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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens
Autoren: Bianca Balcaen
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Schweiß rann ihr über den ganzen Körper.
    »Lass dich von seiner Orkan- und Feuerkraft nicht einschüchtern, Faye«, schrie Shiva ihr zu. »Denk an die fünf Elemente. Wasser ist stärker als Feuer. Und du besitzt die Macht darüber. Du bist eine von uns – du bist eine Yeidevi!«
    Mit unbändiger Kraft riss Faye Quins brennende Hand weg und legte sie zärtlich auf ihr Herz. Daraufhin schoss eine riesige wallende Wasserwand in die Höhe. Die Flammen kämpften. Rollten hoch, verbrannten auch Fayes Hände, sengten die Haare auf ihren Armen weg. Bis sie sich nach einer Ewigkeit zischend und knisternd dem Wasser ergaben.
    Der Black Mager sackte bezwungen durch ihre Macht in sich zusammen. Und auch Mei Ling war nicht mehr zu retten. Ihr Körper fiel völlig verbrannt in sich zusammen. Aber Shiva hatte recht gehabt: Wasser war stärker als Feuer. Am Ende ihrer Kräfte sank Faye zu Boden, neben dem heftig atmenden Körper Quins.
     

     
    Quin versuchte sich halb aufzurichten. »Hast du dein Siegel gelöscht?«
    »Nein«, krächzte sie heiser, »… musste erst dir helfen … ich … keine Zeit gewesen …«
    Der Klang ihrer zitternden Stimme ließ ihn aufhorchen. Er wandte sich zu ihr um und sah sie an. Sie lag regungslos neben ihm. Ihr Gesicht war von einer durchscheinenden Blässe überzogen. Die langen Haare klebten durchnässt und sandverkrustet auf ihrem rußgeschwärzten Oberkörper. In ihren riesigen, weit aufgerissenen Augen erkannte er, dass sie zu Tode erschöpft war. Er ahnte, dass das Erwachen ihrer Wassermagie, die sie zu seiner Rettung benutzt hatte, ihr unglaublich viel Lebensenergie geraubt und sie tief geschwächt hatte.
    Und um ihre restliche Energie kämpfte noch immer der Dämon mit seinem tödlichen Siegel. »Oh Shit«, flüsterte er. Unter großer Anstrengung rappelte er sich auf und es gelang ihm irgendwie, wieder auf die Beine zu kommen. Haltsuchend klammerte er sich für einen Moment an dem verkohlten Baumstamm einer Zypresse fest. Dann ging er schwankend auf den am Boden liegenden Mason zu. Schwerfällig beugte er sich zu der dämonischen Kreatur hinunter. Quin atmete schwer, als ihn ein stechender Schmerz durchzuckte.
    Selbst im Sterben liegend, versuchte der Black Mager noch, ihn mit seinen verbliebenden, dunklen Kräften zu bekämpfen. Doch diesmal war Quins Willenskraft stärker. Er ignorierte seine Schmerzen und drehte an dem goldenen Siegelring, den Mason an seinem rechten, kleinen Finger trug, bekam ihn aber nicht ab. Unbeeindruckt blickte er auf die am Boden liegende Gestalt, als er mit der rechten Hand seinen Dolch aus dem Schaft an seinem Hosenbund zog.
    Mason Conners stieß einen Schrei des Entsetzens aus, als er begriff, was gleich passieren würde. Für einen Sekundenbruchteil bohrten sich Quins Augen wie schwarze dunkle Kohlenstücke in seine. Danach schloss sich seine linke Hand mit eisernem Griff um Masons Hand und presste sie blitzschnell auf den Boden. Und dann setzte er zu einem einzigen, gezielten Hieb an.
    Während das Blut wie eine Fontäne aus dem abgetrennten Finger schoss, hatte Quin sich bereits in Bewegung gesetzt. Keuchend sank er vor Faye auf die Knie. Dabei streifte sein Blick ihre Beine. Entsetzt hielt er für einen Moment inne und stöhnte gequält auf. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, strich ihr die nassen Haarsträhnen aus dem blassen Gesicht und wischte ihr den Schweiß ab.
    »Bleib bei Bewusstsein …«, murmelte er. »Gleich wird es dir besser gehen.« Ihre blauen Lippen bewegten sich etwas, doch sie brachte kein Wort heraus. Vorsichtig bettete Quin ihren Kopf zurück ins Gras. Seine Hand wanderte weiter runter. Mit letzter verbliebener Kraft zerrte er ihr verschmutztes und völlig durchnässtes T-Shirt aus dem Bund ihrer Jeans und schob es hoch.
    Er hob den abgetrennten Finger und ließ das auslaufende Blut auf das Natsiegel tropfen, das sich sofort rotglühend verfärbte und sich schlingend hin- und herbewegte, als wolle es davonlaufen. Danach drückte er den Magierring auf das blutverschmierte Dämonenmal. Eine gelbe, schwefelige Stichwolke stieg auf und schoss katapultartig in den rauchigen Himmel.
    Es dauerte ein paar Minuten. Dann war es vorbei. Quins Hand berührte sanft ihren jetzt wieder vollkommenen, seidenweichen Bauch. Dann sank er entkräftet nach hinten. Unbewegt blieb er liegen. Doch nach wenigen Sekunden öffnete er seine Augen, rollte sich an Fayes Seite, schlang behutsam einen Arm um sie und zog sie an seinen Körper.
    In diesem
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