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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens
Autoren: Bianca Balcaen
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Moment begann sie zu husten und krümmte sich schmerzverzerrt zusammen. Quin reagierte sofort. Mit einer Hand klopfte er ihr hart auf den Rücken und mit der anderen stützte er ihren Bauch.»Tief durchatmen. Komm schon, gib jetzt nicht auf. Atme, Baby, atme, atme«, schrie er. Rhythmisch presste er seine Hand an ihren Unterkörper und zwang sie so, immer wieder die Luft auszustoßen und neu einzuatmen.
    Die Minuten entwickelten sich zu einem endlosen Moment der Qualen für Faye. Jede Hustenattacke raubte ihr mehr und mehr Energie. Der Schweiß rann ihr in Strömen von Gesicht und Nacken. Tränen rannen ihr übers Gesicht und sie wünschte sich, tot zu sein, denn der Dämon verbrannte ihre Eingeweide, während sie röchelnd um ihr Leben kämpfte und sie fühlte, wie ihre Kräfte stetig mehr und mehr schwanden. Panisch fasste sie nach Quins Hand und er drückte sie beruhigend.
    Das und seine permanenten Flüche und Anfeuerungen rissen sie immer wieder aus dem Nebel der drohenden Ohnmacht. Ihr Brustkorb spannte sich erneut und mit dem letzten, erstickenden Hustenanfall kam eine gelblich puderige Wolke aus ihrem Mund und stieg in den verdunkelten Himmel auf. Erschöpft sackte sie über Quin zusammen. Für einen langen Moment herrschte Stillschweigen, bis Quin ihr schließlich sanft über die Haare strich.
    »Es ist vorbei, Baby. Der Dämon ist weg. Du hast es geschafft. Wie geht es dir jetzt?«
    »Es ging mir schon mal besser«, krächzte Faye.
    »Hmm.« Quin suchte nach den richtigen Worten, in denen er nie sehr gewandt war, aber jetzt wollte er es aus ihm noch unbekannten Gründen nicht vermasseln. »Du hast Brandblasen an den Beinen. Sie sehen schrecklich aus.«
    Mühsam rappelte sie sich auf und sah an sich hinunter. »Macht nichts, ich werde nur noch mit Jungen schlafen, die mich nicht danach fragen, wie die Narben zustande gekommen sind.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein raues Flüstern und ein erneutes Husten schüttelte ihren Körper.
    »Hör auf, sarkastisch zu sein. Das ist mein Part«, antwortete er sanft und zog sie wieder in seine Arme.
    »Oh Gott, Faye, was ist mit dir geschehen?« Liam war atemlos auf sie zugerannt und starrte jetzt entgeistert auf ihre Beine. Er stieß einen entsetzten Schrei aus, doch bevor er sich mitleidig neben sie hocken konnte, stemmte sich Quin auf seinen Ellenbogen und blickte düster zu ihm auf.
    »Verflucht, reg dich ab, Liam. Faye ist nur etwas benommen, aber sie lebt. Hier –«, er griff neben sich in die blutige Lache, »nimm den Ring und kümmere dich darum, das Lukes Natsiegel gelöscht wird.« Im hohen Bogen warf er seinem Bruder den abgetrennten Finger zu.
    Lange stand Liam wie angewurzelt da und betrachtete die blutige Masse in seinen Händen. Langsam hob er den Kopf und starrte seinen Bruder einen Moment reglos an. Dann presste er die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, drehte sich um und ging.
    »Nein-« Mühsam rappelte sich Faye vom Boden auf. Quin sagte nichts, als sie sich schwankend auf Liam zubewegte, ihn festhielt und ihm den blutigen Finger aus der Hand nahm. »Ich werde Lukes Siegel löschen.«
    »Nein, lass das. Ich mach das schon. Du bist noch viel zu schwach-«
    Sie atmete ein paar Mal tief durch und schüttelte den Kopf.
    »Faye«, sagte Liam noch einmal und trat dicht auf sie zu. »Lass mich das bitte für dich machen.« Er wollte weiterreden, aber sie schnitt ihm das Wort ab. »Ich muss es tun, Liam«, beharrte sie mit bebender Stimme. »Ich bin seine Schwester - ich habe es ihm geschworen.«
    Energisch befreite Faye sich aus seiner Umklammerung, dann lief sie mit zittrigen Schritten auf Luke zu, der ihr mit Melissa entgegenrannte. Mit hinter dem Rücken gekreuzten Fingern stand Melissa an Lukes Seite und biss sich nervös auf die Lippe. Mit bebenden Händen zog Faye ihrem Bruder das T-Shirt aus; holte tief Atem und presste zitternd Masons Siegelring mit seinem Blut auf das Mal.
    Als das tödliche Tribalsiegel nach unendlich langen Minuten immer mehr verblasste und schließlich ganz verschwand, erfüllte sie ein warmes Gefühl. Schwankend trat sie einen Schritt auf Luke zu. Ihre Beine trugen sie kaum noch. Die mühsam aufgebaute Mauer der Selbstbeherrschung brach zusammen, als eine Tränenflut in ihr aufstieg. Schluchzend warf sie sich in seine Arme.
    »Oh Luke, mein geliebter Luke«, flüsterte sie erstickt. »Wir haben es zusammen geschafft. Das dämonische Mal ist verschwunden.« Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und zärtlich strich
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