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Takeover

Takeover

Titel: Takeover
Autoren: Fritjof Karnani
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Die Kleine war wirklich hübsch. Karl konnte Felix durchaus verstehen, aber Felix war selbst schuld, wenn er sich erwischen ließ.
    »Ich will mich mit diesem Maximilian treffen«, entschied Karl.
    »Aber auf wen lassen wir uns da ein, woher kommen diese Informationen und was ist, wenn es Fälschungen sind ?« , fragte Frank.
    »Wir bekommen nur Antworten auf die Fragen, wenn wir uns mit Maximilian treffen. Mach einen Termin mit ›Herrn Unbekannt‹. Wir haben nicht mehr viel Zeit .«

     
    Die letzten Umfrageergebnisse zeigten, dass die Beliebtheit von Felix anstieg, während seine eigene sank. Das Wahlkampfteam von Felix hatte es geschafft, die gesundheitliche Angeschlagenheit von Karl zum Thema in den Medien zu machen. Vielleicht konnte er ihm das jetzt heimzahlen, doppelt und dreifach.

     
    Karl und Thomas trafen sich am selben Abend mit Maximilian in einem Hotelzimmer.
    »Wir sind uns nicht sicher, ob Ihre Unterlagen echt sind. Und selbst wenn, werden sie ausreichen, um die Öffentlichkeit zu überzeugen ?« , begann Karl das Gespräch.
    »Wir haben Ihnen bisher nur einen kleinen Auszug aus den Informationen gegeben, die wir besitzen. Ich habe Ihnen noch etwas mitgebracht, bitte sehen Sie sich auch diese Unterlagen an .« Maximilian legte einen Stapel mit Dokumenten auf den Tisch »Wie Sie sehen können, sind dies Auszüge aus den Unterlagen einer Krankenkasse. Die kleine Freundin von Herrn Bonhoff hatte vor sechs Monaten einen Schwangerschaftsabbruch. Und dies hier sind Ausdrucke der Krankenakte des Krankenhauses. Wie Sie sehen können, ist hier der Tag der Empfängnis berechnet worden. Der Termin fällt genau in die Woche, in der die beiden mit dem von Felix Bonhoff bezahlten Ticket auf Mallorca waren. Wir besitzen noch weitere Informationen .«
    »Ich will gar nicht wissen, woher Sie diese Unterlagen haben. Aber sagen Sie mir, wer Sie sind und warum Sie damit zu mir gekommen sind .«
    »Sie kommen immer gleich zum Kern der Sache, Herr Heise, das gefällt uns an Ihnen. Wie Sie wissen, will Berlin seine Wasserversorgung privatisieren. Dafür gibt es zurzeit noch zwei Anbieter, mit denen das Land Berlin Verhandlungen führt. Ich vertrete einen dieser beiden Anbieter: die PublicBestInvest , kurz PBI. Die Privatisierung wird eine komplexe Entscheidung werden, es geht hier um den Erhalt von Arbeitsplätzen und darum, welche Perspektiven ein Investor der Stadt bieten kann. Der Kaufpreis sollte nicht das einzige Kriterium sein. Die Privatisierungsentscheidung wird der Berliner Senat fällen, das heißt also, die stärkste Partei und der Regierende Bürgermeister. Das Konsortium, das ich vertrete, ist der Meinung, dass Sie und ihre Partei die Kompetenz besitzen, die Tragweite dieser Entscheidung zu beurteilen und daher auch in der Lage sein werden zu entscheiden, wer der richtige Partner für Berlin ist. Herrn Bonhoff und seiner Partei trauen wir solch eine Entscheidung nicht zu.«
    »Und die beste Perspektive für Berlin bietet Ihrer Meinung nach natürlich PBI, auch wenn man weniger zahlen will als der Mitbewerber?«
    »Genau so sehen wir das.«
    »Ich bin nicht bestechlich, aber ich kann Ihnen versprechen, wenn ich Regierender Bürgermeister bin, wird der beste Partner für Berlin gefunden werden und dieser wird dann auch den Zuschlag erhalten.«
    »Die Entscheidung, wer der Beste ist, wird sich dabei nicht nur auf den Kaufpreis reduzieren?«
    »Nein, wie Sie schon selbst festgestellt haben, es ist eine äußerst komplexe Entscheidung mit vielen Facetten.«
    »Herr Heise, die Berliner Bürger sollten wissen, wem Sie ihre Stimme geben. Die Informationen über Felix Bonhoff werden noch heute Abend verschiedenen Zeitungsredaktionen zugespielt. Man wird Sie weder mit uns noch mit diesen Informationen in Verbindung bringen können .«
    Nach dieser Feststellung gab es nichts mehr zu besprechen. Maximilian verabschiedete sich und ging.
    »Ich habe den Eindruck, dass wir gerade unsere Seelen an den Teufel verkauft haben«, sagte Thomas nachdenklich. »Und sie scheinen verdammt gute Verbindungen zu haben. Sie haben offensichtlich Zugriff auf E-Mails, Kreditkartenabrechnung und Krankenkassendaten, also auf vertrauliche Daten .«
    »Mach es nicht so dramatisch, wir haben einen Verbündeten gefunden, das ist alles. Und ich habe das Gefühl, dass sich gerade entschieden hat, wer die Wahl gewinnen wird .«

     
    Am nächsten Morgen erschienen die Zeitungen in Berlin mit der Meldung über das Verhältnis von Felix und seiner
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