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talon003

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Titel: talon003
Autoren: Hoellentrip
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Eindringlinge die ganze Zeit über genau gemustert. Seine Augen leuchteten in der schwachen Beleuchtung blutunterlaufen auf.
    Speichel löste sich von den gebleckten Zähnen und tropfte über die Lippen nach unten.
    Ich hab’ ihn! rief einer der Wärter.
    Den Stunner im Anschlag hielt er den nackten Mann im Schwitzkasten. Adrian wehrte sich mit aller Kraft, doch gegen die kräftig gebauten Wachen und ihre Waffen hatte er keine Chance.
    Leg’ ihm die Weste an!
    „Schieß! Schieß’ einfach“ brüllte Ionas seinem Freund hektisch zu und riss die Waffe nach oben.
    Ein verzweifelter Schrei löste sich aus Adrians Kehle. Die Schnallen der Gummiweste schlossen sich auf seinem Rücken.
    Ein wütendes Brüllen löste sich aus Talons Kehle. Explosionsartig stieß sein rechter Fuß nach vorne und schmetterte gegen das Kinn eines der beiden Wächter. Noch im Sprung drehte er sich und landete behände neben einem umgestürzten Tisch auf allen Vieren.
    „Fahr’ zur Hölle, du Scheißer!“, schrie Ionas und zog den Abzug seiner Uzi durch. Die Kugelgarbe schlug knapp neben Talon ein und zog eine direkte Linie auf seinen Oberkörper zu.
    Heiß zerschnitten zwei der Kugeln die Haut seiner linken Schulter. Blut spritzte zur Seite. Noch bevor der Gangster die Waffe ein zweites Mal abfeuern konnte, schlug Talon frontal mit der Handkante gegen den Kopf des Mannes. Ein kurzes Knacksen erklang, wie das Brechen eines dünnen Astes. Mit gebrochenem Genick sackte der Mann tot zusammen.
    Zitternd umfasste sein Kollege den Griff seiner Waffe. Er war kaum zu einem klaren Gedanken fähig. Das Blut lief ihm in Strömen aus der aufgeplatzten Lippe. Sein ganzer Kopf dröhnte entsetzlich.
    „Jetzt, du Drecksau … –“, flüsterte er heiser.
    Er stützte sich schwerfällig auf die Lehne eines umgekippten Stuhls und versuchte die Hand mit der Waffe ruhig zu halten. Voller Schweiß klebte ihm das Hemd am Körper.
    Eine Hand legte sich hastig auf seine Schulter.
    „Oh, Gott, Ruis – – schieß’ doch endlich!“, kreischte Hoyd ihn an, der wieder zur Besinnung gekommen war. Aus seiner Nase lief unablässig Blut. Am ganzen Körper waren kleine Wunden zurückgeblieben, die ihm die Glassplitter der Laboraufbauten zugefügt hatten.
    Wütend schob der Mann den jungen Arzt von sich.
    „Verdammt, lass’ mich los, du elender Idiot.“
    Sein linker Unterarm stieß hart gegen Hoyds Brust und ließ diesen zurücktaumeln.
    Talon betrachtete sich die beiden Männer in aller Ruhe und knurrte sie drohend an. In dem Augenblick, als Ruis seine Waffe anlegte, löste sich Talon aus seiner Starre und schnellte auf die Männer zu.
    „Ja – – ja, schieß’!“, tobte Hoyd, dessen Arme wild umherzuckten.
    „Verdammt, halt endlich die Klappe“, fuhr ihn Ruis an. Er sah den schlanken Schatten, der auf ihn zujagte und wich zur Seite aus. So verfehlte ihn die kräftige Faust und traf stattdessen Hoyd, der dem Schlag unvorbereitet entgegensah. Durch die Wucht des Schlages wurde sein Körper wie eine Puppe durch die Luft geschleudert. Noch bevor der junge Mann verstand, was tatsächlich geschah, krachte sein Kopf gegen die metallene Kante der Pritsche.
    Gebrochen starrten die glasigen Augen ins Nichts, als seine Beine leblos am Fuß der Pritsche einknickten.
    Talon ließ dem zweiten Mann keine Chance zur Gegenwehr. Unablässig prasselten seine Schläge auf ihn ein und schleuderten ihn aufs Neue gegen die hölzerne Wand. In rasender Wut leuchteten seine Augen bei jedem Treffer voller Blutgier, und so setzte er seinem Gegner noch stärker zu.
    Irgendwann nach einer scheinbaren Ewigkeit ließ er von dem reglosen Körper ab. Er packte ihn mit beiden Händen am Kragen und hob ihn zu sich hoch. Eine unerklärliche Ruhe kehrte in ihn zurück. Müde betrachteten sich die Augen das Opfer. Fast teilnahmslos registrierte er Ruis’ Tod und ließ den Mann zu Boden fallen.
    Er drehte sich langsam um und ging auf den toten Körper des Mediziners zu.
    Schwarze Nebel umpeitschten Talons Wahrnehmung. Sie zersetzten die Linien um ihn herum und ließen die Sicht zerfließen wie ein Spiegelbild im Wasser, das von der Strömung mitgerissen wird.
    Die gebrochenen Augen Hoyds sahen mit einem letzten Hauch ungläubigen Entsetzens in die Unendlichkeit. Talon hob den Kopf des Toten leicht an.
    Ein stiller Wind wischte die Gesichtszüge beiseite. Ein breites Grinsen leuchtete ihm unter hämisch blickenden Augen entgegen. Die Mimik offenbarte die Gewissheit, schließlich doch gesiegt
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