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Tauchstation

Titel: Tauchstation
Autoren: Robin Cook
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ignorierten die Klone Donalds Anord nung und marschierten unbeirrt weiter auf die Menschen der zweiten Generation zu. Donald feuerte einen Schuss ab. Die Kugel bohrte sich dem Klon, der die Gruppe anführte, in die Stirn. Er taumelte ein paar Schritte und krachte rück lings auf den Boden. Aus seiner Wunde quoll eine klare, wie Öl aussehende Flüssigkeit und bildete auf dem Marmor eine Pfütze. Seltsamerweise machten seine Beine immer noch Gehbewegungen.
    Arak und Sufa schnappten nach Luft.
    Die anderen Klone marschierten unbeeindruckt weiter. Donald riss die Pistole herum, zielte auf den Klon, der sich Perry näherte, und feuerte erneut ab. Die Kugel durch bohrte seine Schläfe. Er krachte ebenfalls zu Boden, und auch seine Beine setzten ihre Gehbewegungen fort, als ob nichts geschehen wäre.
    »Sofort stehen bleiben, bitte!«, befahl Arak den beiden unversehrten Klonen mit bebender Stimme. Sie gehorchten sofort. Arak war leichenblass und zitterte am ganzen Leib. Die scherenartigen Gehbewegungen der am Boden liegen den Klone verlangsamten sich und erstarben schließlich ganz.
    Donald umklammerte die Pistole jetzt mit beiden Hän den, riss sie herum und zielte auf Arak, dem das blanke Ent setzen im Gesicht geschrieben stand. »So ist es schon bes ser! Nur damit wir uns richtig verstehen: Sie sind als Nächster dran!«
    »Bitte!«, weinte Sufa verzweifelt. »Keine Gewalt mehr! Bitte!«
    »Aber gerne«, entgegnete Donald, ohne die Pistole her unterzunehmen. »Tun Sie einfach nur, was wir Ihnen sagen, und Ihnen wird nichts passieren. Arak – ich will, dass Sie mit Hilfe Ihres Armbandkommunikators ein paar Vorkehrun gen treffen. Danach machen wir uns auf den Weg.«
     
    Suzanne war beeindruckt, mit welcher Gelassenheit die Mitglieder des Ältestenrats der schweren Krise begegneten. Sie selbst hingegen wurde von Minute zu Minute panischer. Die Meldungen, die beim Ältestenrat eintrafen, ließen da rauf schließen, dass ihre ehemaligen Kollegen mit ihrem Plan Erfolg zu haben schienen.
    Während sie auf die Ankunft der anderen Mitglieder des Ältestenrats gewartet hatten, hatte Suzanne etwas zu essen bekommen. Anschließend war sie in den von Kolonnaden gesäumten Sitzungssaal zurückgekehrt, wo man sie wie am Morgen gebeten hatte, in der Mitte Platz zu nehmen. Diesmal hatte man ihr einen Stuhl angeboten, der genauso aus sah wie die Stühle der Ältestenratsmitglieder, nur dass er et was kleiner war.
    »Die Lage scheint sich zu verschärfen«, stellte Ala mit ih rer hohen piepsigen Stimme fest, nachdem sie über ihren Armbandkommunikator die neuesten Nachrichten ent gegengenommen hatte. Sie klang weder gestresst noch gehetzt. »Die Flüchtigen und ihre vier interterranischen Gei seln nähern sich jetzt Barsama. Sie haben das intakte U-Boot bei sich. Arak erbittet unsere Anweisungen.«
    »Mit so einer Situation hatte ich in all meinen Leben noch nicht zu tun«, stellte Ponu fest. »Vier Arbeiterklone sind frühzeitig verendet, das ist wirklich beunruhigend.«
    »Sie können sie doch aufhalten, nicht wahr?«, platzte Suzanne heraus. Die stoische Ruhe und Gelassenheit der Ratsmitglieder ging ihr allmählich auf die Nerven. »Und hoffentlich, ohne sie zu verletzen, oder?«
    Ala ignorierte die Fragen und beugte sich zu Suzanne vor. »Über eines müssen wir absolute Klarheit haben«, sag te sie ruhig. »Wie wir gesehen haben, schrecken Ihre Kolle gen nicht im Geringsten davor zurück, Arbeiterklone zu vernichten. Wie aber verhält es sich mit Menschen? Wären sie wirklich im Stande, mit der gleichen Kaltblütigkeit ein menschliches Wesen zu verletzen?«
    »Ich fürchte ja«, erwiderte Suzanne. »Sie sind absolut verzweifelt.«
    »Wie können sie dazu nur in der Lage sein, nachdem sie einen Einblick in unsere Kultur bekommen haben?«, fragte Ponu fassungslos. »All unsere sonstigen Gäste haben sich ausnahmslos an unsere friedliche Lebensweise angepasst.«
    »Mit der Zeit würden vielleicht auch sie sich in Ihre Welt einfügen«, mutmaßte Suzanne. »Aber in ihrem jetzigen Zustand sind sie für jeden, der sich ihnen in den Weg stellt, ei ne Gefahr.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das glauben soll«, meldete sich ein anderes Ältestenratsmitglied zu Wort. »Wie Ponu be reits sagte, sprechen all unsere Erfahrungen dagegen.«
    Allmählich platzte Suzanne der Kragen. »Wenn Sie es nicht begreifen wollen, kann ich Ihnen Beweise liefern, zu welchen Schandtaten meine Begleiter fähig sind«, ereiferte sie sich. »Sie müssen sich nur
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