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Tattoo

Tattoo

Titel: Tattoo
Autoren: Rigor Mortis
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nicht zu weit auseinander sein.“
    „Das sagte mir Sean auch gerade. Er geht davon aus, also … nun …“
    „Der Gedanke kam mir auch und dann? Es ist nichts gegen dich Sam, aber wir sind zwei Männer, wie soll das aussehen?“
    Sein Gegenüber konnte sich ein Lachen nur schwer verkneifen. „Kannst dich ja mal im Internet informieren, die sind da wirklich gesprächsbereit, oder setz dich an eine Theke zu Menschen, dort ist es weniger selten, als bei uns. Allerdings gebe ich dir recht, es ist ein Gedanke, der mich auch etwas ratlos zurücklässt. Ich dachte immer, dass eine Frau irgendwann an meiner Seite ist.“
    William löste sich vom Anblick des Mannes auf dem Stuhl und seufzte. „Ich weiß schon, dass es solche Konstellationen bei Menschen gibt, aber … wir sind keine. Kannst du dir vorstellen mit mir in einem Bett zu schlafen? Hand in Hand durch die Straßen zu laufen? Dass wir uns küssen? Und mehr?“
    Sam schwieg kurz und sah zu seinen Füßen. „Das mit dem Bett wäre wohl das geringste Problem.“
    Nickend gab William ihm recht, sicherlich. Er hatte schon oft seinen Schlafplatz mit Freunden geteilt, aber Sam war kein Freund, er war sein Partner. Der Gedanke ließ ihn zusammenzucken. Obwohl er ihn gedanklich nun schon so bezeichnet hatte, fiel es ihm jetzt erst auf.
    „Ich müsste bald mal heim, frische Klamotten.“
    William nickte, erhob sich und ging aus dem Zimmer, seine Gedanken fuhren Achterbahn. Bilder, Szenen in seinem Kopf von ihm und Sam in eindeutigen Situationen, wollten sich nicht unterdrücken lassen. Automatisch nahm er seine Jacke vom Haken, griff nach seinem Autoschlüssel und verließ das Haus.
    Sams irritierten Blick, bemerkte William erst im Auto, als er schon auf dem Weg in die Stadt war. Mit Absicht hatte er das Haus in den Wäldern bauen lassen, umging so Fragen von Menschen.
    „Was?“, blickte er kurz zu Sam.
    „Das wollte ich dich fragen. Alles in Ordnung?“
    „Nein. Ich … ich weiß nicht ob ich das kann. Das mit uns beiden, meine ich.“
    Sam nickte verstehend, lächelte kurz. „William, lass uns das Ganze erst einmal verdauen. Es sind unnötige Gedanken, die du dir machst.“
    Das war leichter gesagt, als getan. Wie in Trance folgte William Sam in dessen Wohnung. „Klein!“, rutschte ihm raus, als er sich umsah. Gerade ein Zimmer zeigte sich, welches in eine offene Küche führte.
    „Aber teuer genug. Mehr ist nicht drin. Ich bin allein, da brauche ich keinen Palast!“, grinste Sam und nahm einige Kleidung aus seinem Schrank, um diese in eine Tasche zu packen. „Ich gehe duschen, wenn du was willst, bedien dich“, mit diesen Worten verschwand Sam im Badezimmer.
      William nickte gedankenverloren und sah sich einfach um. Es war eine gemütliche Wohnung, aber klein. Aufgeräumt und ohne viel unnötige Sachen. Wenn er es genau betrachtete, hatte Sam genau so viel Platz wie er selbst. Auch wenn sein Haus groß war, lebten dort schließlich fünf Leute. Zu manchen Zeiten sogar mehr, was er auch für die Zukunft wieder hoffte. Neue Krieger mussten her und das dringend.
     
    Eine Wasserperle lief seitlich an Sams Gesicht herunter, der ein schwaches Lächeln auf den Lippen hatte und ins Wohnzimmer trat. Sein blondes Haar stand in alle Richtungen ab. Langsam umrundete das Wasser dessen Gesicht, über das Kinn den Hals hinunter und verschwand im Kragen des Hemdes. William war dem gebannt gefolgt und vernahm nur dumpf die Stimme seines Gegenübers. „William? Hallo?“
    „Was? Entschuldige“, eine leichte Röte zierte das Gesicht des Kriegers, der beschämt auf den Fußboden sah.
    „Kein Problem. Wie machen wir das jetzt, wenn ich mit zu euch soll?“
    „Ich fahre dich zur Arbeit und einer holt dich ab. Irgendwer von uns wird schon in der Nähe sein. Wäre dir das recht?“
    „Klar, danke. Wenn du möchtest, können wir los.“
    William richtete sich auf und ging abermals voraus.
    Nachdem er Sam auf der Arbeit abgesetzt hatte, fuhr er ins Haus zurück, wo Sean mit Bennet am Küchentisch saß und zu Abend aß. Er gesellte sich dazu und stocherte in seinem Essen herum, welches er sich auf den Teller geladen hatte.
    William bemerkte die Blicke von Bennet auf sich. „Was ist los? Wo ist Sam?“, durchbrach dieser die Stille, wissend dass der jüngere Krieger ihm nicht ausweichen würde. Schon immer hatte der Anführer der Krieger Respekt vor dem älteren bewiesen und blieb ihm nie eine Antwort schuldig.
    „Er ist arbeiten. Ben, ich bin überfordert mit der
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