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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen
Autoren: Virgina Henley
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Und darum rate ich Euch, Lord Abercorn, zeigt mir doch vorsichtshalber schon mal, was es mit Euren legendären Verführungskünsten denn so auf sich hat!«

Epilog
    Montagu House, London August 1894
    »Ich danke dir, dass du meinen Geburtstag ausgerichtet hast - noch dazu bei euch zu Hause«, erklärte die Herzoginwitwe Louisa kurz und knapp an ihre Tochter gewandt.
    »Aber, Mutter, ich bitte dich«, erwiderte die Herzogin von Buccleuch. »Platz haben wir hier in Montagu House ja allemal genug.« Schwärmerisch ließ Lus Tochter, ebenfalls auf den Namen Louisa Jane getauft, den Blick durch den prunkvollen und mit modernsten Deckenlampen ausgestatteten Salon schweifen. Es war genau der richtige Rahmen für den historischen Nachmittagsempfang, Lus achtzigsten Geburtstag. »Du möchtest dich nun wohl zurückziehen, Mutter, nicht wahr?«
    »Ja, die Gäste, die jetzt noch anwesend sind, reizen mich nicht. Es wäre mir aber ganz lieb, wenn du Maud sagst, dass sie mir noch rasch die Briefe von Königin Victoria und Prinz Edward bringen soll.«
    Bewundernd schaute Lu ihrer Tochter nach, als diese einmal quer durch den Salon auf Lady Maud zustrebte. Ja, James, unsere Tochter Louisa Jane ist zweifellos die Schönste von unserer ganzen Kinderschar, seufzte Lu im Stillen. Kein Wunder also, dass sie schließlich die Aufmerksamkeit des Herzogs auf sich gezogen hat. Und überhaupt hattest du mir ja versprochen, dass wir mehr Mädchen als Jungen bekommen würden - und hast dieses Versprechen auf wundersame Weise sogar gehalten!
    Wenig später brachten Maud und ihre Cousine, deren Name Lu aber bereits wieder entfallen war, die königlichen Glückwunschschreiben zu ihrer Urgroßmutter hinüber. »Dürfen wir Euch die Treppe hinaufhelfen, Euer Hoheit?«, fragte Maud mit charmantem Lächeln.
    »Auf gar keinen Fall! Die Treppe da schaffe ich auch noch alleine. Auf die Hilfe von euch beiden Frischlingen bin ich zum Glück nicht angewiesen.« Dann aber erbarmte Lu sich ihrer Urenkelinnen, als sie deren enttäuschte Gesichter sah. »Aber wenn ich mich richtig erinnere«, raunte sie, »wolltet ihr ja noch wissen, wie viele Liebhaber ich gehabt habe, nicht wahr? Also, lasst mich mal überlegen ... Da war zum einen ein Baron gewesen, dann noch ein Viscount, ein Graf, ein Marquis und ... ach ja, auch noch ein Herzog. Gerade den darf ich natürlich nicht vergessen - diesen irischen Teufel.« Lady Lu lächelte geheimnisvoll. Dass alle fünf ein und derselbe Mann waren, dachte sie, brauche ich den beiden ja nicht zu verraten!
    Bewundernd schauten ihre Urenkelinnen ihr nach, als ihre Ahnherrin die Treppe erklomm, in der Hand einen karmesinroten Fächer aus Straußenfedern.
    Schließlich aber, als Lu den obersten Treppenabsatz erreicht hatte, drehte sie sich noch einmal um und lächelte Maud und deren Cousine zu. »Nun aber ins Bett!«, sagte sie leise zu sich selbst und konnte es kaum erwarten, endlich einzuschlummern, auf dass James sie nachts wieder in ihren Träumen besuchen käme und leise in ihr Ohr raunte: »Ich liebe dich, Lu.«
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