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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung
Autoren: Catherine Kean
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schnappte sie nach Luft.
    Doch bevor sie wegstürzen konnte, hatte er schon ihre Hände ergriffen. Führte sie an seine Lippen, küsste ihre Finger und spürte den Schauder, der sie dabei durchfuhr. Er ließ sie los, zog den Saphirring von seinem Finger und drückte ihn ihr in die Hand. »Ein Zeichen meiner Anerkennung und meines Interesses.« Er ließ seinen Daumen über den Schleier zu ihren Lippen herabgleiten. »Ich befehle Euch zu bleiben, meine Schöne. Noch bevor der Abend zu Ende geht, werden wir einander sehr gut kennen. Und ich werde all Eure Geheimnisse erfahren.«

2. Kapitel
    R exana erschauerte. Wie konnte sie Linfords Geschenk und seine Absichten zurückweisen, ohne ihn zu beleidigen? Sie musste unter allen Umständen jeglichen Aufruhr vermeiden und sich, Rudd und ihre ergebenen Freunde schützen.
    Aufgeregt drehte sie den Ring in ihren feuchten Händen und betrachtete den Saphir. Es war ein großer Stein in einer feinen Goldfassung. Zweifellos war er so viel wert wie die Mitgift einer vermögenden Lady. Ob Linford wohl jeder seiner Frauen solche Gefälligkeiten erwies? Als Entgelt für ihren Körper oder die Geheimnisse, die sie ihm enthüllen sollte?
    Angst durchfuhr sie bis in die Zehenspitzen. Niemals würde sie Rudd verraten. Oder sich einem Fremden hingeben. Noch dazu einem Barbaren. Doch noch während sich dieser Entschluss in ihr verhärtete, wurde sie von einem seltsamen Gefühl der Erregung ergriffen. Sein lüsterner Blick weckte verbotenes Interesse in ihr. Schamlose Neugier.
    Wie es wohl wäre, Linfords sündig geschwungene Lippen zu kosten? Seine Finger auf ihrer Haut und seinen Atem auf ihrem Bauch zu spüren?
    Linfords Augen verengten sich für einen kurzen Moment zu Schlitzen, als ob er versuchte, ihre Gedanken zu lesen. Sie bemühte sich, ihr Inneres vor ihm zu verbergen, und sah weg. Ihre Eltern, gesegnet seien ihre Seelen, hatten von ihr erwartet, dass sie für ihren Gatten und für die Söhne, die sie ihm in Liebe und Ehre gebären würde, unberührt bliebe. Diesen Wunsch wollte sie ihnen bei Gott erfüllen.
    Doch Rudds Leben war wichtiger als ihre Tugend.
    Ihre Finger umklammerten das Schmuckstück. Sie hatte keine Wahl, sie musste Linfords Angebot annehmen, um Henry zu schützen und ihm genügend Zeit zu geben, das Schreiben mit der Liste der Verräter zu finden. Nach allem, was sie über den Sheriff gehört hatte, bezweifelte sie außerdem, dass sie sein Angebot einfach ablehnen, den Ring zurückgeben und aus dem Saal verschwinden konnte. Wenn sie sich weigerte, konnte er sie immer noch über seine Schulter werfen und in seine Privatgemächer schleppen, wie das bei heißblütigen Gottlosen wohl der Brauch war. Furcht und Erregung ergriffen sie.
    Die Gäste im Saal begannen zu tuscheln. Das Interesse des Sheriffs an ihr war nicht unbemerkt geblieben. Rexana drehte ihren Kopf leicht zur Seite und sah zu den Musikanten. Der Trommler blickte zu ihr, kratzte sich an der Wange und schüttelte den Kopf. Das Zeichen dafür, dass Henry noch nicht zurück war.
    Ihr Blut rauschte in ihren Ohren. Solange Henry die Liste nicht hatte, musste sie ganz in ihrer Rolle aufgehen. Wie die Kurtisane, für die Linford sie hielt, musste sie den Sheriff anlocken. Ihn verführen. Und sich ihm hingeben, falls es sich als nötig erweisen sollte.
    Sie zwang ihre Lippen zu einem Lächeln und sah ihn an. »Ein überaus großzügiges Geschenk, Mylord.« Angst stieg wieder in ihr auf, doch sie versuchte, sie krampfhaft zu unterdrücken.
    »Das ist ein sehr wertvoller Stein.« Mit seinen kräftigen Fingern umfasste Linford ihre Hand und drehte sie leicht, so dass das Licht sich auf der geschliffenen Oberfläche des Saphirs brach. »Er ist wirklich wunderschön«, murmelte er, »genau wie Ihr.«
    »Auch mit Euren Komplimenten seid Ihr großzügig.«
    Er lächelte und hielt immer noch ihre Hand. Wie perfekt ihre Finger in seine Handfläche passten. Sein Atem streichelte ihre Stirn, und sie nahm den Geruch von Gewürzen, Rotwein und süßen Feigen wahr, als er sich zu ihr herabbeugte.
    Lust prickelte in ihr, die schnell von Vorsicht gedämpft wurde. Allzu leicht konnten sein betörender Duft und die falschen Schmeicheleien sie beeinflussen. Mit der Gewandtheit eines erfahrenen Verführers waren ihm die heiser gewisperten Worte über die Lippen gekommen. Wie töricht von ihr, ihr Herz wild pochen zu lassen. Dennoch hatte noch nie zuvor ein Mann mit solcher Leidenschaft zu ihr gesprochen. Zumindest nicht Darwells
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