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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne
Autoren: Mary Jo Putney
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stöhnte er, während er mit geschickten Fingern die Lederriemen über ihren Brüsten löste. »Kein Sterblicher könnte dir widerstehen.«
    »Dann versuch es nicht.« Stoff riß kreischend entzwei, Knöpfe flogen und Kleidungsstücke glitten zu Boden, als sie instinktiv versuchten, ihre Körper ebenso rückhaltlos zu entblößen wie ihre Seelen. Das Bett ächzte protestierend unter der Wucht ihrer Begegnung. Haut an Haut, Moschusduft und flüssige Hitze, angespannte Muskeln und wilder Atem. Leidenschaft war das Werkzeug, Nähe das Ziel.
    Sonst war sie, wenn sie miteinander schliefen, innerlich immer zurückgewichen, aus Angst, daß sie sich ohne Wiederkehr in ihn verlieren würde.
    Dieses Mal hielt sie nichts zurück. Statt dessen ließ sie alle Barrieren fallen und bot sich ihm ganz dar. In der Kapitulation fand sie ihre Erfüllung.
    Wenn Kira ihr zweites Ich war, so war Lucien ihre Seele.
    Er hatte diese fieberhafte Vereinigung fast ebenso gefürchtet wie herbeigesehnt. Er hatte entsetzliche Angst, daß sie nur dem Körper gelten und sein tieferes Ich unbefriedigt lassen würde.
    Aber diesmal war sie bei ihm, ihre Liebe erhellte die dunklen Abgründe seiner Seele, ihre Zärtlichkeit war Balsam für sein wundes Herz. Sie kannte seine Stärken und Schwächen, seine Ängste und Hoffnungen ebenso wie er die ihren.
    Und die Liebe, die sie verband, war so unmißverständlich wie die Sonne.
    Der körperliche Höhepunkt war erschütternd, ein feuriges Symbol für die Verschmelzung ihrer Seelen. Hinterher lagen sie einander in den Armen, ihre Stirn an seiner Wange, ihr abgerissener Atem in seinem Haar. Er wagte kaum, sich zu bewegen, aus Angst, daß alles nur ein Traum war, aus dem er jederzeit erwachen konnte.
    Aber sie war wirklicher als jeder Traum, als sie ihren Kopf hob und sagte: »Wußtest du, daß deine Augen wie durchsichtiges Gold sind, wenn du glücklich bist?«
    Er lächelte träge. Nur Kit konnte so etwas sagen.
    »Ich dachte immer, sie sind ein ganz gewöhnliches Hellbraun.«
    »Nichts an dir ist gewöhnlich«, sagte sie nachdrücklich.
    Er strich mit der Hand über die Wölbung ihres nackten Rückens und genoß ihre geschmeidige Stärke. »Wenn du mich auch im Verdacht gehabt hast, ein schlimmer Wüstling zu sein, in Wahrheit war ich seit Jahren fast vollkommen enthaltsam, weil die Befriedigung des Geschlechtsverkehrs kurz war im Vergleich zu der Einsamkeit, die ich hinterher empfand. Aber mit dir ist die Liebe ebenso tröstlich wie berauschend.« Er gab ihr einen leichten Kuß. »Jetzt bin ich so zufrieden, daß ich mir kaum vorstellen kann, daß wir je wieder ein lautes Wort miteinander sprechen müssen. Wir können einfach unsere Gedanken lesen.«
    »Vielleicht müssen wir nicht reden, aber wir werden es wollen. Ich liebe es, mit dir zu reden.«
    Sie streichelte ihm die Wange. »Und ich liebe es, dich anzusehen. Und mit dir zu schlafen.« Sie blinzelte nachdenklich. »Habe ich eigentlich schon erwähnt, daß ich dich liebe, mit Leib und Seele?«
    »Nein, aber nach dem, was wir eben miteinander erlebt haben, brauchst du das auch nicht.« Er hob ihre Hand und küßte sie. »Das Gefühl beruht ganz auf Gegenseitigkeit, wie du weißt.«
    »Ja«, sagte sie vollkommen zufrieden. »Ich weiß.«
    Er drückte einen Kuß auf ihre Stirn. »Du und ich passen hervorragend zusammen. Wir lauern beide lieber hinter der Szene, als auf der Bühne zu stehen.«
    Sie lachte. »Das stimmt. Kira und Jason sind der geselligere Typ.«
    Er wickelte sich eine seidige Haarsträhne um den Zeigefinger. »Der Landsitz neben Ashdown soll demnächst auf den Markt kommen. Ursprünglich hatte ich vor, ihn zu kaufen, das Land zu bestellen und das Haus zu vermieten, aber vielleicht interessiert Jason sich dafür. Es ist ein schönes Stück Land und nicht zu weit von Bristol. Von da aus könnte er sein Geschäft weiterführen.«
    »Und Kira und ich wären für den Rest unseres Lebens Nachbarinnen«, sagte sie leise. »Was für eine wunderbare, großzügige Idee.«
    »Ich handle aus rein egoistischen Motiven. Je glücklicher du bist, um so glücklicher bin ich.«
    Ihr Lächeln verflog rasch. »Ich bin immer noch überrascht, daß du mich liebst. Und… ich glaube, ich habe ein wenig Angst, daß du enttäuscht sein wirst, wenn du mich in gewöhnlicheren Umständen siehst. Soviel von dem, was du gesehen hast, war ich als Kira, nicht ich selbst.«
    »Unsinn«, sagte er gelassen. »Es ist nicht alleine die Außenwelt, die dazu neigt, eineiige
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