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Tage wie im Traum

Tage wie im Traum

Titel: Tage wie im Traum
Autoren: Margaret Way
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war Lady Forsythe", sagte Eve unumwunden.
    "Was?" Ben betrachtete sie ungläubig. "Seine Stiefmutter?"
    "Ich wollte nicht darüber reden. Nicht einmal mit dir." Eve blickte verstört zu Boden.
    "Du könntest dich geirrt haben." Er nahm ihre Hand und schüttelte sie.
    Eve rief sich die Szene ins Gedächtnis. "Nein. Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, bis du kamst."
    Ben betrachtete sie prüfend. In ihrem Gesicht zeigte sich etwas von der vertrauten Verzweiflung. "Ich kann nicht glauben, dass er etwas so Gefährliches tun würde. Er und sein Alter Herr sollen sich angeblich sehr gut verstehen. Sir David betet ihn an.
    Bist du ganz sicher, Evie? Ich meine, was für eine Frau ist sie, wenn sie sich auf so etwas einlässt?"
    "Vielleicht hat sie sich durch seine Rücksichtslosigkeit beeindrucken lassen. Ich kann es immer;noch nicht glauben. Sie sah so anständig aus."
    "Sie haben sich also geküsst?" Ben schob seinen leeren Teller beiseite.
    "Nein. Sie sind buchstäblich auseinander gefahren."
    Ben stöhnte. "Daraus kann man alles interpretieren, Liebes.
    Du urteilst zu vorschnell."
    "Ben, ich bin nicht dumm, das weißt du", sagte Eve ruhig.
    "Tut mir Leid." Ben nahm wieder ihre Hand und hielt sie zwischen seinen. "Aber du hast zu früh zu viel ertragen müssen.
    Ich erinnere mich an alles. Wie Mum sich in allem auf dich verlassen hat, wie sie dir geraten hat, niemals einem Mann zu vertrauen."
    Eve lachte leise. "Ich vertraue dir. Und du bist ein Mann, oder?"
    "Und ein faszinierender obendrein", sagte Ben scherzhaft.
    "Vielleicht hast du dich geirrt. Vielleicht hat er sie nur als Stiefsohn umarmt."
    "Er ist der erotischste Mann, den ich je gesehen habe", erwiderte Eve müde.
    "Dafür kannst du ihn nicht hängen."
    "Er hat gesagt, er habe sie nur getröstet."
    "Dann war es sicher so. Verspiel nicht deine Chancen, indem du falsche Schlüsse ziehst, Eve."
    Das wollte sie auch nicht. Dennoch verschränkte sie unwillkürlich die Arme vor der Brust. "Du würdest anders reagieren, wenn du dabei gewesen wärst."
    Ben überlegte. "Wir können das Privatleben anderer Menschen nicht kontrollieren. Sahen die beiden denn schuldbewusst aus?"
    "Nein, erstaunlicherweise nicht. Sie wirkte ein wenig verwirrt, und er natürlich sehr selbstsicher. Er hat eben Erfahrung mit Frauen."
    Ben stand auf und ging auf und ab. "Du kennst ihn doch gar nicht, Evie."
    "Lisa hat gesagt, dass er sich von seiner Frau habe scheiden lassen. Nicht umgekehrt."
    Ben lachte. "Lisa erzählt nicht immer die Wahrheit. Es wird viel herumgetratscht, besonders über die Reichen und Berühmten. Du kannst ihn nicht verurteilen, weil er geschieden ist, das sind viele andere auch. Sein Privatleben ist eben privat."
    "Nicht einmal der Präsident der USA kommt damit durch", erinnerte Eve, ihn.
    Ben betrachtete seine Schwester prüfend. "Wie hast du dich während des Gespräches verhalten? Meistens verrät dich dein Gesichtsausdruck."
    Eve hob den Kopf. "Wirklich?"
    "Du kannst schon sehr hochmütig und arrogant aussehen."
    Ben lächelte.
    "Du glaubst also, ich hätte falsch reagiert?"
    "Ich glaube, du hast zu viel in eine Szene hineininterpretiert."
    Er umarmte sie kurz. "Verdirb dir nicht von vornherein alle Chancen, Evie. Im Lauf der Zeit wird sich herausstellen, ob du Recht hattest."
    Es kostete Eve einen Samstag, um ihr Image aufzupolieren, unterstützt von Lisa, die an der Uni mehrere Modewettbewerbe gewonnen hatte. Zuerst zum Friseur.
    "Wunderschönes Haar." Lisas Friseur ließ die dichten, schimmernden Strähnen durch die Finger gleiten. "Aber mit der Farbe sollten wir etwas machen. Es ist im Lauf der Zeit nachgedunkelt, und wir müssen wieder etwas Licht
    hineinbringen." Er schnippte mit den Fingern, und sein Assistent brachte ihm eine Farbkarte. "Als Kind hatten Sie hellblondes Haar, stimmts?"
    Eve nickte und warf einen besorgten Blick auf die Karte.
    Falls er für sie Platinblond im Sinn hatte - nicht mit ihr! Sie wollte nicht, dass ihr wahres Ich verschwand.
    "Vielleicht Strähnchen?", überlegte Raymond, den Kopf auf die Seite gelegt. "Nein, noch heller. Ich weiß genau, wie es aussehen soll."
    Während er davonrannte, zwinkerte Lisa Eve aufmunternd zu. "Er ist ein wahres Genie. Sieh mich an! Also keine Leichenbittermiene!" Lisa lehnte sich vor, betrachtete sich im Spiegel Und war anscheinend zufrieden mit dem, was sie sah.
    "Hinterher trinken wir irgendwo einen Kaffee und widmen uns dann deinem Make-up. Eine leichte Grundierung wird deine wunderbare Haut
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