Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tante Dimity und der unbekannte Moerder

Tante Dimity und der unbekannte Moerder

Titel: Tante Dimity und der unbekannte Moerder
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
just zu der Zeit, als sich Prunella mit einem schwangeren Mädchen anfreundete, das ein paar Häuser weiter bei seiner Tante untergebracht war. Mick konnte sich sogar an ihren Namen erinnern: Peggy Stanton.« Mr Barlow nickte Lilian zu. »Das Kirchenregister wird bestätigen, dass Peggys Mädchenname Stanton war.«
    Mick Shuttleworth hatte Prunella in ihrem Element erlebt. Ständig hatte sie in der Pension für Unfrieden gesorgt, und ihm war bald klar gewesen, dass sie der jungen Peggy Kummer bereiten würde. Er hatte versucht, Peggy vor Prunella zu warnen, doch sie ließ nichts Nachteiliges über ihre Freundin gelten. Und als Prunella Wind von Micks Bemühungen bekam, zwang sie ihn auszuziehen.
    »Mick sagte mir nicht, was für Gerüchte sie über ihn ausgestreut hatte, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie nach dem gleichen Muster gestrickt waren wie ihre Lügen über Kit und Nell. Selbst fünfzig Jahre danach ist der alte Herr beim bloßen Gedanken daran in Harnisch geraten.«
    Mick hatte Peggy auch nach seinem Auszug aus der Pension im Auge behalten, und als sie das Kind zur Welt brachte, machte er sich die Mühe, herauszufinden, wo es untergekommen war, falls Peggy ihren Sohn einmal suchen sollte.
    »Auf diese Weise habe ich Harry Mappin gefunden«, berichtete Mr Barlow. »Man hatte ihn einem Paar in Pickering gegeben. Harry wusste, dass er ein Adoptivkind war, aber eben eines von Tausenden Kriegskindern, deren Taufscheine in irgendwelchen Archiven verschollen waren. Es gelang ihm nie, seine leibliche Mutter aufzuspü ren.«
    Lilian sah Mr Barlow mit tadelnder Miene an.
    »War es wirklich nötig, Mr Mappin gleich mitzubringen? Vielleicht wäre Mrs Taxman für eine Ankündigung dankbar gewesen.«
    »Harry wollte nicht warten. Und das kann ich ihm nicht verdenken.«
    Lilians Zweifel ließen sich nicht so schnell zerstreuen. »Aber ihn derart vor aller Öffentlichkeit
    …«
    »Wollten Sie denn nicht genau das, Mrs Bunting?« Mr Barlow stemmte sich hoch. »Einen Tag vor meiner Abreise haben Sie mir noch ausdrücklich gesagt: In diesem Dorf sind zu viele Geheimnisse in Umlauf; zu viele Menschen werden mit Halbwahrheiten in Verruf gebracht. Es ist höchste Zeit, die Atmosphäre zu bereinigen.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich, nur Miranda beteiligte sich nicht daran.
    »Haben wir sie wirklich bereinigt?«, überlegte sie laut. »Ich frage mich …«
    Dick strich sich über den Ziegenbart. »So wie ich das sehe, hat Pruneface Peggy damit gedroht, über Harry zu plaudern, wenn sie nicht zu ihr hält.«
    »Es steckt aber noch mehr dahinter, nicht wahr, Nicholas?« Und als Nicholas nicht reagierte, wandte sich Miranda an mich. »Konntet ihr denn meinen Verdacht bestätigen, Lori? Ihr habt schließlich so eifrig rumgeschnüffelt. Da müsst ihr inzwischen doch was in Erfahrung gebracht haben.«
    Ich blickte unsicher zu Nicholas hinüber. »Ich, äh, glaube nicht, dass Zeit und Ort gerade so geeignet sind, um …«
    »Es tut mir leid, Lori, aber Mr Barlow hat Recht«, unterbrach mich Lilian. »Es muss alles raus, hier und jetzt. Ich bitte Sie inständig, uns alles wissen zu lassen, was Sie und Nicky aufgedeckt haben.«
    »Das kann ich nicht. Peggy verlässt sich darauf, dass das, was sie uns erzählt hat, unter uns bleibt. Ich werde ihr Vertrauen nicht missbrauchen.«
    »Nicky?«, fragte Lilian.
    »Ich überlasse es Miranda, darüber zu sprechen«, sagte Nicholas leise. »Ihre Schlussfolgerungen trafen im Wesentlichen zu.«
    Miranda vergeudete keine Zeit und berichtete den anderen ohne Umschweife von dem Wortwechsel, den sie im Emporium mitbekommen hatte.
    »Dieser Streit führte mich zu der Vermutung, dass Mrs Hooper Peggy nicht einen Penny Miete zahlte«, schloss Miranda, »ja, dass Peggy ihr von Zeit zu Zeit sogar noch Geld zusteckte, damit sie den Mund hielt.«
    »Jetzt kennen wir also den Grund«, brummte Dick. »Wer hätte das von Peggy gedacht? Hatte selbst ein uneheliches Kind, und uns hält sie Moralpredigten.«
    »Vielleicht ist das gerade der Grund, warum sie es mit der Moral so genau nimmt«, widersprach Christine. »Sie hat schließlich gesehen, was aus denen wird, die das nicht tun.«
    »Darum geht es doch gar nicht!« Sally sprang empört auf. »Das mit dem Baby ging außer ihr niemanden was an! Pruneface hatte kein Recht, es gegen sie zu verwenden. Arme alte Peggy …«
    Sie knirschte in ihrer Erregung mit den Zähnen.
    »Allein schon der Gedanke ist unerträglich.«
    »Wir müssen uns ihm aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher