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Tauchstation

Titel: Tauchstation
Autoren: Robin Cook
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während jedes Tauchgangs ein Maxi mum an Edelgas, was wiederum bedeutete, dass die für den Abbau des Gases erforderliche Dekompressionszeit unabhängig davon, wie lange die Taucher unter Druck zu gebracht hatten, immer gleich war. Das System umfasste drei zylindrische Deck-Dekompressionsräume, von denen jeder etwa vier Meter breit und sechs Meter lang war. Die ineinander verhakten Dekompressionsräume waren durch Druckschleusen voneinander getrennt und sahen aus wie riesige Würste. In jeder der Kammern gab es vier Kojen, mehrere kleine Klapptische, eine Toilette, ein Waschbecken und eine Dusche.
    Alle drei Deck-Dekompressionsräume verfügten zudem an der Seite über einen Einstieg und oben über eine Druckluke, an der die Tauchglocke – auch Personentransferkapsel genannt – andocken konnte. Sowohl die Kompression als auch die Dekompression der Taucher fand in den Deck-Dekompressionsräumen statt. Sobald ihre Körper auf den Druck der jeweiligen Tiefe eingestellt waren, in der sie ihre Arbeit zu verrichten hatten, stiegen sie hinauf in die Perso nentransferkapsel, die dann von den Deck-Dekompressions räumen abgedockt und ins Wasser hinuntergelassen wurde. Hatte die Personentransferkapsel die geplante Tiefe er reicht, öffneten die Taucher die Luke, durch die sie die Glo cke betreten hatten, und schwammen zu ihrer vorgesehe nen Arbeitsstation. Im Wasser waren die Taucher über einen Verbindungsschlauch mit der Außenwelt verbunden, durch den ihnen Atemgas und heißes Wasser zur Beheizung ihrer Neopren-Trockenanzüge zugeführt wurde und durch den auch die Drähte für die Kontrolle ihrer Körperfunktionen sowie die Kommunikationskabel verliefen. Da die Taucher der Benthic Explorer Masken benutzten, die das gesamte Gesicht bedeckten, war eine Kommunikation unter Wasser zwar möglich, allerdings nicht ganz einfach, denn die Stim men wurden auf Grund des Helium-Sauerstoff-Gemischs, das sie atmeten, stark verzerrt. Über die Drähte, mit denen ihre Körper verkabelt waren, wurde bei jedem der Taucher kontinuierlich und in Echtzeit die Herzfrequenz, die Atem frequenz und der Druck des Atemgas-Sauerstoff-Gemischs gemessen.
    Larry sah von seiner Arbeit auf und musterte voller Ver achtung sein zweites Taucherteam. Er konnte es nicht fassen, wie liederlich, geschmacklos und unprofessionell die drei jungen Männer stets aufzutreten pflegten. Natürlich fielen ihm Michaels schräg sitzende Baseballkappe und sein zerfetztes Unterhemd sofort ins Auge, doch er enthielt sich jeden Kommentars. Ähnlich wie bei der Navy tolerierte er bei den Tauchern Verhaltensweisen, die er bei anderen Mitgliedern seiner Mannschaft niemals durchgehen lassen wür de. Drei weitere Taucher, die nicht minder nervtötend und aufmüpfig waren, befanden sich noch in einem der Deck- Dekompressionsräume, um sich nach ihrem letzten Tauchgang hinunter zum Kopf des Bohrlochs ihrer notwendigen Dekompression zu unterziehen. Wenn man dreihundert Meter tief tauchte, maß man die Dekompressionszeit nicht in Stunden, sondern in Tagen.
    »Tut mir Leid, dass ich euch Hampelmänner aus eurem Schönheitsschlaf geweckt habe«, begann Larry. »Ihr habt ganz schön lange gebraucht, eure Ärsche hierher zu be wegen.«
    »Ohne eine gründliche Zahnseidebehandlung verlasse ich nie meine Kajüte«, konterte Richard geziert.
    »Und ich musste mir noch die Fingernägel lackieren«, fügte Louis hinzu und wedelte lässig mit der rechten Hand.
    Michael verdrehte angewidert die Augen.
    »He, fang bloß nicht schon wieder an!«, drohte Louis und bedachte Michael mit einem finsteren Blick, um ihm sogleich seinen fleischigen Finger in die Wange zu bohren. Michael fegte ihn wütend zur Seite.
    »Schluss jetzt, ihr Tiere!«, brüllte Larry. »Hört mir zu, und reißt euch zusammen! Ihr taucht heute auf zweihundertneunundneunzig Meter Tiefe. Eure Aufgabe ist es, die Bohrkrone zu inspizieren und auszutauschen.«
    »Das ist ja mal etwas ganz Neues, Boss«, stichelte Richard mit hoher, piepsiger Stimme. »Der fünfte Tauchgang aus Anlass eines Bohrerwechsels und allein für uns der drit te. Bringen wir es also hinter uns, Jungs!«
    »Haltet die Klappe, und hört mir zu!«, schnauzte Larry die Taucher an. »Diesmal habt ihr einen Extraauftrag. Ihr setzt zusätzlich noch einen Kernbohrer auf den Diamant bohreinsatz. Wir wollen versuchen, an eine vernünftige Pro be von dem mysteriösen Zeug zu kommen, das wir aus ir gendeinem Grund partout nicht durchdringen können.«
    »Klingt
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