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Target 5

Target 5

Titel: Target 5
Autoren: Colin Forbes
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und fixierte ihn. Adams wurde unbehaglich zumute, und Beaumont ließ sich Zeit mit der Antwort: »Vielleicht hätten Sie Lust, mit mir zu kommen – über das ungemütliche Eis?« Er wandte sich wieder Dawes zu. »Ein ganz schöner Schlamassel – und diese undichte Stelle in unserem Sicherheitssystem da oben in Thule gefällt mir überhaupt nicht. Dorthin muß ich zuerst, um Grayson und Langer abzuholen und mir die Ausrüstung zu besorgen, bevor wir nach Curtis Field weiterfliegen.« Mit einem Finger stieß er auf die Landebahn, die Target 5 am nächsten lag. »Deshalb ist diese undichte Stelle gefährlich.«
    »Callard vom FBI meint, sie könnten ›Krokodil‹ innerhalb weniger Stunden ausfindig machen. Irgendwelche notwendigen Instruktionen können wir vorab direkt an Tillotson funken. Er ist der Sicherheitschef dort oben.«
    »Mir gefällt die Geschichte immer noch nicht. Zeigen Sie mir doch noch mal den Wetterbericht.« Dawes reichte ihm mit unbewegter Miene den gefälschten Wetterbericht; Adams konzentrierte sich auf seine Fingernägel. Beaumont las den Bericht und schüttelte den Kopf. »Das bedeutet, daß wir drei von Curtis Field aus bis an den Rand der Nebelbank fliegen müssen. Von da aus geht’s weiter mit dem Schlitten nach Target 5 – für den Fall, daß wir es jemals finden. Wir holen Gorow ab – vorausgesetzt, daß er überhaupt die vierzig Kilometer über das unsichere Eis schafft –, dann müssen wir mit den Schlitten den ganzen Weg zurück, hundertfünfundachtzig Kilometer auf brüchigem Eis, wahrscheinlich mit den Sicherheits-Iwans auf den Fersen…«
    »Wir könnten Sie vom Eis aufnehmen, sobald Sie aus dem Nebel sind, und Sie zurückfliegen«, schlug Adams vor.
    »Könnten Sie«, stimmte Beaumont zu, »falls Sie uns finden, was ich bezweifle. Haben Sie überhaupt eine Ahnung, wie das ist, wenn man versucht, vier Männer und zwei Schlittengespanne um diese Jahreszeit aus der Luft ausfindig zu machen? Offensichtlich doch nicht…«
    »Es werden aber Leute aus der Luft gerettet«, beharrte Adams.
    »Das stimmt«, brummte Beaumont, »werden sie. Aber etwas wissen Sie offensichtlich nicht, daß dies nämlich meist per Zufall geschieht – ein Flugzeug, das überhaupt nicht nach ihnen sucht, findet sie zufällig. Und da ist noch etwas, das mir nicht gefällt«, fuhr er fort, »wir wissen immer noch nicht, wann er kommt.« Er ließ den Wetterbericht in Dawes’ Richtung flattern. »Senden Sie eine dringende Nachricht an die Elroy – sie soll sofort umkehren und direkten Kurs Nord zum Eisfeld steuern. Das könnte ein Treffpunkt sein…« Beaumont nahm einen Bleistift und zeichnete ein dickes Kreuz auf die Wandkarte ein.
    »Das ist ja mitten im Eis«, protestierte Adams.
    »Dann soll sie sich eben ihren Weg durchs Eis rammen. In zwei Stunden will ich in einem Flugzeug nach Grönland sitzen«, sagte er zu Dawes, »in einer schnellen Maschine, die mich nonstop hinbringen kann.«
    »Eine Boeing steht in diesem Augenblick für Sie bereit«, sagte Dawes.
    Beaumont zog die Augenbrauen hoch. »Sie waren sich Ihrer Sache ziemlich sicher, nicht wahr? Amerikanische Organisation – manchmal jagt sie mir Furcht ein. Zu klären wäre also nur noch diese heikle Angelegenheit, wann wir wissen werden, ob Michael Gorow kommt.«
    Adams redete jetzt schnell und sachlich. »Wir erwarten die Rückkehr eines Mannes von Leningrad nach Helsinki. Er nimmt Verbindung mit einem Verwandten Michael Gorows auf, und er wird uns den Zeitpunkt angeben, wann Michael Gorow Nordpol 17 verläßt. Wir wissen mit Sicherheit, daß dies in den nächsten Tagen sein wird. Den genauen Tag werden wir dann wissen, wenn unser Mann herauskommt.«
    »Angenommen, er kommt nicht lebend aus Leningrad raus?« warf Beaumont ein.
    »Es müßte ihm eigentlich gelingen«, sagte Adams zuversichtlich. »Er war bisher noch nie hinter dem Eisernen Vorhang, und deshalb wurde er ausgewählt. Aber er ist ein sehr erfahrener Mann. Sobald er Helsinki erreicht, geht er direkt in unsere Botschaft, die uns umgehend informieren wird.«
    »Die ganze Sache hängt von einem einzigen Mann in Rußland ab«, sagte Beaumont grimmig.
    »Ein erstklassiger Mann«, versicherte Adams. »Wir werden es spätestens um ein Uhr Sonntag früh unserer Zeit wissen. Sobald wir es wissen, werden wir es Ihnen nach Curtis Field weitergeben.« Adams in seinem Optimismus schien in anderen Sphären zu schweben. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Sie werden sehen – es wird alles
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