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talon002

talon002

Titel: talon002
Autoren: Versteckt im Dschungel
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alleine der sicheren Unterkunft. In dem Augenblick, in dem sein rechter Fuß gegen einen Widerstand stieß, wurde ihm schlagartig bewusst, was er vergessen hatte.
    In niedriger Höhe war rings um die Ebene ein Draht gespannt. Lasetes Fuß hatte den Kontakt zerrissen und löste einen Alarm aus.
    Heulend schepperte der blecherne Ton einer Sirene durch die Nacht. Scheinwerfer leuchteten auf, die die Ebene in ein fahles Licht tauchten.
    „Oh, nein!“, schreckte der Schwarze auf.
    Er hielt den linken Arm vor das Gesicht, um nicht vom Licht eines der Scheinwerfer geblendet zu werden. Mit der rechten Hand fuchtelte er heftig durch die Luft.
    „Hey, nein! Nicht schießen! Ich bin’s, Las –“
    Sein Schrei ging im Kugelhagel automatischer Waffen unter, die unvermittelt durch die Nacht bellten.
    Lasetes Körper wurde von mehreren Geschossen getroffen. Kurz noch zuckte der Körper wie eine Marionette, der die Schnüre durchgeschnitten wurden, dann sackte er tot zu Boden. In das Geheul des Alarms mischte sich nun das Durcheinander verschiedener Stimmen.
    Aus seinem Versteck heraus konnte Talon nur tatenlos zusehen, was geschehen war. Einige der Kugeln waren gefährlich nahe an ihm vorbei gesirrt. Dennoch hielt er sich verborgen und wartete gespannt ab, was nun passierte.
    Die Lichtkegel der Scheinwerfer blieben in einer Position. Offensichtlich waren sie fest montiert und ließen sich nicht schwenken. So konnte Talon seine Schritte genau setzen und achtete darauf, sich nicht aus dem Schatten der Büsche zu lösen.
    Langsam zog er sich von der Ebene zurück.
    Auf der Lichtung schnitten die Silhouetten mehrerer Männer durch die Muster der Scheinwerfer. In ihren Händen erkannte Talon deutlich die schweren Waffen, die sie bei sich trugen.
    Zwei der Schatten traten an den am Boden liegenden Schwarzen zu.
    Leises Fluchen drang durch die Nacht.
    Eine der Gestalten winkte mit seiner Waffe die anderen herbei und wies ihnen verschiedene Richtungen an. Offenbar waren die Männer gut aufeinander eingespielt. Nach nur wenigen Befehlen schien jeder von ihnen genau zu wissen, was er zu tun hatte.
    „Verdammt, schaltet endlich den Lärm ab!“, hallte eine kräftige Stimme über die Anhöhe.
    Es dauerte nicht lange, bis das ohrenbetäubende Geräusch verstummte. Talon legte sich flach auf den Boden und schob sich zwischen den Büschen hindurch aus dem Bannkreis der Scheinwerfer.
    Ihm war klar, dass die Männer die Umgebung gründlich absuchen würden. Wenn einer ihrer Männer so unverhofft in die Falle stolperte, musste ihr Misstrauen geweckt sein. Er hoffte, dass sich die Situation wieder beruhigte, wenn sie ihre Suche ohne Ergebnis abbrechen mussten.
    Als er sicher war, dass ihn die Scheinwerfer nicht mehr erreichen konnten, erhob sich Talon und setzte den Weg geduckt durch den Dschungel fort. Er versuchte, die Lichtung zu umgehen und von der anderen Seite an das Gebäude heran zu kommen. Sein Instinkt führte ihn durch den unwegsamen dunklen Untergrund. Nahezu lautlos setzte er seinen Weg fort.
    An dieser Seite fiel die Ebene leicht ab. Der Hang war spärlich bewachsen und bot nur wenig Schutz. Talon tauchte so gut er konnte in die Nacht ein. Wie ein Schemen schlich er weiter. Vor ihm waren die Streben zu erkennen, die das Gebäude am Hang abstützten.
    Er löste sich aus der Silhouette der Pflanzen und schlich geduckt nach oben.
    Eine Ahnung ließ ihn herumfahren.
    Hinter ihm!
    Ein gleißendes Licht explodierte in Talons Schädel. Der Schlag schleuderte sein Bewusstsein in einen tiefen Strudel und ließ ihn auf die Erde sacken.
    Aus dem Schatten der Bäume trat eine massig gebaute Gestalt. Sie strich das Blut vom Gewehrkolben und senkte die Waffe. Ein breites Grinsen löste sich unter dem grau melieren Schnurrbart aus dem faltigen Gesicht.
    „Wusste ich doch, dass ich was finde, wenn ich durch’s Unterholz streife …“

    Fortsetzung folgt in

    Talon Nummer 3

    „Höllentrip“

    © Copyright aller Beiträge 2004 by Thomas Knip. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung. Kontakt unter [email protected] .
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