Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
Waschtisch ihre Morgentoilette, bürstete sich ausgiebig das Haar, legte etwas Puder und Rouge auf und tupfte schließlich noch einen winzigen Tropfen ihres sinnlichen Jasminparfüms zwischen ihre Brüste. Dann schnappte sie sich gut gelaunt den Apfel, den sie aus der Speisekammer mitgebracht hatte, platzierte ihn auf dem kleinen Nachttisch, und ließ sich in genau jene weichen Kissen sinken, in denen ihr Ehemann bis vor wenigen Stunden noch seine Nachtruhe gehalten hatte. Lu tat einen tiefen Atemzug von dem provozierend männlichen Duft, der noch immer an den leinenen Laken haftete.
    Dennoch dauerte es einige Stunden, bis Louisa endlich sah, wie von außen der Türknauf gedreht wurde und die Tür aufschwang.
    Sofort griff sie nach ihrem Apfel und nahm betont nonchalant einen herzhaften Biss von seinem süßen Fruchtfleisch.
    »Lu!«, rief James, als er sie erblickte. »Dann bist du ja gar nicht weggelaufen!« Auf seinem Gesicht spiegelten sich erst Erstaunen und dann grenzenlose Erleichterung wider. »Gott sei Dank, dass mit dir alles in Ordnung ist und -«
    Louisa aber warf ihrem freudestrahlenden Ehemann nur einen ziemlich indifferenten Blick zu und biss abermals von ihrem Apfel ab.
    Sofort verdüsterte sich James’ Miene angesichts dieser kühl-abweisenden Geste. »- obwohl ich dir ja, streng genommen, eigentlich den Hintern versohlen sollte, dafür, dass du mal wieder deinen Kopf durchgesetzt und uns alle in Angst und Schrecken versetzt hast.«
    Mit fast schon majestätischer Ruhe hob Lu die Hand und gebot James zu schweigen. »Wage es nicht, auch nur einen einzigen Schritt näher zu kommen.«
    Wütend runzelte James die Stirn, und es war ihm deutlich anzusehen, welcher Sturm sich in seinem Inneren bereits zusammenbraute.
    »Ich weiß mittlerweile, dass du nicht der Vater von Kittys Kind bist«, fuhr Louisa fort, »aber glaube ja nicht, dass ich es dir jemals verzeihen werde, dass du mich quasi entführt und als deine Gefangene gehalten hast. Du irischer Teufel!«
    »Und glaube du ja nicht, dass ich es dir jemals verzeihen werde, dass du mir unterstellt hast, die Tochter meiner Haushälterin geschwängert zu haben!«
    »In jedem Fall erwarte ich jetzt als Erstes eine aufrichtige und ausführliche Entschuldigung von dir, mein Lieber.«
    »Wie du willst, Lady Lu. Also, ich bedaure aufrichtig und von ganzem Herzen, dass du plötzlich den Verstand verloren hattest und ich dich zu deiner eigenen Sicherheit einschließen musste.«
    »Das also ist die Strafe dafür, wenn man sich als Frau aus seiner
    Angststarre zu lösen wagt!« Wütend schleuderte sie ihm ihren Apfel entgegen.
    James aber fing den Apfel aus der Luft auf und nahm einen energischen Bissen davon. Dabei lüpfte er spöttisch eine seiner pechschwarzen Brauen, während um seine Lippen ein süffisantes Grinsen spielte. »>Und er erlag der Versuchung.<«
    »Schluss jetzt! Und überhaupt - unterstehe dich, mir jetzt irgendwelche Bibelzitate vorzuhalten, du unzivilisierter Ire!«
    »Ich und unzivilisiert? Wer hat sich denn, mit kaum mehr als einem Rüschenschlüpfer bekleidet, an einem Strang aus Bettlaken aus dem Fenster abgeseilt?«
    Kampfeslustig reckte Lu das Kinn. »Ich bin immerhin eine Marquise, und darum kann ich tun und lassen, was ich will.«
    »Aber nur, solange ich es dir erlaube. Denn ich bin dein Marquis und damit Herr und Meister über alles, was auf Barons Court kreucht und fleucht!«
    »Du träumst wohl, mein >Herr und Meister«.«
    »Na, warte. Dir werde ich jetzt erst einmal eine gehörige Tracht Prügel verabreichen. Oder dich bis zum Morgen nicht mehr aus meinem Bett lassen. Oder am besten beides zusammen!« Mit einem großen Sprung stürzte James sich auf Lu und hielt sie unter seinem starken Körper gefangen.
    Lu kreischte und versuchte, sich ihm zu entwinden.
    »Wie? Du versuchst schon wieder auszubrechen? Das kannst du dir sparen, Lu. Am Ende bin doch ich derjenige, der gewinnt.« Behände erhob er sich auf die Knie und zog Louisa mit einem beherzten Ruck ihren Schlüpfer aus. »Also, du darfst wählen. Zuerst die versprochene Tracht Prügel oder ein kleines Intermezzo mit deinem Ehemann?«
    Louisa schmollte, schließlich aber entgegnete sie: »Mir doch egal! Nur, wenn du dich für das Intermezzo entscheiden solltest, wärst du dann wenigstens so freundlich, zuvor deine dreckigen Reitstiefel auszuziehen?«
    James grinste. »Da Ihr so nett fragt, Lady Lu, werde ich sogar mehr als meine Reitstiefel ausziehen.«
    Aufmerksam schaute Lu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher