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Tanz des Verlangens

Tanz des Verlangens

Titel: Tanz des Verlangens
Autoren: Kresley Cole
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seltsamen Machenschaften nur am Kopf kratzen. Sie putzte ein bereits makellos sauberes Apartment. Rätselhafter Mensch .
    Sie würde tot umfallen, wenn sie je seine Wohnung sehen würde. Nur ein weiteres Beispiel dafür, wie verschieden Cade und sie waren.
    Holly war Wissenschaftlerin – er ein Krieger. Jeder noch so kleine Aspekt ihres Lebens war durchorganisiert. Seine Vorstellung von einem Tagesplan lautete: aufwachen, ein paar Mahlzeiten zu sich nehmen, Sachen erledigen, schlafen. Und wenn einer dieser Punkte ausfiel, war es auch egal.
    Sie trank nicht mal. Er nahm einen Schluck.
    Ob sie heute Abend wohl Besuch bekommen würde? Von dem Wichser, der sich ihr Freund nannte? Als sich seine Klauen in seine Handflächen bohrten, hörte Cade, wie sich Schritte näherten.
    Verdammter Rydstrom . Sein Bruder hatte ihn aufgespürt. So viel dazu, dass meine Besuche hier streng geheim sind.
    „Was zum Teufel machst du hier oben?“, fragte Cade missmutig.
    „Ich könnte dich genau dasselbe fragen“, sagte Rydstrom und warf ihm einen Blick unendlicher Enttäuschung zu.
    Na, diesen Blick hab ich ja noch nie gesehen.
    „Du hast mir gesagt, du würdest nicht mehr herkommen.“
    „Hab’s mir anders überlegt“, knurrte Cade.
    „Es gibt einen Grund, warum es uns verboten ist, menschliche Gefährtinnen zu haben. Wenn du das bisher noch nicht in deinen dicken Schädel bekommen hast, wird es jetzt aber langsam Zeit. Dieser Unfall mit der Braut des Vampirs ist das beste Beispiel, warum Sterbliche und Unsterbliche sich nie vermischen sollten.“
    Cade kniff die Augen zu. „Bist du denn sicher, dass Néomi überhaupt tot ist?“
    Rydstrom nickte. „Ich habe mich bei Nïx erkundigt.“
    Warum nur waren Sterbliche so leicht zu töten? Der winzigste Schwerthieb, und schon war’s vorbei mit der Kleinen. Sie hatte es nicht verdient, so zu sterben.
    „Wenn sie tot ist, dann ist der Vampir unterwegs auf der Suche nach etwas von mir, das er zerstören kann.“ Cade blickte sich um. Abertausendfach , hatte Wroth geschworen. Wenn Cade sich jetzt Holly näherte, unterschrieb er damit ihr Todesurteil.
    „Noch ein Grund mehr, ihr zu widerstehen“, sagte Rydstrom. „Du musst sie vergessen.“
    „Meinst du denn, das hab ich nicht versucht?“ Cade fuhr sich mit der Hand über eines seiner Hörner. „Meinst du, ich weiß nicht, wie übel es für mich aussieht? Ich bin hinter einem Mädchen her, einem Menschen noch dazu, das Jahrtausende jünger ist als ich.“
    „Dann ist es ja nur gut, dass wir diese Stadt jetzt endgültig verlassen. Nïx hat uns eine letzte Möglichkeit verschafft, Omort zu vernichten, also wartet Arbeit auf uns. Das ist unsere letzte Hoffnung, meine Krone zurückzugewinnen. Darauf schwört sie Stein und Bein.“
    „Wie ist der Plan?“, erkundigte sich Cade, obwohl es ihm scheißegal war. Er würde alles tun, um sich davon abzulenken, was er angerichtet hatte. Und von dem, was er am liebsten mit Holly machen würde. Sogar Nïx hatte seine durchgeknallten Pläne für sie nicht vorausgesehen.
    „Wir werden innerhalb der nächsten Woche Instruktionen erhalten. Halt dich einfach bereit.“
    Cade atmete aus. „Ich bin immer bereit.“
    „Noch einmal, Bruder, das ist unsere letzte Chance. Ich muss sicher sein, dass du ganz bei der Sache sein wirst.“
    „Ich hab doch gesagt, ich werd bereit sein“, fuhr Cade seinen Bruder an. „Was auch immer es ist, ich erledige das schon.“ Cade stand auf und blickte zu Holly hinüber.
    Zum letzten Mal.
    Mit einem letzten Blick auf seine Frau ließ Cade sich vom Dach fallen.
    Sobald er in der Nacht verschwunden war, trat Nïx aus dem Treppenhaus und gesellte sich zu Rydstrom.
    „Und, wie hat er reagiert?“
    Rydstrom sah sie an, nicht im Mindesten überrascht, dass sie sie gefunden hatte. „Das weißt du nicht?“
    „Ich bin zwar allwissend, aber alles …“
    „Ja, ja, alles weißt du trotzdem nicht.“ Rydstrom seufzte. „Cade hat geschworen, seine Pflicht zu erfüllen.“
    Als Holly erneut in ihr Blickfeld trat, hefteten sich Nïx’ goldene Augen an die junge Frau, und ihre Pupillen weiteten sich.
    „Und wenn er herausfindet, dass Néomi noch am Leben ist?“, fragte sie mit zur Seite gelegtem Kopf.
    „Es gefällt mir gar nicht, ihn anzulügen“, sagte Rydstrom. „Bist du sicher, dass ich es ihm nicht erzählen darf?“
    Nïx sah ihm in die Augen. „Ich bin die Entscheidungsbäume wieder und wieder durchgegangen. Milliarden von Resultaten lassen sich alle zu
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