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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung
Autoren: Catherine Kean
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war alles vorbei.
    Sie hob den Kopf und sah Fane an.
    Entsetzen ergriff sie.
    Mit grimmigem Gesichtsausdruck zeigte er mit seinem Schwert auf Rudds Brust. »Auf diesen Augenblick habe ich lange gewartet.«

21. Kapitel
    F ane ignorierte Rexanas verzweifeltes Aufheulen. Sein Herz pochte voller Entschlossenheit, Verlangen und Wut. Ihr Bruder würde nicht länger ihrem ehelichen Glück im Wege stehen oder sich dem Gesetz entziehen können.
    Doch zu seinem Erstaunen sah er diesmal keine törichte Arroganz in den Augen des Jungen, nur Resignation. Vielleicht hatte er ja begriffen, dass dies ein harter und bitterer Kampf werden würde.
    Fane atmete durch und schloss seine verschwitzte Hand fester um den Knauf seines Schwertes. Hochkonzentriert wartete er auf Villeaux’ ersten Schlag. Er unterschätzte die mörderischen Absichten des Jungen keinesfalls.
    Doch Rudd ließ sein Schwert sinken. Es plumpste neben dem bewusstlosen Garmonn auf den Boden. »Ich werde nicht gegen Euch kämpfen.«
    Ein unbändiger Zorn ergriff Fane. »Wollt Ihr etwa, dass ich mich unehrenhaft verhalte? Soll ich Euch etwa angreifen, obwohl Ihr unbewaffnet seid?«
    Rexana griff nach Fanes Arm. »Er ist unschuldig. Rudd, sagt es ihm.«
    Mit finsterem Gesichtsausdruck schüttelte Fane ihre Hand ab. Er überhörte ihre Bitte, verdrängte die schmerzlichen Gefühle, die sie ihm verursachte. Dann presste er die Spitze seines Schwertes gegen Rudds Wams. »Ja, sagt es uns. Sagt uns, wie Ihr Euch gegen den König verschworen habt, um Warringham von Verrätern regieren zu lassen.«
    »Wartet. Ich …«
    Die Lichtung verschwamm vor Fanes wütenden Augen. »Eure Schwester verdient eine Antwort. Sagt Ihr, dass Ihr sie durch Lügen und Betrug enttäuscht habt. Sagt Ihr, dass ihr ihre reine und uneigennützige Liebe betrogen habt. Sprecht! Sie soll es von Euch hören.«
    Rudd schluckte und sah dann Rexana an. »Ich bin kein Verräter.«
    »Ihr
lügt
«, fauchte Fane.
    Rudd schüttelte den Kopf. Als er einen Schritt zurück tat, stolperte er und fiel zu Boden. Stöhnend griff er sich an den blutigen Arm. Fane folgte ihm und drückte ihn nieder. Dann warf er sein Schwert beiseite, zog seinen juwelenbesetzten Dolch aus dem Gürtel und hielt ihn Rudd an die Kehle.
    Keuchend sagte Rudd: »Ich ergebe mich.«
    »Sagt ihr endlich die verdammte Wahrheit«, schnaubte Fane. »Jetzt gleich.«
    Die grünen Augen des Jungen funkelten in derselben Farbe wie die von Rexana. »Das tue ich. Ich bin des Verrats nicht schuldig.«
    Fane hörte Schritte hinter sich. Seine geschärften Sinne warnten ihn, kurz bevor er die stählerne Klinge an seinem Nacken spürte. Rexana hatte ein Messer gefunden.
    »Lasst ihn aufstehen«, flüsterte sie heiser.
    »Ich möchte Euch nicht verletzen, Liebste, aber, bei Gott …«
    Ihre Hand zitterte nicht. »Lasst ihn aufstehen und sprechen.« Ihr Ton wurde sanfter. »Seht Euch um, die Verräter sind geschlagen, Kester und seine Männer haben die Lichtung umstellt, sie fesseln die Gefangenen. Rudd kann nicht entkommen.«
    Fanes Gesicht brannte, sein Weib hatte ihn überlistet. Er bezweifelte, dass sie das Messer benutzen würde, doch er wusste, wie viel sie für ihren Bruder empfand.
    Fluchend erhob er sich. Als sie zur Seite ging, sah er sie an, doch sie hob nur eine Augenbraue. Freches Frauenzimmer. Auf ihre Eigensinnigkeit würde er später noch zurückkommen.
    Rudd rappelte sich auf, rieb seinen Nacken und lächelte Rexana an. »Danke.«
    »Rudd, bitte sag mir die Wahrheit.«
    »Ich habe nicht gelogen, das schwöre ich.« Als schiene er Fanes Ablehnung zu spüren, hob er eine Hand.
    »Es wird Augenzeugen geben, die meine Schuld bezeugen können, das kann ich leider nicht verhindern. Ich konnte nur Beweise gegen die Verräter sammeln, indem ich selbst so tat, als wäre ich einer.«
    Ein böses Lachen entfuhr Fane. »Was wollt Ihr damit sagen?«
    Rudd sah verlegen drein. »Ich gebe ja zu, dass ich zuerst von Garmonns Idee überzeugt war. So wie viele andere wollte auch ich keinen barbarischen Kreuzritter als Herrn über unser Land.«
    »Rudd!«, japste Rexana.
    »Als ich jedoch begriff, dass Garmonn den Sturz des Königs geplant hatte …«, er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar, »… konnte ich keinen Rückzieher mehr machen. Ich wusste einfach zu viel. Außerdem konnte ich nicht riskieren, Rexana in Gefahr zu bringen.« Errötend fügte er hinzu: »Ich wusste, dass Garmonn Thomas verletzt hatte und andere verwundet oder getötet hätte, um
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