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Tao Te Puh

Tao Te Puh

Titel: Tao Te Puh
Autoren: Benjamin Hoff
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Sorgen machst, wie wohl Pflaumenmus geschrieben wird, was passiert dann höchstwahrscheinlich? Genau. Das weiß jedes Kind. Aber wenn Eules Haus zusammenfällt, was sagt die dazu?
     
    „Puh“, sagte Eule streng, „hast du das getan?“
    „Nein“, antwortete Puh schüchtern, „ich glaube nicht.“
    „Wer war es dann?“
    „Ich glaube, es war der Wind“, warf Ferkel ein, „ich glaube, dein Haus ist umgeblasen worden.“
    „Ach, das ist es? Und ich dachte, es war Puh.“
    „Nein“, sagte Puh.
     
    Zum Abschluß dieses Kapitels vom Wissen um des Wissens willen wollen wir uns noch eine Begebenheit aus Puh baut ein Haus ins Gedächtnis rufen. I-Ah war gerade dabei, Ferkel mit etwas einzuschüchtern, was er aus drei Stöcken gemacht hatte . . .
     
    „Weißt du, was A bedeutet, Ferkelchen?“
    „Nein, I-Ah, ich weiß es nicht.“
    „Es bedeutet Gelehrsamkeit, es bedeutet Bildung, es bedeutet alles das, was dir und Puh abgeht. Das bedeutet A.“

     
    „Oh“, hub Ferkel wieder an. „Ich meine: wirklich?“ setzte es schnell fort.
    „Ich kann's dir versichern. Hier in diesem Wald herrscht ein ständiges Kommen und Gehen von Leuten, und die sagen: ,Es ist nur I-Ah, der spielt weiter keine Rolle.' Sie gehen auf und ab und lachen: haha! Aber wissen sie irgendwas vom A? O nein. Für sie sind das nur drei Stöcke. Nur für den Gebildeten — merk dir das gut, Ferkelchen — nur für den Gebildeten, und damit sind keine Puhs und Ferkel gemeint, ist es ein großartiges, prächtiges A. Nicht einfach irgendwas“, fügte er noch hinzu, „auf dem jeder mir nichts, dir nichts herumtrampeln kann.“
     
    Dann kommt Kaninchen des Weges . . .
     
    „Ich wollte dich nur eines fragen, I-Ah. Was ist neuerdings morgens mit Christoph Robin los?“
    „Was ist das, worauf ich hier gucke?“ sagte I-Ah und guckte weiter darauf.
    „Drei Stöcke“, antwortete Kaninchen prompt.
    „Siehst du?“ sagte I-Ah zu Ferkel. Dann wandte er sich an Kaninchen. „Jetzt will ich deine Frage beantworten“, sprach er feierlich.
    „Danke sehr“, sagte Kaninchen.
    „Was Christoph Robin morgens macht? Er lernt. Er bildet sich. Er pfundiert sein Wissen — ich glaube, das war das Wort, das er gebraucht hat, aber vielleicht denke ich da auch an etwas anderes —, er pfundiert sein Wissen. Ich auf meine bescheidene Art, wenn ich das Wort recht verstehe, ich — also, ich tue das auch. Das hier beispielsweise ist —“
    „Ein A“, fiel Kaninchen ein, „aber kein sehr gutes. Na ja, ich muß zurück und den andern berichten.“
    I-Ah blickte auf seine Stöcke und dann auf Ferkel. . .
    „Es wußte das? Heißt das, diese Sache mit dem A ist eine Sache, die Kaninchen weiß?“
    „Ja, I-Ah. Kaninchen ist schlau, wirklich.“
    „Schlau!“ wiederholte I-Ah verächtlich und trat einmal kräftig mit dem Huf auf seine drei Stöcke. „Bildung“, führ er bitter fort und sprang auf seine sechs Stöcke. „Was ist denn Gelehrsamkeit?“ fragte er weiter und schleuderte seine zwölf Stöcke in die Luft. „Eine Sache, die Kaninchen weiß! Hoho!“
     
    Da haben wir's.
     
    „Ich weiß etwas, was Kaninchen nicht weiß“, sagte Ferkel. „Ach! Was ist denn das?“ erkundigte ich mich.
    „Na ja, ich kann mich nicht erinnern, wie es heißt, aber —“ „Ach so. Das kommt als nächstes dran“, sagte ich.
    „Ach, und wie heißt es?“ fragte Ferkel und trommelte mit der Pfote.
    „Nun, das werden wir gleich sehen.
     

     

Rhabarberkompott
     
     
    Wißt ihr noch, wie Känga und Ruh in den Wald kamen? Kaninchen entschied sofort, daß es die beiden nicht mochte, weil sie anders waren. Dann fing es an zu überlegen, wie man sie dazu bringen könnte, wieder fortzugehen. Zum Glück für alle ging der Plan schief, wie es nun einmal mit schlauen Plänen früher oder später geht.
    Schlauheit hat schließlich ihre Grenzen. Spontane Feststellungen und schlaue Bemerkungen dieser Art erweisen sich mit der Zeit oft als unzutreffend, denn mit Schläue geht man den Dingen nicht unbedingt auf den Grund, um es gleich zu sagen. Wie Kaninchens Fall beweist, mußte es später seine Meinung ändern aus Gründen, die es nicht übersah, als es sich sein Bild machte. Was jemanden wahrhaft anders macht — nämlich einmalig —, ist etwas, das mit Schlauheit allein nicht zu verstehen ist.
    Wir wollen dieses gewisse Etwas nachfolgend als das »wahre Wesen“ bezeichnen. Da es einem so ziemlich über den Verstand geht, soll Puh es uns erklären, und das macht er nach
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