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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht
Autoren: Susan Stephens
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du nicht einfach glauben, wie liebenswert du bist, Casey?“
    „Ich glaube an Liebe zwischen zwei Menschen, Liebe in der Familie, unter Freunden. Aber du bist …“
    „Ein König?“ Nun lachte Raffa schallend.
    „Was ist daran so komisch?“
    „Ich bin ein Mann“, erklärte er. „Ein Mann, der eine Frau liebt, nur diese eine will und sich keine andere an seiner Seite vorstellen kann. Mit dir möchte ich Kinder haben, viele Kinder. Und ich möchte, dass du mir hilfst, mein Land zu entwickeln und aufzubauen. Und was die Liebe betrifft: Ich schenke dir mein ganzes Herz.“
    „Und du … machst dir da nichts vor?“
    „Wenn du nicht hierbleiben möchtest …“
    „Würdest du mich gehen lassen?“ Casey versuchte, es ihm leicht zu machen.
    „Nein“, beteuerte er ihr. „Ich würde dich als jungfräuliche Geisel gefangen nehmen.“
    „Dafür dürfte es etwas zu spät sein.“
    „Nicht zu spät, um miteinander zu lächeln, zu hoffen und – ja – zu träumen.“
    „Du kannst nicht sehen, was ich hinter meinem Schleier denke.“ Kokett legte Casey sich den Schal übers Gesicht.
    „Mag sein. Aber du ahnst nicht, was deine Augen mir verraten.“
    „Die Geheimnisse der Schleiersprache?“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Ich spreche, du verstehst.“
    „Eine echte A’Qabanerin!“ Strahlend zog Raffa ihr den Schleier fort. „Aber ich möchte dir lieber ins Gesicht sehen, Casey Michaels – der Frau, die mir als gleichberechtigte Partnerin zur Seite steht und nie, nie mehr an sich zweifelt.“

EPILOG
    Raffa und Casey entschieden sich für eine Beduinenhochzeit. Oder hatten die Beduinen ihnen die Wahl abgenommen?
    Aber eigentlich war das unwichtig.
    Neugierig spähte Casey durch einen Schlitz im schweren Vorhang ihres Brautzeltes. Sie war so glücklich, als gehörte sie hierher.
    Die Frauen, die sie ankleiden würden, hatten sich in einiger Entfernung erwartungsvoll tuschelnd in kleinen Gruppen versammelt. Aus England waren Caseys Eltern und einige Freunde für eine Woche eingeflogen und äußerten sich begeistert über A’Qaban.
    Die berühmte Gastfreundschaft und das kulturelle Erbe der Beduinen, ihre traditionelle Musik, die Tänze und Künste des Landes hatten die Herzen der Besucher im Sturm erobert. Und falls ihre Eltern erstaunt waren, dass ihre Tochter Königin werden sollte, ließen sie sich nichts anmerken.
    Aber wer konnte Raffa auch widerstehen? Zärtlich verfolgte Casey, wie er mit einigen seiner Männer in die Wüste hinausgaloppierte. Das hatte er die ganze Woche über jeden Tag getan –, vermutlich, um überschüssige Kräfte abzubauen, denn nach alter Beduinensitte hatte er die Braut während dieser Zeit nicht sehen dürfen.
    Und auch Casey verzehrte sich nach ihm.
    Sie musste sich von ihrem Beobachtungsposten zurückziehen, weil die Frauen herüberkamen, um ihre Hände und Füße mit kunstvollen Hennaverzierungen zu schmücken. Nach alter Tradition hatte Casey vorher süßen heißen Minzetee und gahwa vorbereitet, den starken aromatischen A’Qabanischen Kaffee, um die Brauthelferinnen willkommen zu heißen. Die LayalalHenna – Zeremonie sollte der Braut Schönheit, Glück und Gesundheit bringen.
    Vor dem Zelt sorgten Musikanten für rhythmische Untermalung der Feierlichkeiten, allen voran die durchdringenden Töne der dalouka , einer mächtigen Trommel, und der rababa , einer Art Geige mit nur einer Saite. Kehlige Gesänge, Peitschenknallen und Stampfen verrieten Casey, dass draußen auch Männer tanzten.
    Seit Raffa sie gebeten hatte, seine Frau zu werden und in A’Qaban zu bleiben, fanden im Beduinenlager fröhliche Musik- und Tanzfeierlichkeiten statt, überall flatterten Banner und Fähnchen, und selbst die Pferde schmückten Quasten und silberne Glöckchen, dazu Silbermünzen an Sattelzeug und Geschirr.
    Und die Braut? Während der traditionellen Al Aadaa war Casey in duftendem Wasser gebadet und mit aromatischen Essenzen und Ölen eingerieben worden. Währenddessen hatten die Frauen Raffa nach altem Brauch immer enger umringt, bis er sich bereit erklärte, für das Schmücken seiner Braut zu bezahlen.
    Und jetzt das …
    Ehrfürchtig betrachtete Casey ihre hennaverzierten Hände und Füße. „Das sieht wirklich fantastisch aus!“, erklärte sie ihrer jungen Brauthelferin begeistert.
    „Warten Sie, bis Sie das hier gesehen haben“, warf eine andere junge Frau ein und deutete auf eine kostbare goldene Truhe.
    „Was ist das?“
    „Geschenke, die Ihr Gemahl Ihnen
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