Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
talon003

talon003

Titel: talon003
Autoren: Hoellentrip
Vom Netzwerk:
unterhalten, Hoyd“, klang eine kräftige Stimme zu ihm herüber.
    Der Mann, der den Raum betreten hatte, verschaffte sich mit einem kurzen Blick eine Übersicht über die Lage und trat dann in den Raum ein. Er war etwas größer als der Mann, den er Hoyd nannte und trug im Vergleich zu dessen legerer Kleidung ein helles Hemd samt Krawatte, auch wenn diese lose geschlungen um den Kragen lag. „Er wird nicht lange genug leben, um dir zu antworten“, beendete er seinen Auftritt und blieb neben der Pritsche stehen.
    Leicht gelockte hellblonde Haare fielen in die hohe Stirn. Grünblaue Augen musterten Talon eindringlich, dem nicht verborgen blieb, dass diesem Mann offensichtlich eine leitende Rolle zukam.
    „Dieser Schwachkopf, der dich hierher gebracht hat“, setzte der Mann seine Gedanken fort, während seine Finger nachdenklich über das Kinn strichen, „er hätte uns gar keinen besseren Dienst erweisen können.“
    Er baute sich vor Talon auf und legte die Hände an die Hüfte.
    „Du scheinst ja bereits zu wissen, was wir hier draußen machen, sonst wärst du nicht mit dem Kaffer bei uns aufgetaucht. Weißt du, wir produzieren hier viel Ausschuss – Drogen, die reiner Sondermüll sind, auch wenn wir sie aus den Pflanzen der Umgebung gewinnen. Die Natur gibt hier reichlich …“
    Er lachte kurz auf und legte dann seine rechte Hand auf den Rand der Pritsche. Der Zeigfinger fuhr die harte Kante entlang.
    „Sicher, wir haben Ratten und Affen, um das zu testen, aber … ah“, er warf einen kurzen Blick zu Hoyd herüber, der im Hintergrund des Raums begonnen hatte, mehrere kleine Fläschchen aus den Regalen zu nehmen.
    „ – es geht doch nichts über einen aussagekräftigen Test am Endverbraucher!“
    „Wir wären dann soweit“, informierte ihn Hoyd. Er war durch den Körper des anderen Mannes halb verdeckt. Talon hatte keine Möglichkeit zu erkennen, was dort geschah.
    Der Anführer warf kurz einen Blick über die Schulter und verzog angewidert den Mund.
    „Ah, da geh’ ich lieber!“ Er schenkte Talon ein joviales Grinsen. „Ich kann Spritzen nicht leiden.“
    Er machte einen Schritt auf die Tür zu und winkte den beiden Männern zu.
    „Wir seh’n uns!“
    Hoyd wartete, bis sein Chef den Raum verlassen hatte und die Tür hinter sich schloss.
    Summend trat er neben die Pritsche und zog einen kleinen Rolltisch aus einer Ecke des Raums heran. Er übersah Talons verstärkte Versuche geflissentlich, sich aus seiner Gefangenschaft zu befreien, und setzte die Arbeit ungerührt fort.
    Auf den Ablagen standen mehrere Messgeräte, die Hoyd nun anschaltete. Er nahm einige Kabel, die mit den Geräten verbunden waren und beugte sich über den Gefangenen, der unablässig an den Riemen zerrte, die ihn fesselten. Zwei Elektroden befestigte er an Talons Stirn und Brust.
    Unterhalb des linken Ohrs schob er ihm eine dünne Messnadel flach unter der Haut in den Hals. Talon schrie auf. Die Bänder knarrten in ihrer Verankerung, je wütender er an ihnen zerrte, doch sie gaben seinem Druck nicht nach. Die Pritsche schwankte leicht hin und her.
    „Entspannen Sie sich einfach“, forderte ihn Hoyd auf. Er war zurück an den Tisch gegangen und schloss seine Vorbereitungen ab. Als er sich Talon zuwandte, hielt er eine bis zum Anschlag gefüllte Spritze in der Hand.
    Kurz hielt er sie gegen das Licht und schob den Kolben etwas nach innen. Mit den wenigen Tropfen, die durch die Luft spritzten, löste sich auch die verbliebene Luft aus der Kanüle. Zufrieden nickte der Weiße und trat an die rechte Seite der Pritsche.
    „Sind Sie verrückt? Verdammt –“ schrie Talon ihn wutentbrannt an.
    Heftig wand er sich in den ledernen Klammern. Seine Muskeln waren bis aufs Äußerste angespannt. Die Adern drückten sich deutlich durch die Haut. Hektisch beobachtete Talon Hoyd, wie dieser vollkommen entspannt die deutlich hervortretenden Venen zufrieden zu Kenntnis nahm und mit einem antiseptischen Tuch eine Stelle an Talons rechter Ellenbeuge reinigte.
    „Nicht wehren“, sprach er wie ein Arzt auf den Gefangenen ein. „Umso mehr tut’s weh!“
    Er setzte die dünne Nadel an und nahm die heftigen Bemühungen des Mannes vor ihm nicht zur Kenntnis.
    Aus Talons Hals löste sich ein kehliger Schrei.
    Schmerzhaft drang das Metall in sein Fleisch. Er spürte, wie die Flüssigkeit aus der Kanüle langsam in ihn floss.
    Ein lange nicht mehr erlebtes Gefühl der Panik überkam ihn. Hilflos wand er sich in seinen Fesseln. Sein Atem flog. Aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher