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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02
Autoren: J.L. Bourne
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zu nehmen.
    Das Unternehmen wurde wegen der zu böigen See um eine Stunde verschoben. Wir waren gezwungen, uns mit dem Rücken zum Meer eigenhändig gegen Hunderte von Untoten zu wehren. Viele Soldaten entzogen sich ihnen, indem sie ins Wasser sprangen, da ihnen das kalte Nass lieber, war als gefressen zu werden. Wir erbauten Gliederketteninseln aus vor dem Ufer schwimmenden Panzerspähwagen und sorgten von dieser Zuflucht aus für den Einsatz schwerer Waffen. Bis die Boote kamen, taten wir, was in unserer Macht stand. Die Toten, gegen die wir bis jetzt kämpften, waren vermutlich die Spitze des Schwarms T-5.1. Die uns von Remote Six zugegangenen Informationen deuten an, dass die bekannten Schwärme der Vereinigten Staaten irgendwie markiert sind und man offenbar versucht, sie aus der Ferne zuzuordnen und zu verfolgen. Eine sich abwechselnde Hawg- Gruppe tat, was sie konnte, um eine Linie in den Sand zu zeichnen, indem sie die Horde bei jedem Anflug um 0,001 Prozent reduzierte. Ende hat es uns vielleicht sogar das Leben gerettet, weil es uns die paar Sekunden verschaffte, die wir brauchten, um in die Boote zu springen. Die Piloten meldeten einen kilometerlangen Strom von Untoten.
    Wir kämpften weiter. Wir verschossen die gesamte Munition unserer Pistolen und Schnellfeuerwaffen. Wir hörten das laute Geräusch der Dieselmotoren der Boote hinter uns, als die Untoten den fünfzig Meter breiten Todesstreifen durchbrachen, der sie von uns trennte. Als sie unsere Stellung überrannten und unsere Verteidiger in der ersten Reihe erreichten, waren die Boote da. Wir gingen schnell an Bord. Einige von uns mussten sich der Untoten mit aufgepflanztem Bajonett erwehren oder droschen, um an Bord zu gelangen, mit leer geschosse-nen Waffen auf sie ein. Ich warf einem Marineinfanteristen im letzten Moment mein Randall-Messer zu, so dass er es aus der Scheide ziehen und brutal zwei fast nackte Klappergestelle enthaupten konnte, die sich in sein Fleisch krallen wollten. Er rief mir ein herzliches Danke zu, wischte sich die Hände an den Hosenbeinen ab, gab mir das Messer zurück und sprang an Bord.
    Wir fuhren sicher übers Wasser auf den Flugzeugträger zu und hielten nur alle paar Hundert Meter an, um Männer aus dem Meer zu ziehen, die zwar noch lebten, aber unter Schock standen. Einige schwammen zu uns zurück und streckten denen, die gekommen waren, um sie zu retten, die Hände entgegen.
    An dem Tag, an dem wir ankamen, wurden wir sofort von einer Mischung aus Militärärzten und Freiwilligen des AmeriCorps untersucht. Auch wenn die Freiwilligen keine Soldaten waren, waren sie doch froh, hier zu sein statt auf dem Festland. Während sie uns zusammenflickten, erzählten sie, dass die Lebenserwartung in manchen Festlandgegenden höchstens eine Stunde betrug. Ein Seemann berichtete, man müsste von Zeit zu Zeit gefährliche Ausflüge viele Hundert Kilometer weit ins Inland machen, zu Orten wie Redstone und Pine Bluff Arsenale, um den Nachschub zu ergänzen und wichtige Reparaturen vorzunehmen.
    Tara und ich kamen in einer Kabine auf Ebene 03 unter. Ich war mehr als froh, sie zu sehen und zu entdecken, dass sie es problemlos geschafft hatte, an Bord zu kommen. Sie nannte mir die Kabinen- und Deck-nummem aller ehemaligen Hotel 23- Bewohner, und ich machte mir die geistige Notiz, alle zu besuchen, sobald ich Zeit dafür hatte. Wenn ich nicht damit beschäftigt war, einen operativen Geheimbericht über die Ereignisse dieses Jahres zu Papier zu bringen, verbrachte ich meine Zeit mit ihr. Tara scheint in letzter Zeit etwas empfindsamer geworden zu sein, was aber ganz normal ist, wenn man bedenkt, was sie alles durchgemacht hat.
    Während meiner Abwesenheit hat sie mir wirklich gefehlt. Endlich habe ich ein wenig Zeit, in der wir beide das Gefühl haben, unsere mentalen Sperren ein Stück herunterlassen und uns eingehender über das unterhalten zu können, was mir dort draußen passiert ist.
    Ich werde ihre Worte nie vergessen: »Ich kann nicht fassen, dass du jetzt vor mir stehst. Du hast mir so gefehlt. Du hast mir das zurückgegeben, was sie mir genommen haben.«
    Als wir in unser Gespräch vertieft waren, klopfte ein Läufer an die Tür und bat mich, ihm zu folgen.
    Die Besprechung bezüglich meines letzten Einsatzes fand im Aircraft Carrier Intelligence Center (CVIC) statt und dauerte insgesamt eineinhalb Tage.
    Ich ging mit John und Saiens gerade Dokumente durch, als der Nachrichtenoffizier vom Dienst aufkreuzte. Er stellte sich als
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