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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
Autoren: J.L. Bourne
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Koordinaten der Virginia stehen auf dem Klemmbrett. Können Sie die vielleicht mal eingeben?«
    »Kein Problem.«
    Nach Eingabe der Koordinaten änderte der Pilot den Kurs um einige Grad nach Steuerbord und flog sein Ziel an.
    »Wie heißen Sie, mein Sohn?«
    »Mein Freund da hinten nennt mich Kilroy. Oder kurz Kil. Und Sie?«
    »Ich bin Sam. Ist mir ’ne Freude, Sie kennenzulernen, wenn wir uns vielleicht auch nie wiedersehen.«
    »Tja, Sam, Sie verstehen es, einem Mann Mut zu machen.«
    Sam griff hoch, tippte auf die Scheibe der oberen Anzeigetafel und sagte: »Sie kennen doch die Risiken, Kilroy. Kein Schwanz weiß, wo Sie mit dem kleinen schwarzen U-Boot hinfahren. Wohin es auch fährt, Sie können jede Wette eingehen, dass es da ebenso gefährlich ist wie bei uns am Boden. Es gibt keine sicheren Gefilde mehr.«

Zwei
    Ein Flugzeugträger der Vereinigten Staaten, eines der letzten verblassenden Symbole der einstigen militärischen Stärke des Landes. Es gab zwar noch andere, aber die hatten schon vor Monaten an Küsten Anker geworfen und waren nun sich selbst überlassen. Ein Flugzeugträger wurde sogar als Reserve-Atomkraftwerk betrieben und versorgte die schrumpfenden, auf Inseln liegenden militärischen Außenstationen und einige abgelegene Küstenstreifen mit Gigawatt. Der Träger, dem sie sich näherten, war früher unter dem Namen USS Enterprise bekannt gewesen. Nun hieß er jedoch Marinereaktorstandort III. Ein kleines Kontingent von Kraftwerksingenieuren war alles, was von der ehemals fünftausend Mann starken Besatzung zurückgeblieben war. Doch nicht alle diese Kolosse lagen hier. Eine Handvoll stählerner Riesen hatte, als der Alarm ertönt war und die Zivilisation zusammenbrach, in Übersee festgesessen. Die USS Ronald Reagan lag auf dem Grund des Gelben Meeres. Der Hauptteil der Mannschaft war untot und trieb nach wie vor durch die finsteren Zonen ihres nassen Grabes. Am Anfang hatte man noch Schuld zuweisen und mit Ambossen um sich werfen können – wenigstens so lange noch Menschen dagewesen waren, die werfen konnten. In vertraulichen Mitteilungen tratschte man darüber, die USS Ronald Reagan sei wenige Tage nach dem Auftreten der Anomalie aufgrund simultaner Angriffe mehrerer dieselbetriebener nordkoreanischer U-Boote versenkt worden. Genaues wusste freilich niemand. Die USS George HW Bush war zuletzt verendet in hawaiianischen Gewässern gesichtet worden. Beobachter eines in der Nähe befindlichen amerikanischen Zerstörers hatten gemeldet, dass es an Deck nur so von Untoten wimmelte. Nun war das Schiff ein treibendes Mausoleum und würde es auch bleiben, bis eine brutale Welle oder ein Supertaifun es ebenfalls zu Poseidon hinabschickte.
    Einige überlebende Seeleute der restlichen Flugzeugträger waren gerettet und auf der USS George Washington konzentriert worden, die im Golf von Mexiko weiter aktiven Dienst tat. Die amerikanische Militärdiaspora existierte noch.
    Die zwanzigtausend Tonnen schwere USS George Washington durchpflügte den Golf und hielt zehn Meilen vor der verseuchten Küste Panamas ihren Patrouillenkurs bei. Die Regierung bestand weiterhin fort. Ihre Primärbefehle waren klar und präzise: Patient Null um jeden Preis bergen.
    Admiral Goettleman, Kommandant der Kampfgruppe Sanduhr und amtierender Chef der Marine, saß beim Frühstück in seiner Kabine und schaute sich das bordeigene Kabelfernsehen an. Der letzte Countdown lief seit einer guten Woche pausenlos . Er musste wohl mal mit jemandem darüber reden. Oder sollte er es einfach laufen lassen? Vielleicht gefällt es der Mannschaft, sich einen Flugzeugträger anzuschauen, der in die Vergangenheit geschleudert wird und so die Chance erhält, den Geschichtsverlauf zu verändern.
    Ein lautes Klopfen an der Tür kündete ihm den CIA-Mann Joe Maurer an, der seit dem Beginn dieses Schlamassels seine rechte Hand war.
    »Guten Morgen, Admiral«, sagte Joe gut gelaunt, wenn auch leicht zynisch.
    »Morgen, Joe«, sagte der Admiral. »Sind unsere Jungs schon auf der Virginia? « Er verzehrte den letzten Bissen seines Eipulvers.
    »Sie werden in Kürze dort sein, Sir. Der Funker meldet, dass sie sich über dem Pazifik befinden und nun auf das Signal der Virginia konzentrieren.«
    »Ich wäre kein Admiral, wenn ich mir keine Sorgen übers Wetter machen würde. Hat der Kopter irgendwelchen üblen Mist gemeldet?«
    »Nein, Sir. Ruhige See, klare Sicht. Ich nehme an, dass die heute Glück haben.«
    »Einiges von diesem Glück müssten wir
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