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talon003

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Titel: talon003
Autoren: Hoellentrip
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der Tiefe seines Bewusstseins lösten sich Bilder, uralte Erinnerungen, die kreischend nach oben drangen und die dünne Schicht seines Ichs durchstießen.
    „Nein …“ stammelte er leise und fühlte, wie die Wirklichkeit vor seinen Augen verschwamm.
    „Bergstrøm –!“, löste sich ein verzweifelter Schrei von seinen Lippen.

    June Summers genoss den frühen Vormittag.
    Es war die einzige Zeit, an der sie es halbwegs ertrug, ihr Leben in diesem abgelegenen Bungalow mitten im Dschungel von Zentralafrika zu verschwenden. Die feuchte Hitze war zu dieser Stunde noch auszuhalten und erlaubte so etwas wie eine kühle Frische, die einen durchatmen ließ.
    Sie räkelte sich auf einem Badetuch auf der Terrasse und war mit nicht mehr bekleidet als einem hellgrünen Bikinihöschen. Dirk schätzte es zwar absolut nicht, wenn sie sich so aufreizend präsentierte, aber sie wusste genau, er würde jeden seiner Männer kaltblütig niederschießen, der es auch nur wagen sollte, sie mit mehr als einem Seitenblick zu bedenken. Ihre langen, dunkelblonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Trotzdem musste sie immer wieder eine kleine Strähne aus der Stirn pusten.
    June hatte ihren Walkman voll aufgedreht und summte die Melodie von ‚the lion sleeps tonite’, während sie in einem Historienroman von Diana Gabaldon schmökerte. Ab und zu nippte sie an einem Glas frischer Zitronenlimonade. Ohne diese kühlen Getränke würde sie es in dieser Wildnis keinen Tag aushalten. Schon jetzt bildete sich auf ihrer Haut eine dünne Schicht aus Schweiß. Die Schwüle kündigte eines der zahlreichen Gewitter an, die die Nachmittage in dieser Region heimsuchten.
    Durch die Holzstäbe des Geländers warf sie ab und zu einen Blick in den Dschungel und sah hin und wieder aufgeschreckte, bunt gefiederte Vögel, die über die Baumwipfel hinweg zogen.
    Das Holz der Terrasse knarrte auf. Sie hob den Kopf an und sah Dirk, der aus einem Seitentrakt des weitläufigen Bungalows kam. Er sprach gedankenversunken leise vor sich hin und nickte kurz.
    „Ey, Großer!“, rief ihm June zu und sprang auf.
    Sie legte ihm die Arme um die Schultern und zog ihn etwas zu sich herab.
    „Ich hab’ dich vermisst“, flüsterte sie ihm zu, während sie ihn leicht küsste. Dirk erwiderte den Kuss und ließ es gewähren, dass die junge Frau weitermachte. Ihre Lippen wanderten über den Hals bis zum Ansatz seines Hemdes. Mit einer schnellen Bewegung löste er die Krawatte und streifte sich das Hemd ab und forderte June damit auf, weiter zu machen.
    Seine Geliebte nahm es mit einem leichten Lächeln zur Kenntnis und setzte ihr Spiel fort.
    Sie bedeckte seine Haut mit leichten Küssen, wanderte den Oberkörper hinab und widmete ihre Sorgfalt der kleinen Brustwarze, bis Dirk unterdrückt aufstöhnte. Erst dann wanderte sie weiter nach unten, während ihre Hände sanft über seine Haut strichen.
    Am Bund der Hose angelangt hielt sie inne und lächelte Dirk an. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und stand wieder auf.
    Ihre Hände hörten nicht auf, seinen Oberkörper zu streicheln. June legte ihren Kopf an seine Schulter.
    „Sag’ mal, wer ist denn der Wilde, den ihr aufgetrieben habt?“, flüsterte sie ihm leise zu, wobei ihr Zeigefinger mit Dirks Brusthaaren spielte.
    Dirk schnellte herum und packte das rechte Handgelenk der jungen Frau. Sie schrie unterdrückt auf und ging leicht in die Knie. Zwei kalte Augen musterten sie.
    „Warum?“, zischte er misstrauisch. „Interessiert er dich?“
    Junes Herz schlug heftig. Immer wieder unterschätzte sie die Gefühlsausbrüche, mit denen dieser Mann reagierte. Vorsichtig löste sie sich aus seinem Griff und trat hinter ihn. Zart massierte sie seine Schultern mit ihren Fingern und drückte dabei ihren Busen gegen seine Haut.
    „Hey, nicht doch …“ sprach sie beruhigend auf ihn ein. „Ich gehöre dir.“
    Ihre Finger strichen sanft über seinen rechten Oberarm.
    „Er bietet nur etwas Abwechslung hier.“
    Dirk knurrte mürrisch auf und griff nach dem Glas Limonade, in dem die Eiswürfel inzwischen geschmolzen war. Gedankenversunken betrachtete er sich die kleinen Limonenstücke, die im Glas schwammen.
    „Was weiß ich, was der Irre hier im Lendenschurz will“ ging er auf die junge Frau ein. June atmete innerlich auf und schenkte ihm weiter ihre Nähe.
    „Was weiß ich, warum mich Vanderbuildt gerade in so eine Gegend schicken musste“, fuhr er fort und lehnte sich auf das Geländer. Sein
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