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Tanz des Verlangens

Tanz des Verlangens

Titel: Tanz des Verlangens
Autoren: Kresley Cole
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dieser einen Gabelung zurückführen: ob du es ihm erzählst oder nicht. Es muss so sein.“
    „Dann hast du meine Zukunft gesehen?“
    „Teile davon“, sagte sie. „Und sie wird wunderbar.“
    „Erzähl mir mehr“, sagte er und bedeutete ihr fortzufahren.
    „Rydstrom, du musst endlich lernen Bitte zu sagen. Auf jeden Fall muss ich jetzt woandershin. Mir wird noch heute Abend ein Mysterium enthüllt. Ich kann’s kaum erwarten.“
    „Du kannst mich doch nicht einfach so stehen lassen! Wie können wir Kontakt mit dir aufnehmen?“
    Sie grinste ihn an, doch ihre Augen wurden ausdruckslos, in Gedanken war sie bereits anderswo. „Gieriger Dämon, Nïx ist für alle da.“

 
    45
    Wenn Néomi schon wieder tot war, bedeutete das, dass sie die Macht hatte, ihn zu retten.
    Sie konnte wieder Dinge durch Gedankenkraft bewegen. Mit einer einzigen Handbewegung zog sie eine Schneise durch die herumliegenden Trümmer, indem sie der Spur von Conrads Blut folgte. Zwei Bewegungen und die Reste des Daches, unter denen er begraben war, flogen durch die Luft in den Garten hinaus. Er war bewusstlos. Der spitze Balken hatte ihn aufgespießt.
    So behutsam wie irgend möglich begann sie das Holz aus seinem Körper zu ziehen. Obwohl er ohnmächtig war, schrie er vor Schmerzen. Sie tat ihm weh, aber sie hatte keine andere Wahl. Immer noch näherten sich ihnen von allen Seiten Flammen. Das ganze Herrenhaus bebte inzwischen.
    Einen grauenhaften Zentimeter nach dem anderen …
    Endlich! Sie hatte ihn davon befreit. Endlich konnten sie den lodernden Flammen entkommen! Sie translozierte ihn nach draußen unter eine große Eiche, um ihn vor den herabregnenden Funken zu schützen.
    Sie selbst konnte sie nicht fühlen.
    Sie schwebte nah an ihn heran, um seine Wunde zu begutachten, und war entsetzt, wie schnell er immer noch Blut verlor.
    „Conrad! Bitte wach auf … Sag mir, was ich tun muss, um dir zu helfen!“
    Er hatte ihr erklärt, er könne an einer solchen Verletzung nicht sterben, aber es machte ihr Angst, wie blass er war. Er brauchte Blut. Ohne nachzudenken hielt sie ihm ihr Handgelenk an die Lippen.
    Gleich darauf rang sie erschrocken nach Luft. Oh, mère de Dieu … Sie fühlte, wie sie wieder ihre körperliche Erscheinung annahm, nach und nach, so als ob ihr Körper neu wachse, beginnend mit ihrem Arm. Schon konnte sie den Tau auf dem Gras und die Brise, die vom Bayou heranwehte, wahrnehmen.
    Wie kann das sein?
    Conrads Instinkte übernahmen das Steuer, und bevor sie mit der Wimper zucken konnte, hatte er seine Fänge in ihr Fleisch geschlagen. Zu fühlen, wie er saugte, war genauso verwirrend und aufreizend zugleich, so wie sie es in Erinnerung hatte. Als er an ihre Haut gepresst stöhnte, wäre sie vor Wonne fast in Ohnmacht gefallen.
    Viel zu früh ließ er sie mit einem letzten Lecken los. Innerhalb von Sekunden schlug er die Augen auf.
    „Dafür lasse ich mich gerne jede Nacht aufspießen“, sagte er heiser.
    Sobald er die Augen geöffnet hatte, suchte sein Blick ihren ganzen Körper ab, betrachtete das vertraute schwarze Kleid, das sie beide so gut kannten. „Du warst wieder ein Geist. Aber ich hab doch gerade dein Blut … Fleisch und Blut. Was ist passiert?“
    Néomi spürte, dass die kleine Bisswunde an ihrem Handgelenk bereits zu heilen begann. Ich weiß nicht, was ich bin.
    „Ich habe mich einfach verändert“, flüsterte sie. „Ich begreife es auch nicht.“
    Sie starrten einander eine ganze Zeit lang an. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie die Flammen sich hoch in den nächtlichen Himmel reckten. Rauch ergoss sich aus den Fenstern und Schornsteinen. Die Hitze war bis zu ihnen spürbar. „Mir war wohl klar, dass irgendetwas nicht mit mir stimmt, aber …“
    „Mit dir stimmt einfach alles“, sagte er entschieden. Inzwischen konnte er sich schon aufsetzen.
    „Aber was bin ich dann?“
    „Ist mir egal. Solange du nur bei mir bist.“
    „Mir ist es aber nicht egal. Was ist, wenn ich in dieser Geistergestalt stecken bleibe?“ Sie hasste diese seltsame gespenstische Halbwelt. Sie hatte beinahe vergessen, wie allein und widerhallend und verblasst sie sich anfühlte. „Ich könnte dich nicht im Arm halten, wenn du verletzt bist, oder an deine warme Brust geschmiegt einschlafen. Oder Sex mit dir haben. Aber das will ich. Und zwar so oft wie möglich. Und ich habe dieses verdammte Kleid so satt!“
    „Ach, das bist du also“, rief eine Frauenstimme aus der Eiche über ihnen. „Jetzt wird mir alles
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