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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung
Autoren: Catherine Kean
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Sohn Garmonn, der ihr mit dem Charme eines geilen Bullen den Hof machte.
    Sie schob den Gedanken an Garmonn fort, dachte an die pfeilförmige Brosche und daran, warum sie sie stets trug und weshalb sie sich verpflichtet fühlte, Rudd zu retten, selbst wenn sie das all ihren Mut kosten würde.
    Linfords schwieliger Daumen fuhr über ihr Handgelenk. Eine Liebkosung. Während sie ein schamhaftes Kichern heuchelte und ihn dabei ansah, bemerkte sie einen Diener, der Krüge mit frischem Wein auf den Tisch des Hausherren stellte. Plötzlich kam ihr ein Plan in den Sinn, und sogleich durchströmte Zuversicht sie wie kühles, erfrischendes Regenwasser. Vielleicht musste sie ihre Unschuld ja doch nicht opfern.
    Wenn sie einen klaren Kopf behielt, lachte, ihn neckte und lockte, konnte sie Linford vielleicht zum Trinken bringen. Und wenn er dann endlich die Augen verdrehte und benommen vornüberkippte, konnte sie sich vielleicht fortstehlen. Natürlich würde sie sein wertvolles Schmuckstück zurücklassen. Ihm würde nichts weiter von ihr bleiben als ein schmerzender Kopf.
    Ein entzücktes Kichern sprudelte aus ihrer Kehle.
    Er drückte behutsam ihre Hand. »Ihr nehmt also mein Angebot an?«
    »Aber gewiss.« Sie löste ihre Finger aus den seinen, drehte ihre Hand und streifte sich den Ring über. Er war ihr zu groß, doch das machte nichts. Sie würde das Stück nicht lange tragen. Gelassen zuckte sie die Achseln und betrachtete den Stein. »Wie könnte ich so etwas nur ablehnen?«
    Er grinste und berührte mit seinem Mund sachte ihr Ohr. »Es freut mich, dass ich Euer heftiges Verlangen nach Abenteuer und Euren ungestümen und lebenslustigen Geist nicht missverstanden habe.« Sein Atem strich über den Stoff, der ihr Ohr bedeckte. In ihrem Kopf drehte sich alles.
    Ungestümer, lebenslustiger Geist? Sie schluckte. »Ihr seid in der Tat recht … einfühlsam.«
    »Und ausgehungert.« Sein Mund verzog sich zu einem wölfischen Lächeln, das sich durch ihren ganzen Körper zu fressen schien. Ihr dünnes Seidengewand fühlte sich plötzlich eng und unerträglich heiß an. Noch bevor sie sich wehren, bevor sie ablehnen konnte, nahm Linford ihre Hand, zog sie auf das Podest und schob sie zu dem leeren Stuhl, der neben seinem stand.
    Und auf Darwell zu, der so aussah, als wäre er kurz davor, sie zu erkennen.
    Schrecken überwältigte sie. Sie befreite sich aus Linfords Griff.
    Sogleich drehte er sich mit der Anmut einer sich anpirschenden Raubkatze zu ihr um.
    »Einen Augenblick noch, Mylord«, bat sie und wandte ihr Gesicht von Darwells durchdringendem Blick ab. »Ich … äh … muss noch kurz mit meinen Freunden sprechen und ihnen versichern, dass alles in Ordnung ist. Sie könnten sich sonst Sorgen machen.« Sie deutete auf die Musikanten und begann, auf sie zuzugehen.
    Ein Tropfen Schweiß rann zwischen ihren Brüsten herab, als sie sich den Tischen näherte. Was würde geschehen, wenn Darwell ihren Namen riefe?
    Nach zwei Schritten hatte Linford sie schon am Ellenbogen gepackt. »Macht Euch keine Sorgen. Mein Diener wird es ihnen sagen.«
    »Sollte ich nicht vielleicht trotzdem …«
    Mit sanftem Druck drehte er sie zu sich, so dass sie ihn ansehen musste. »Weshalb zögert Ihr? Wollt Ihr Euch mir etwa entziehen?«
    Als sie den warnenden Unterton in seiner Stimme vernahm, gefror ihr das Blut in den Adern. Sie lachte sanft und zog die Glöckchen an ihren Handgelenken enger. »Keinesfalls. Ich bin nach meinem Tanz nur etwas müde, das ist alles. Die Musikanten wissen, dass ich mich für gewöhnlich etwas ausruhe, bevor wir unseren Heimweg antreten.«
    Noch bevor die letzten Worte über ihre Lippen gekommen waren, klatschte Linford in die Hände. Ein Mann mit schütterem Haar, der ein rotes, wollenes Gewand trug, eilte augenblicklich an seine Seite.
    Mit düsterem Gesicht und übertriebener Höflichkeit verbeugte er sich. »Was wünscht Ihr, Sheriff Linford? Soll ich den Gauklern sagen, dass sie nun beginnen können?«
    »Winton, führ diese Frau in meine Privatgemächer und sorge dafür, dass es ihr an nichts fehlt.«
    Rexana starrte auf den glänzenden, gebeugten Kopf des Dieners und schluckte ein verzweifeltes Stöhnen herunter. Die Privatgemächer!
    Während er sich abwandte, fügte Linford hinzu: »Ich werde nachkommen, sobald es mir möglich ist.«
    »Wie Ihr befehlt, Mylord.«
    Winton verneigte sich vor Rexana und streckte ihr seinen Arm entgegen. Er deutete auf die Treppe, die sich am anderen Ende des Saales erhob und
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