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Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
Autoren: Lisa J. Smith
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jetzt einfach so fortgehen?« Aus ihrer Kehle drang ein Schrei - nicht so hoch wie Misaos Kreischen, das Glas zersplittern ließ, aber mit ihrem eigenen furchterregenden Vibrato.
    »Ich weiß, dass wir gehen.« Er schaute zu der mürrischen Misao hinüber. »Es gilt nur noch, eine einzige Angelegenheit zu erledigen. Aber das hat nichts mit dir zu tun.«
    Elena verkrampfte sich, doch Caroline versuchte abermals, Shinichi anzugreifen.
    »Nach allem, was du zu mir gesagt hast? Nach allem, was du gesagt hast?«
    Shinichi musterte sie von Kopf bis Fuß, als sehe er sie zum ersten Mal.
    Außerdem wirkte er ehrlich verwirrt. »Zu dir gesagt?«, fragte er. »Haben wir uns vor heute Nacht schon einmal unterhalten?«
    Es folgte ein schrilles Kichern. Alle drehten sich um. Misao stand kichernd da, die Hände auf den Mund gepresst.
    »Ich habe dein Bild benutzt«, erklärte sie ihrem Bruder, den Blick auf den Boden gerichtet, als gestehe sie einen kleinen Fehler. »Und deine Stimme. Im Spiegel, wenn ich ihr Befehle gegeben habe. Sie befand sich in einer Krise, weil irgendein Typ ihr den Laufpass gegeben hatte. Ich habe ihr erzählt, ich hätte mich in sie verliebt und wolle ihr Rache an ihren Feinden schenken - wenn sie nur einige wenige Kleinigkeiten für mich erledigen würde.«
    »Wie die Verbreitung von Malach in kleinen Mädchen«, sagte Damon grimmig.
    Misao kicherte erneut. »Und in ein oder zwei Jungen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, diese Malach in sich zu haben. Es tut überhaupt nicht weh. Sie sind einfach nur - da.«
    »Hast du je erlebt, dass einer dich gezwungen hat, etwas zu tun, das du nicht tun wolltest?«, fragte Elena scharf. Sie konnte spüren, dass ihre blauen Augen aufflammten. »Denkst du, das würde wehtun, Misao?«
    »Das warst nicht du?« fragte Caroline Shinichi; sie kam offensichtlich nicht ganz mit. »Du warst es gar nicht?«
    Er seufzte und lächelte schwach. »Nicht ich. Goldenes Haar ist mein Untergang, fürchte ich. Goldenes ... oder feurig rotes auf schwarzem Untergrund«, fügte er hastig mit Blick auf seine Schwester hinzu.
    »Es war also alles eine Lüge«, sagte Caroline und für einen Moment stand mehr Verzweiflung als Wut in ihren Zügen und dazu eine Traurigkeit, die größer war als die beiden anderen Gefühle zusammen. »Du bist also auch nur ein Elena-Fan.«
    »Hör mal«, meldete Elena sich schroff zu Wort. »Ich will ihn nicht. Ich hasse ihn. Der einzige Mann, an dem mir liegt, ist Stefano!«
    »Oh, er ist der einzige Mann, ja?«, fragte Damon mit Blick auf Matt, der Bonnie zu ihnen getragen hatte, während der Fuchsstreit im Gange gewesen war. Meredith, Mrs Flowers und Dr. Alpert waren ihnen gefolgt.
    »Du weißt, was ich meine«, sagte Elena zu Damon.
    Damon zuckte die Achseln. »So manch goldhaariges Mädchen endet als Braut des grobschlächtigen Freisassen.« Dann schüttelte er den Kopf. »Warum rede ich überhaupt so einen Blödsinn?« Mit seinem kompakten Körper schien er Shinichi turmhoch zu überragen.

    »Es ist nur eine Nachwirkung ... der Besessenheit ... du weißt schon.« Shinichi machte flatternde Bewegungen mit beiden Händen, wobei er Elena nach wie vor nicht aus den Augen ließ. »Meine Gedankenmuster ...«
    Es sah so aus, als braue sich ein weiterer Streit zusammen, aber dann lächelte Damon nur und sagte mit schmalen Augen: »Du hast Misao also mit der Stadt machen lassen, was sie wollte, während du mir und Elena gefolgt bist.«
    »Und ...«
    »Brad«, ergänzte Damon hastig und wie automatisch.
    »Ich wollte eigentlich Stefano sagen«, meinte Elena. »Nein, ich schätze, dass Matt das Opfer von einem der kleinen Pläne Misaos und Carolines war, bevor er und ich dir begegnet sind, als du vollkommen besessen warst.«
    »Und jetzt denkt ihr, ihr könntet einfach davonspazieren«, sagte Caroline mit zitternder, drohender Stimme.
    »Wir werden davonspazieren«, erwiderte Shinichi steif.
    »Caroline, warte«, sagte Elena. »Ich kann dir helfen - du wirst von einem Malach kontrolliert.«
    »Ich brauche deine Hilfe nicht! Ich brauche einen Ehemann!«
    Plötzlich herrschte Totenstille. Nicht einmal Matt ging auf diese Bemerkung ein.
    »Oder zumindest einen Verlobten«, murmelte Caroline, eine Hand auf ihrem Unterleib. »Das würde meine Familie akzeptieren.«
    »Wir werden uns etwas ausdenken«, meinte Elena leise - dann fügte sie energisch hinzu: »Caroline, das kannst du mir glauben.«
    »Ich würde dir nicht glauben, selbst wenn ...« Carolines Antwort war
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