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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
Autoren: J.L. Bourne
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Jahrzehnte gedauert, unsere lachhaften und klobigen Improvisationen umzubauen. Außerdem … Was bringt die Technik gegen sieben Milliarden aufrecht gehende Raubtiere?«
    »Das sind triftige Argumente, aber was gibt’s sonst noch?«
    »Wir könnten Überlebende einsammeln und zu einer Insel fahren, Admiral. Wir können die Insel befestigen und den Rest unseres Lebens etwas sicherer verbringen als hier.«
    »Wir sollen unser Land aufgeben? Es den Zombies überlassen?«
    »Bei allem gebührenden Respekt, Sir, aber auf dem Kontinent ist außer Millionen dieser Dinger nichts mehr. Viele von denen sind so verstrahlt, dass sie nicht mehr verfaulen. Selbst wenn keiner von ihnen der Strahlung ausgesetzt gewesen wäre … Die Analytiker prophezeien, dass sie noch locker zehn Jahre auf den Beinen bleiben werden und auch danach noch eine Gefahr sind. Man kann überhaupt nicht einschätzen, wie lange sie noch herumlaufen. Manche Experten gehen von dreißig Jahren und mehr aus.«
    Der Admiral blickte durch Joe hindurch auf die Wand hinter ihm. Er wirkte wie in Trance, als er es wiederholte.
    »Dreißig Jahre. Dreißig Jahre. Mein Gott.«
    »Solange wir keinen koordinierten Zangenangriff an beiden Küsten fahren und jeden Mann, jede Frau und jedes Kind ausrotten, werden wir den amerikanischen Kontinent in absehbarer Zeit nicht zurückerobern. Falls überhaupt. So sieht die Lage aus. Wir haben es mit etwas zu tun, das nicht nur Tote infiziert, sondern auch Lebende. Wir haben es alle. Die einzigen Menschen, die keine Überträger der Anomalie sind, sind die armen Hunde in der Internationalen Raumstation. Von denen haben wir seit Wochen keine Nachricht mehr erhalten.«
    Der Blick des Admirals wanderte von Joe fort zu einem hellen Eckchen seiner Kabine, in der ein sehr altes Gemälde gut sichtbar an der Wand hing. Es zeigte General Washington. »Was würde General Washington wohl jetzt tun?«
    »Er würde den Mount Vernon vermutlich mit dem Säbel in der einen und der Knarre in der anderen Hand verteidigen und dabei ordentlich fluchen. Und wenn es ganz schlimm kommt, würde er am Ende sicher auch noch handgreiflich werden.«
    »Genau, mein Sohn. Genau.«

Drei
    Kampfgruppe Phoenix
    Im hinteren Teil der C-130 saß das vier Mann starke Sondereinsatzkommando. Man flog 22000 Fuß über Südosttexas hinweg. Die Männer schauten das Licht neben der Frachtluke an, zurrten an den Fallschirmgurten und wünschten sich, das Licht würde zu blinken aufhören. Durch das O 2 -System der Maschine atmeten sie reinen Sauerstoff ein, bemüht, den Stickstoff aus ihrem Blut zu entfernen und vielleicht eine potenziell tödliche Hypoxie zu vermeiden. Sie waren fünf Minuten draußen.
    Absprünge aus Flugzeugen waren den Männern zwar nicht fremd, doch in einer kalten und dunklen Nacht, sechs Kilometer über infiziertem Gebiet und ohne Boden- oder Luftunterstützung war es ihnen nicht ganz geheuer. Angesichts dieser Umstände konnte man sich auch nicht einreden, dass alles in Ordnung war und gut ausgehen würde. Die Männer schlotterten so heftig, dass sie Probleme hatten, sich mit der Halteleine zu verbinden. Es hatte nichts mit dem Sprung zu tun. Es hatte damit zu tun, was passierte, wenn Füße, Knie, Hintern, Rücken und Schultern den Aufschlag eines Drei-Meter-pro-Sekunde-Sprungs absorbierten, sobald sie den Boden berührten. Viele ihrer Kameraden hatten ähnlich notwendige Sprünge absolviert, um an lebenswichtige Dinge oder Informationen heranzukommen, die fürs Überleben der verbliebenen US-Zivilbevölkerung und der Infrastruktur entscheidend waren. Manche Springer organisierten Dinge wie Insulinformeln, Handbücher und Apparaturen; andere wurden in Heimwerkermärkte geschickt, um nach mit Lithiumbatterien betriebenen Handwerkzeugen Ausschau zu halten. Manche waren auf verlassenen Feldern, manche in hoch verseuchten Gebieten auf Hausdächern gelandet. Viele waren in die wartenden Arme von Untoten gesprungen oder hatten sich bei der Landung nur ein Bein gebrochen. Was sie gezwungen hatte, selbst gemachte Selbstmordkapseln zu schlucken – Pillen, die nicht immer so wirkten wie geplant.
    Fliegenden Infrarotkameras zufolge waren viele Männer noch am Leben gewesen, als die Kreaturen sie entdeckten, wenn auch gelähmt und vom Gift verlangsamt. Welche Ironie … Jeder Springer packte seinen Fallschirm eigenhändig und kochte sich seine Kapseln selbst. Man dachte nur ungern darüber nach.
    Wie zum Beispiel der Mann, der von seinen Kameraden Doc genannt
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