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Tage wie im Traum

Tage wie im Traum

Titel: Tage wie im Traum
Autoren: Margaret Way
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wehgetan? Offensichtlich ein Mann.
    "Willkommen an Bord, Miss Copeland", sagte er. "Oder darf ich Sie Eve nennen?"
    Seine Stimme war so wunderbar weich und sinnlich.
    "Natürlich, Mr. Forsythe." Er streckte ihr die Hand entgegen, und als sie sie schüttelte, durchfuhr es sie wie ein elektrischer Schlag. Verwirrt zuckte sie zurück. Noch schlimmer aber war, dass er ihre Reaktion bemerkte; Sie sah es an dem amüsierten Blick in seinen dunklen, funkelnden Augen. Wenn sie diesen Job doch nur nicht so dringend brauchen würde!
    Aber leider war es so.

2. KAPITEL
    Am gleichen Nachmittag reichte Eve ihre Kündigung ein.
    Einerseits war sie freudig erregt, dass man sie bei TCR
    genommen hatte, andererseits fragte sie sich, ob sie nicht den größten Fehler ihres Lebens gemacht hatte. Das Gehalt war großartig. Es würde ihr Leben verändern, selbst wenn sie ihr Image aufpolieren musste. Doch würde es gerade ihr nicht schwer fallen, mit einem Mann zu arbeiten, der so skrupellos war? Für sie stand fest, dass ein Mann, der im Licht der Öffentlichkeit stand, auch privat ein Vorbild sein musste. Und gerade solche Männer brachten sich immer wieder mit Frauen in Schwierigkeiten.
    Anscheinend waren die meisten der Ansicht, dass es zum guten Ton gehörte, neben der Ehefrau auch noch eine Geliebte zu haben. Eve fragte sich, ob ihr Vater in den letzten Jahren auch hin und wieder eine Liebelei gehabt hatte, oder ob er Sally treu war.
    Manchmal schmerzte es, dass sie und Ben ihre
    Stiefgeschwister nicht kannten. Josh musste so alt sein wie Ben damals, als ihr Vater sie verließ. Und das Mädchen, Marilyn, Merrie genannt, war gerade zur Schule gekommen.
    Ihr Vater hatte es ihr erzählt, als er sie wieder einmal abfing.
    "Evie, Liebling, willst du denn nicht mit mir reden?"
    "Mit dir nicht, und mit deinen Kindern auch nicht!", hatte sie über die Schulter zurückgerufen. Ihr schmerzte die Kehle vor Anstrengung, die Tränen zurückzuhalten, doch wenn sie anfing zu weinen, würde sie nie wieder aufhören. Ihr Vater sollte sie endlich in Ruhe lassen. Er hatte seine Entscheidung vor Jahren gefällt, die Entscheidung, die ihre Mutter das Leben gekostet hatte.
    "Zur Hölle mit dir, Dad", stieß Eve hervor. "Zur Hölle mit allen Männern!"
    Während sie auf Ben wartete, der Spätdienst bei
    "McDonald's" hatte, dachte sie lange darüber nach, was sie gesehen hatte. Zweifellos hegte sie tiefes Misstrauen gegen Männer, verbunden mi't dem unbewussten Wunsch, ihrem Vater alle Schuld zuzuschieben. Damit musste sie endlich abschließen.
    Sie wollte Drew Forsythe nicht von vornherein verurteilen.
    Oder doch? Er war viel zu bezwingend, viel zu selbstsicher, hatte einen viel zu bissigen Humor. Er hatte sie wegen ihrer Kleidung kritisiert. Und, war das so schlimm? Die meisten ihrer Kolleginnen gaben sehr viel mehr Geld für Kleidung aus als sie.
    Aber sie hatten auch keinen Bruder, den sie unterstützen mussten. Lisa hatte ihr sogar geraten, ein wenig mehr auf sexy zu machen, denn sie könnte umwerfend sein, wenn sie nur wollte. Das Problem war nur, Eve wollte es gar nicht. Sie wollte kühl und kultiviert sein. Sie wollte ihr Leben so unter Kontrolle haben wie ihre äußere Erscheinung.
    Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie ein wenig Angst vor Männern wie Drew Forsythe hatte. Sie lächelte.
    Eigentlich war sie sehr glücklich mit ihrem jetzigen Chef: Jeffrey Ellison, Mitte fünfzig, schütteres Haar, höflichdistanziert, freundlich, formell. Der perfekte Bankier. Drew Forsythe war da ein anderes Kaliber. Es war eigentlich ein Wunder, dass unter den weiblichen Angestellten bei TCR nicht Aufruhr herrschte.
    Was hatte Lady Forsythes Blick zu bedeuten gehabt? Sie wirkte überhaupt nicht arrogant, wie die meisten anderen reichen Frauen, die Eve kennen gelernt hatte, sondern einfach ...
    nett. Verletzlich sogar. Und ein Mann wie Drew Forsythe konnte wohl jede Frau dazu bringen, sich in ihn zu verlieben. Er war es gewesen, der sich als Erster zurückgezogen hatte. Als fürsorglicher Stiefsohn hatte er Lady Forsythe getröstet, denn sie hatte Sorgen.
    Hat das nicht jeder?, fragte Eve sich finster. Sie hätte ihm alles geglaubt, wären da nicht seine überwältigende Sinnlichkeit und die Tränen in Lady Forsythes schönen Augen gewesen und
    - Begehren? Lieber Himmel, der Anblick hatte sich Eve ins Gedächtnis eingebrannt. Sie war gleichzeitig schockiert und fasziniert. Und erstaunt, dass sie die Stelle bekommen hatte.
    Selbst ihre Qualifikationen
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