Tanz der Verführung

Drang, wild und ungestüm zu tanzen, ergriffen sie.
    Als die Musik, die vom Hof in das Zimmer drang, schneller wurde, wiegte sie sich sachte in den Hüften.
    »Rexana?«
    Sie befreite sich aus seinen Armen. Verwirrt sah er sie an. Sie lachte, drehte sich mit langen, lockeren Schritten um ihn herum und wiegte ihre Hüften noch einladender.
    »Führt Ihr mich etwa in Versuchung, meine kleine Feige?«
    »Das tue ich, mein Gatte.«
    Er stöhnte auf und griff nach ihr, doch sie wand sich aus seinen Händen. Sanft schob sie ihn zurück. Als er sich weigerte, schnalzte sie mit der Zunge und schüttelte den Kopf. Mit einem gequälten Brummen gehorchte er ihr. Sie drückte ihn auf den Rand des Bettes, das unter seinem Gewicht ächzte.
    Dann wirbelte sie fort, mit flatternden Röcken.
    Sein Blick wurde lüstern. »Kommt zu mir, kleine Tänzerin.«
    »Jetzt noch nicht.«
    Seine Augen glühten. »Weib, Ihr habt vergessen, dass ich seit Tagen enthaltsam war. Ich bin ausgehungert nach Euch.« Er leckte sich die Lippen. »Heißhungrig.«
    Ein schamloser Schauder durchströmte sie. Sie wirbelte im Kreis herum und hob ihre Hände zur Decke. Der ihr vertraute Schrei erfüllte ihr Innerstes. Großartig. Wunderschön.
    Tanze, Rexana.
    Sie atmete tief ein, drehte und neigte sich. Durch ihre Finger spähte sie zu Fane, der sie anblickte und nicht mehr wegsehen zu können schien. Wie ein Mann, der verführt worden war.
    Schritt. Drehung. Schritt. Schwung.
    Sie drehte sich immer schneller und schneller. Ihre Röcke raschelten wie trockenes Gras. Sehnsucht und Verlangen wallten in ihr auf.
    Und dann stand er plötzlich vor ihr. Nahm sie in die Arme. Küsste sie mit all seiner Leidenschaft.
    Atemlos lächelnd versank sie in seiner Umarmung.
    Er drückte ihr einen letzten, heißen Kuss auf die Lippen und hob sie dann hoch. Dann trug er sie zum Bett und legte sie auf das Löwenfell, das auf der Bettdecke lag. »Ich liebe Euch, Rexana.«
    »Auch ich liebe Euch.« Ihre Augen waren voller Tränen, und sie zog ihn zu sich herab. »Lasst uns heute Nacht ein Kind zeugen. Einen Sohn.«
    »Oder eine Tochter«, schlug er zwinkernd vor. »Einen kleinen Teufelsbraten, ganz wie die Mutter.«
    Sie kicherte und rollte ihn dann mit einem gekonnten Schwung auf den Rücken, setzte sich auf ihn und blickte in seine schelmischen braunen Augen. Als sie ihren Körper in einem aufreizenden, sinnlichen Rhythmus an seinen presste, atmete er heftig ein.
    Seine Hände glitten zu den Bändern an ihrem Kleid.
    »Ja, mein Gemahl«, schnurrte sie. »Lasst uns tanzen.«

Danksagung
    O hne Nancy Robards Thompson, Teresa Elliot Brown und Elizabeth Grainger, meine geliebten Freunde und wunderbaren Kritiker, wäre mir diese schriftstellerische Reise wohl nie gelungen. Ihr alle seid wunderbare Autoren, und ich kann euch gar nicht genug danken.
     
    Mein innigster Dank gilt auch meinen hochmotivierten und begeisterten Leserinnen Alicia Clarke und Cheryl Duhaime sowie Amanda Lord, der besten Schwester der Welt. Dank auch an David und Shirley Lord, zwei außergewöhnliche und wunderbare Menschen, die mir beigebracht haben, mich für meine Träume einzusetzen. Ihr habt mir immer Mut gemacht, und ich bin stolz, eure Tochter zu sein.

Über Catherine Kean
    Catherine Kean schreibt seit ihrer Jugendzeit. Nachdem sie einige Jahre in Kanada als Gutachterin für Antiquitäten gearbeitet hat, lebt sie nun mit Mann, Tochter und zwei sehr verwöhnten Katzen in Florida.

Über dieses Buch
    England, 1192: Als orientalische Tänzerin verkleidet, versucht Lady Rexana den unbarmherzigen Sheriff Linford zu verführen, um ihren Bruder vor der drohenden Verhaftung zu bewahren. Linford verliebt sich in die schöne Tänzerin und will ihr helfen, doch zuerst soll sie seine Frau werden. Schweren Herzens willigt Rexana in die Ehe ein – und ist bald hin- und hergerissen zwischen der Sorge um ihren Bruder und der langsam erwachenden Leidenschaft für ihren Ehemann …

Impressum
    Die amerikanische Originalausgabe erschien 2005 unter dem Titel
    »Dance of Desire« im Verlag Medallion Press, New York.
     
    eBook-Ausgabe 2013
    Knaur eBook
    © 2005 Catherine Kean
    Für die deutschsprachige Ausgabe:
    © 2008 Knaur Taschenbuch
    Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
    Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG , München
    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
    Redaktion: Hanna Plewe
    Covergestaltung: ZERO Werbeagentur,