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Tausendundeine Wuestennacht

Tausendundeine Wuestennacht

Titel: Tausendundeine Wuestennacht
Autoren: Susan Stephens
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Seufzer“, bemerkte Raffa, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatten.
    „Sie werden mir fehlen“, gestand Casey. „Ich kann es kaum glauben, wie sehr.“
    „Du musst nicht gehen.“
    „Wir wissen beide, dass es sein muss.“ Nur kurz sah sie ihn an. Wäre es doch ein bisschen leichter …
    „Darauf gibt es keine einfache Antwort.“ Wieder schien Raffa ihre Gedanken zu lesen. „Was ich dir jetzt vorschlage, wird dir auch nicht leichtfallen.“
    Sie folgte seinem Blick den Feldweg entlang. „Meine Güte, nein!“ Casey verzog das Gesicht. Raffas Hengst Raad und der Graue, den sie geritten hatte, standen im Schatten eines Bambusdachs angebunden. „Du machst dich über mich lustig.“
    „Glaubst du?“
    „Raffa …“ Ihr Herz begann zu jagen. Diesen Gesichtsausdruck kannte sie so gut. „Du machst Witze.“
    „Keine Witze.“
    Sie waren außer Sichtweite der Schule, es gab keine Gefolgsleute, keine Leibwächter, einfach niemanden.
    „Nein, Raffa.“ Sie wollte sich abwenden, doch er drückte sie an eine Palme.
    „Ja“, beharrte er rau.
    „Nein …“
    Zärtlich bedeckte er ihr Gesicht, ihre Wange, den Hals mit kleinen Küssen –, und endlich auch ihren Mund. Casey war verloren. Wie konnte sie diesem Mann widerstehen, nach dem sie sich so verzweifelt sehnte?
„Verzeihst du mir?“ Raffa fuhr fort, sie zu liebkosen.
    „Dir verzeihen, obwohl ich dich mehr als alles begehre?“
    „Bleibst du in A’Qaban?“
    „Das ist Erpressung“, flüsterte sie, als er aufhörte, sie zu küssen.
    Er blickte ihr in die Augen, leugnete es nicht.
    „Weich sein war noch nie deine Stärke.“ Casey versuchte, nicht auf seine Lippen zu blicken.
    „Wie wär’s damit?“, bot er ihr an. „Du musst bleiben …?“
    „Ich muss gar nichts.“
    „Darf ich ausreden?“
    Hilflos nickte Casey.
    „A’Qaban braucht dich, meine Leute brauchen dich hier – nicht körperlose Anweisungen aus England. Hast du die Gesichter der Kinder gesehen, als du kamst?“
    „Das … ist unfair“, protestierte Casey matt.
    „Und da ich dich jetzt in meinen Armen halte …“
    „Du spielst mit falschen Karten, Raffa.“
    „Ich spiele, um zu gewinnen.“
    „Ich wüsste nicht, wie ich bleiben könnte.“
    „Du ziehst bei mir ein“, schlug er ihr locker vor.
    „Suchst du ein Betthäschen?“
    „Nein. Ich suche eine Ehefrau.“

19. KAPITEL
    „Eine Ehefrau?“ Einen Moment blickte Casey ihn verwundert an, dann lachte sie schallend. Von jeher hatte Raffa einen ausgeprägten Sinn für Humor an den Tag gelegt. „Ja, richtig“, bemerkte sie trocken, „Königin Casey. Fantastisch!“
    „Was stört dich an deinem Namen?“ Diesmal kam Raffa gleich zur Sache. „Obwohl ich denke, du würdest hier natürlich einen A’Qabanischen Namen annehmen müssen. Aber du kannst dir einen aussuchen, der dir gefällt und zu dir passt.“ Er überlegte kurz. „Wie wär’s mit Atija ?“
    „Heißt das nicht Geschenk?“ Casey dachte daran, dass Raffa seinen Schal so genannt hatte.
    „Bald erfährst du mehr – wenn alles glattläuft.“
    „Glatt?“ Casey schüttelte den Kopf. „Kaum zu glauben, dass du dieses Fantasiegebilde weiterspinnen willst. Bin ich nicht die Träumerin und du der Realist?“
    Herausfordernd zog Raffa die Brauen hoch, doch sie spielte nicht mit. „Wie lange kennst mich? Eine Woche?“
    „Wie lange dauert es nach deinem Liebeskodex, sich zu verlieben, Casey?“
    „Meinem Liebeskodex?“ Sie wussten beide, dass sie in Liebesdingen keine Erfahrung besessen hatte, ehe sie nach A’Qaban kam. Und was Liebe betraf … wie konnte Raffa sich darüber lustig machen? Er sprach darüber so locker wie über eine Statistik.
    „Aus deiner Personalakte wusste ich so gut wie alles über dich“, fuhr er sachlich fort. „Und in den letzten Tagen habe ich dich noch so viel besser kennengelernt.“
    Das kann man wohl sagen!
    „Du hast sogar mehrere knallharte Proben bestanden“, erinnerte er sie.
    „Mag sein“, gab Casey zu. „Aber ich kenne dich gar nicht richtig.“
    „Und was sagt dein Herz, Casey?“
    Ihr Herz? Oje! Das hatte sie bisher schlecht beraten.
    „Wie hast du dich gefühlt, als du nicht nach Hause fliegen konntest?“
    Erleichtert . „Beunruhigt.“ Das war unverfänglich.
    Sie hätte sich denken können, dass Raffa sie jetzt herausfordern würde.
    „Beunruhigt? Aber Casey, das passt gar nicht zu dir! Wenn etwas schiefgeht, findest du eine Lösung“, versuchte er, sie zu ködern. „Du sitzt nicht
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