisung abzumildern.
    War sie zu weit gegangen?
    Seltsamerweise reagierte Raffa überrascht, leicht amüsiert –, und schwieg.
    Nun musste sie noch eins klären, ehe sie ins Hotel ging. „Wann sehe ich Sie wieder?“
    „Ich melde mich.“ Er wandte sich ab. Damit war sie entlassen.
    Sie war viel zu weit gegangen!
    Beunruhigt überlegte Casey. Offenbar hatte er sie falsch verstanden und dachte, sie wollte ihn privat treffen. „Ich meinte, wann findet unsere erste geschäftliche Besprechung statt?“, versuchte sie die Situation zu retten.
    „Was könnten Sie sonst
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