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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung
Autoren: Lisa J. Smith
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herrschte panisches Treiben. Leute liefen Caroline nach. Und im Publikum wurde heftig diskutiert. Elena schaute auf Stefan. Er schien wie von einer schweren Last erlöst und wild vor Freude. Aber in seine Erleichterung mischte sich die gleiche Verwirrung, die Elena selbst fühlte. Bonnie und Meredith schien es ebenso zu ergehen. Als Stefans Blick ihren kreuzte, überkam Elena eine grenzenlose Erleichterung. Doch vor allem erfüllte sie ein großes Erstaunen, das fast an Ehrfurcht grenzte. Es war ein Wunder geschehen. Wider alle Hoffnung waren sie gerettet worden. Und dann entdeckte sie einen zweiten dunklen Schopf in der Menge. . Damon lehnte... nein, besser, lungerte... an der nördlichen Wand der Cafeteria. Seine Lippen waren zu einem kleinen Lächeln verzogen, und sein Blick begegnete ihrem mit kühner Frechheit. Bürgermeister Dawley tauchte neben Elena auf und
    drängte sie nach vorn. Er versuchte, die Menge zu beruhigen und die Ordnung wiederherzustellen. Ohne Erfolg. Elena las ihren Vortrag mit abwesender Stimme einem eifrig schwätzenden Publikum vor, das ihr nicht die geringste Aufmerksamkeit schenkte. Auch für sie selbst hatten die Worte keinerlei Bedeutung. Andauernd schaute sie zu Damon hin.
    Es gab vereinzelten Applaus, als sie fertig war, und der Bürgermeister verkündete die Veranstaltungspunkte für den Nachmittag. Dann war alles vorbei, und Elena war frei.

    Ohne zu wissen, wohin sie ging, verließ sie die Bühne. Wie magisch angezogen, folgte sie Damon, der durch eine Seitentür getreten war. Die Luft auf dem Hof erschien ihr nach der vollgestopften Cafeteria erfrischend kühl. Am Himmel wirbelten silberne Wolken. Damon wartete auf sie.
    Ihre Schritte wurden langsamer, aber sie blieb nicht stehen. Sie ging weiter, bis sie nah bei ihm stand. Ihre Augen musterten sein Gesicht. Nach einer langen Pause sagte sie schließlich nur ein Wort: „Warum?“
    „Ich dachte, du wärst mehr daran interessiert, wie ich es geschafft habe?“ Er öffnete vielsagend seine Jacke. „Ich habe heute morgen eine Einladung zum Frühstück erhalten, nachdem ich mich letzte Woche bemüht habe, die Bekanntschaft zu knüpfen.“ „Aber warum?“ Damon zuckte mit den Achseln. Einen Moment lang huschte so etwas wie Verwirrung über seine feingeschnittenen Züge. Es erschien Elena, als wüßte er die Antwort selbst nicht oder wollte es zumindest nicht zugeben. „Laß das meine Sorge sein“, erklärte er kurz. „Damit gebe ich mich nicht zufrieden.“ Prickelnde Spannung baute sich zwischen ihnen auf, so tief und überwältigend, daß Elena Angst bekam. „Verrate mir den wahren Grund“, flüsterte sie. Ein gefährliches Funkeln trat in Damons Augen. „Dränge mich nicht zu sehr, Elena.“ Sie trat so nah an ihn heran, daß sie ihn fast berühren konnte, und sah zu ihm auf. „Ich glaube, du brauchst es, daß man dich ein wenig drängt.“ Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt. In diesem Moment meldete sich hinter ihnen eine Stimme. „Also haben Sie es doch noch geschafft! Ich bin ja so froh!“ Es war Tante Judith. Elena fühlte sich, als würde sie von einer fremden Welt in die Gegenwart zurückgerissen. Sie blinzelte verwirrt, trat einen Schritt zurück und atmete tief aus.
    Ihr war gar nicht aufgefallen, daß sie die Luft angehalten hatte. „Dann haben Sie Elenas Vortrag mitbekommen“, fuhr Tante Judith glücklich fort. „Du hast das wunderbar gemacht, Elena. Aber ich weiß nicht, was in Caroline gefahren ist. Die Mädchen in dieser Stadt benehmen sich in letzter Zeit wie verhext.“ „Vielleicht sind es nur die Nerven“, bot Damon als Erklärung an. Sein Gesicht war heiter und entspannt. Elena hatte große Lust zu kichern. Im selben Moment wurde ihr bewußt, wie unpassend das war. Es war verständlich, daß sie Damon dankbar war, weil er sie gerettet hatte. Aber ohne ihn wäre das Problem gar nicht erst aufgetreten: Immerhin hatte Damon all die Verbrechen begangen, die Caroline Stefan anhängen wollte. „Und wo ist Stefan?“ sprach sie ihren nächsten Gedanken laut aus. Sie entdeckte Bonnie und Meredith auf dem Hof. Sie waren allein.
    Tante Judith hielt mit ihrem Mißfallen nicht hinter dem Berg.
    „Ich hab ihn nicht gesehen“, sagte sie kurz. Dann lächelte sie glücklich. „Mir kommt da gerade eine wunderbare Idee. Warum begleiten Sie uns nicht zum Essen, Damon? Vielleicht könnten Sie und Elena später...“ „Hör auf!“ fuhr Elena Damon an. Seine Miene drückte nur
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