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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr
Autoren: Lloyd Alexander
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Glück gehabt, dass er dich nicht ins Wasser stieß.«
    »Immerhin war es höflich von ihm«, bemerkte Eilonwy. »Und das kann man von gewissen Hilfsschweinehirten nicht immer behaupten.«
    »Hilfsschweinehirten!« Taran wurde heftiger. »Ja, so ist es leider. Dazu bin ich geboren, genauso wie das Prinzelchen als Prinz geboren ist. Er ist ein Königssohn und ich – ich kenne nicht einmal den Namen meiner Eltern.«
    »Na, jedenfalls kannst du Rhun keinen Vorwurf wegen seiner Geburt machen«, sagte Eilonwy. »Das heißt, du könntest vielleicht, aber das würde die Sache nicht ändern. Genauso gut kannst du einem Felsen einen Stoß mit dem bloßen Fuß versetzen.«
    Taran war wütend. »Ich glaube, er hat sich seines Vaters Schwert umgebunden; gebraucht hat er es sicher nie; höchstens um ein Kaninchen zu erschrecken. Ich habe mir jedenfalls das Recht erworben, das meine zu tragen. Aber er ist eben ein Prinz, auch wenn er seiner Abkunft nicht würdig ist, nicht würdig wie Gwydion aus dem Hause Don.«
    »Fürst Gwydion ist der gewaltigste Krieger in Prydain«, erwiderte Eilonwy. »Du kannst nicht von jedem verlangen, dass er wie Gwydion ist. Im Übrigen glaube ich, dass sich beide, ein Hilfsschweinehirt und ein Prinz, in nichts unterscheiden, wenn beide alles tun, was in ihren Kräften steht.«
    »In nichts unterscheiden!«, rief Taran ärgerlich aus. »Du hast ja eine recht gute Meinung von Rhun!«
    »Taran von Caer Dallben«, sprach nun Eilonwy, »ich habe den Eindruck, du bist eifersüchtig und tust dir selbst leid. Und das ist so lächerlich, als ob – als ob du dir die Nase grün und die Haare blau angemalt hättest!«
    Taran sagte nichts mehr. Er wandte sich ab und starrte mürrisch auf das Wasser hinab.
    Die Lage verschlimmerte sich, als der Wind auffrischte. Die Wogen rings um das Schiff gingen höher und Taran konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Ihm wurde schwindelig und er fürchtete, das Fahrzeug könnte kentern. Eilonwy klammerte sich totenblass an der Reling fest.
    Gurgi jammerte und klagte erbarmungswürdig. »Das arme, zarte Haupt ist ganz voll Wirbeln und Zwirbeln! Gurgi mag das Schiff nicht mehr. Er möchte daheim sein!«
    Dem Prinzen schien das alles nichts auszumachen. Er aß kräftig und war in bester Stimmung, während Taran sich elend in seinen Mantel wickelte. Erst gegen Abend beruhigte sich die See wieder, und als die Nacht hereinbrach, war Taran dankbar, dass das Schiff in einer kleinen, ruhigen Bucht vor Anker ging. Eilonwy nahm die goldene Kugel heraus. In ihren Händen begann sie zu leuchten und ihre Strahlen schimmerten auf dem dunklen Wasser.
    »Hör mal, was ist denn das?«, rief Prinz Rhun, der von seinem Ausguck heruntergeklettert war.
    »Das ist mein Spielzeug«, erwiderte Eilonwy. »Ich habe es immer bei mir. Wer weiß, wie man es einmal brauchen kann.«
    »Unerhört!«, staunte der Prinz. »In meinem ganzen Leben habe ich nichts dergleichen gesehen.« Dann betrachtete er die goldene Kugel genau, doch als er nach ihr griff, erlosch das Licht. Bestürzt blickte er auf. »Oh, habe ich sie zerbrochen?«
    »Nein, keine Angst«, beruhigte ihn Eilonwy. »Sie leuchtet nur nicht für jeden.«
    »Unglaublich!«, bemerkte der Prinz. »Du musst das Ding da meinen Eltern zeigen. Ein paar von diesen Leuchten würden sich auch auf unserem Schloss gut machen.«
    Rhun besah sich das kuriose Spielzeug noch einmal und gab es dann an Eilonwy zurück. Die Prinzessin machte es sich auf Bitten Rhuns in der Kabine bequem, während er selbst sein Lager auf einem Haufen Netze aufschlug. Gurgi rollte sich dicht daneben zusammen, Kaw flatterte auf die Mastspitze; Rhun schlief sofort ein und schnarchte so durchdringend, dass Taran, dessen Geduld schon zum Zerreißen gespannt war, so weit wie möglich von dem schlummernden Prinzen abrückte. Als er endlich in Schlaf versank, träumte er davon, dass er und seine Gefährten Caer Dallben nie verlassen hätten.

Auf Schloss Dinas Rhydnant
    m Laufe der nächsten Tage besserte sich Tarans Stimmung allmählich wieder. Die Gefährten gewöhnten sich an das Auf und Ab des Schiffes und genossen die klare salzige Seeluft. Während Prinz Rhun vom Heck her seine Kommandorufe vernehmen ließ, die von der Mannschaft, wie üblich, nicht beachtet wurden, machten sich die Gefährten bei den Arbeiten an Bord nützlich. Wie Coll es vorausgesagt hatte, lenkte die Arbeit Taran von seinem Kummer ab. Und doch gab es immer wieder Augenblicke, wo er plötzlich an den Zweck der
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