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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria
Autoren: Sandra Dageroth
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Stromkabel?"
    Als Antwort zuckte der Werwolf vielsagend mit den Brauen.
    "Na schön." Silvana beugte sich vor und hatte gerade zu einer erneuten Frage angesetzt, als sich der Bügel des Schlosses mit einem leisen Klicken öffnete.
    Zufrieden löste Yazeem die Arme wieder. "Also doch."
    Corrie klatschte aufgeregt in die Hände. "Dann war die Perle auf jeden Fall richtig." Sie sah den Werwolf mit großen Augen an. "Verwandelst du dich jetzt?"
    Yazeem lachte auf. "Nun, ich denke nicht, dass das von Nöten sein wird. Schließlich ist auf dem Schloss beides abgebildet - Mensch und Wolf."
    "Was aber vermutlich nur das Bild für einen Werwolf sein soll", gab Silvana zu bedenken. "Es gibt nicht automatisch an, welche Form derjenige angenommen haben muss."
    "Vielleicht geht es auch mit beiden", nickte Yazeem. "Versuchen wir es zuerst so. Meine Gestalt kann ich dann immer noch wechseln." Er trat vor und berührte mit den Fingern das Schloss.
    Diesmal mussten sie nicht einmal halb so lang auf eine Reaktion warten.
    Die Linien der Gravuren begannen, in einem satten Grün zu leuchten, zuerst nur schwach, dann immer heller, bis aus dem Grün beinahe ein Gelb geworden war. Abrupt erlosch das Licht darauf wieder, doch dafür schnappte auch dieses Schloss auf.
    "Zwei von Vieren." Silvana starrte hinunter auf den Algenzupfer. "Aber ob wir mit den restlichen beiden Lösungen wirklich richtig liegen?"
    Corrie krauste die Nase. "Warum denn nicht?" Sie bückte sich, um etwas von dem Aquarium-Wasser in den Behälter an der Tür zu schöpfen.
    Silvana seufzte. "Ich hoffe einfach, dass wir mit einer falschen Antwort keinen Mechanismus in Gang setzen, der irgendetwas Unangenehmes mit uns anstellen könnte. Oder ob dieser seltsame Magier nicht noch irgendeinen komischen Zauber versteckt hat, der uns selbst bei den richtigen Lösungen in Schweine verwandelt - nur so zum Spaß."
    Corrie schüttelte den Kopf. "Dann müsste er weiblich gewesen sein und Kirke geheißen haben. Sonst würde ich mir da keine großen Gedanken drum machen."
    "Ja, die Geschichte kenne ich auch." Yazeem ging neben dem Becken in die Hocke und versuchte, den Algenzupfer zu packen. "Odysseus hätte eben nicht ohne kundigen Führer das Inselreich durchsegeln sollen. In früheren Zeiten wusste man nie, was einen auf der nächsten Insel erwartet. Das hat sich in unserer Zeit zum Glück bei den meisten Eilanden geändert."
    Silvana warf Corrie einen entgeisterten Blick zu, doch ihre Freundin zuckte nur mit den Schultern.
    Yazeem hob unterdessen den kleinen Fisch aus dem Wasser und setzte ihn vorsichtig in die enge Röhre an der Tür.
    Irritiert starrte der Algenzupfer zuerst auf den Grund, dann zur Oberfläche und stieß schließlich eine frustrierte Stichflamme aus, die bis zum obersten Holm der Tür reichte.
    Erschrocken machten Silvana und Corrie einen Schritt zurück. "Ach du liebes bisschen!"
    Doch auch der Fisch schien die richtige Antwort auf den Satz aus dem Rätsel gewesen zu sein, denn der dritte Bügel öffnete sich ebenfalls. Leider geriet der Behälter dadurch ein wenig in Schieflage, worüber sich der Algenzupfer mit einer weiteren Brandfontäne beschwerte, die die Steinwand neben der Tür schwärzte.
    "Gut, dass wir hier weit genug von den Papierstapeln weg sind", kommentierte Silvana.
    Corrie, an die sie die Worte gerichtet hatte, hörte ihr jedoch gar nicht zu. Gespannt zwirbelte sie eine ihrer schwarzen Strähnen um den Zeigefinger. "Jetzt ist es nur noch ein Schloss!" Sie drehte sich zu ihrer Freundin um und strahlte sie erwartungsvoll an. "Nur noch das Törtchen - dann wissen wir, ob sich wirklich das Buch hinter dieser Tür befindet!"
    Silvana schürzte die Lippen. "Ja, oder ein tollwütiger Troll mitsamt seiner drei Schafe."
    "Solange die nicht auch Tollwut haben …"
    "Werden wir gleich sehen." Sie nahm den Behälter, hob den Deckel herunter und platzierte das strahlendblaue Törtchen mitten auf der Metallplatte.
    Das Klicken, mit dem sich das Schloss entriegelte, war diesmal jedoch nicht das einzige, was passierte.
    In seinem goldenen Wirbel erschien, wie schon bei ihrem ersten Besuch, das Ätherische Buch und öffnete sich. Die Stimme des Magiers füllte den Raum. "Oh, was würde ich dafür geben, wenn ich jetzt bei euch wäre, um in dieses köstliche Naschwerk beißen zu können! Aber ich bin nicht mehr und ihr habt bewiesen, dass ihr würdig seid, zu erblicken, was ich einst hinter diesem Tor zurückgelassen habe. Es möge euer sein."
    Nach diesen
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