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Tante Dimity und der unbekannte Moerder

Tante Dimity und der unbekannte Moerder

Titel: Tante Dimity und der unbekannte Moerder
Autoren: Nancy Atherton
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jetzt wisst ihr’s!
    Und mehr erfahrt ihr nicht, solange ich keine Chance habe, mit Jasper und meinem Jungen zu sprechen!« Mit einer Hand hakte sie sich bei Jasper ein, mit der anderen bei Harry, dann schob sie die beiden, den Kopf nach vorne gewandt, aus dem Schulhaus.
    Einer nach dem anderen kehrten die Dorfbewohner zu ihren Stühlen zurück. Sally Pyne öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, ohne einen Ton von sich zu geben. Miranda Morrow studierte ihre silbernen Ringe, Christine Peacock kratzte sich am Kopf, und George Wetherhead wirkte völlig benommen. Dick Peacock starrte Mr Barlow an; dieser blickte von Lilian zu Nicholas, als erwartete er Anweisungen von ihnen.
    Nicholas fand als Erster seine Sprache wieder.
    »Mr Barlow, wären Sie so freundlich, uns zu sagen, wo Sie waren und was Sie gemacht haben?«
    Mr Barlow ließ nun Busters Halsband los, drehte Jasper Taxmans Stuhl um und setzte sich rittlings mit den Armen über der Lehne darauf, während Buster sich vor seinen Füßen niederließ.
    »Ich hab nie Sympathie für Mrs Hooper geheuchelt«, sagte er schroff. »Ich weiß, wann Scherereien im Anmarsch sind, und Mrs Hooper war der Inbegriff aller Scherereien. Ich habe beobachtet, wie sie den ganzen Winter lang in ihre kleinen Wespennester gestochen hat, und als sie meinen Hund getreten hat, war endgültig Schluss. Da hab ich beschlossen, dass sie aus Finch wegmuss und ich notfalls einen Weg finde, sie rauszuekeln, wenn sie nicht freiwillig geht.
    Darum bin ich nach Birmingham gefahren, um mal ein Wörtchen mit ihrem Sohn zu reden.«
    »Uns haben Sie gesagt, Sie würden im Norden oben Verwandte besuchen«, beschwerte sich Sally.
    »Das kam erst später, nachdem ich von Mrs Hoopers Sohn erfahren hatte, dass sie nie in Birmingham gelebt hat.«
    Die anderen wechselten fassungslose Blicke, dann beugten sie sich entzückt vor, das Kinn in die Hände gestützt. Diesen aufregenden Leckerbissen, den Mr Barlow ausgegraben hatte, wollte sich keiner entgehen lassen.
    »Prunella Hooper stammte aus Whitby«, berichtete Mr Barlow. »Dort lernte sie Peggy Taxman kennen.«
    »Peggy hat uns aber gesagt …«, begann Christine, doch Mr Barlow duldete keine weiteren Unterbrechungen.
    »Peggy hat gelogen«, fuhr er ihr über den Mund. »Sie und ich wissen, dass Peggy nie lügt, selbst wenn wir uns wünschen, sie würde schwindeln. Darum kam es mir merkwürdig vor, dass sie uns bei Mrs Hooper eine Lüge aufgetischt hat. Aber dann bin ich darauf gekommen, dass es ja vielleicht Mrs Hoopers Idee war und sie Peggy dazu zwang mitzumachen.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, schnaubte Sally. »Peggy würde sich nie zu was zwingen lassen, egal von wem.«
    »Aber was, wenn Mrs Hooper was gegen Peggy in der Hand hatte?«, überlegte Dick. »Ein Geheimnis, das sie vor uns verbarg.«
    »Wie zum Beispiel ein uneheliches Kind?«, spann Miranda, den Blick auf die Garderobe gerichtet, den Faden weiter.
    »Soll ich jetzt weitererzählen, oder wollen Sie lieber raten?«, rief Mr Barlow verdrießlich.
    »Verzeihen Sie uns, Mr Barlow«, beschwichtigte ihn Lilian hastig. »Fahren Sie doch bitte fort.«
    Mr Barlow ließ sich nicht lange bitten. »Ich selber bin ja in der Nähe von Whitby geboren, nämlich in Scarborough. Ich habe dort noch Verwandte und wollte sie ohnehin schon lange mal wieder besuchen. Ich hatte mir natürlich überlegt, dass sie von Mrs Hooper gehört haben könnten. Eine Frau wie sie hinterlässt überall ihre Spuren.«

    Mr Barlows Verwandte hatten tatsächlich von Mrs Hooper gehört. Mehr noch, sie hatten ihm sogar Gespräche mit früheren Nachbarn, Schulkameradinnen und Kolleginnen ermöglicht, von denen einige bereitwillig schilderten, was für ein Trümmerfeld sie in ihrem Leben hinterlassen hatte.
    »Die Katze lässt das Mausen nicht«, sagte Mr Barlow. »In Whitby benutzte Prunella Hooper dieselben gemeinen Tricks wie hier. Sie spionierte die Leute aus, belauschte sie, setzte Gerüchte in die Welt, stieß Drohungen aus, erzählte Lügen.
    Sie freundete sich mit den Leuten an, und dann wartete sie, bis sich eine Gelegenheit ergab, ihnen ein Messer in den Rücken zu rammen. Genau so hat sie’s mit Peggy gemacht.«
    Seine Kontakte hatten Mr Barlow schließlich zu einem Altersheim bei Whitby geführt, wo er einen gewissen Mick Shuttleworth besuchte, der
    – wie sich herausstellte – eine richtige Goldader an Informationen war.
    »Der alte Mick hatte in der Pension von Prunella Hoopers Mutter gelebt, und zwar
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