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Sympathien Gewinnen

Sympathien Gewinnen

Titel: Sympathien Gewinnen
Autoren: Michael Reiter , Cornelia Topf
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Ihre Unterarme etwa drei Sekunden an diesem Punkt. Lassen Sie sie dann wieder auf Ihre Oberschenkel fallen.
Wiederholen Sie diese Übung nach etwa fünf Sekunden Pause. Spielen Sie wieder mit diesem Punkt.
    Auch in dieser Übung beschreibt der Punkt, der bei weiterer Aufwärtsbewegung eine plötzlich sprunghaft erhöhte Muskelspannung (= Spannungspunkt) nach sich ziehen würde, die Grenze Ihrer momentan möglichen natürlichen Gestik.
Übung: „Willkommensgruß“
Strecken Sie Ihre Arme leicht geöffnet nach vorne. So als wollten Sie jemandem entgegengehen, den Sie herzlich willkommen heißen. Lassen Sie Ihre Hände dabei locker.
Fühlen Sie auch in dieser Bewegung den Spannungspunkt im Muskel. Er liegt bei dieser Bewegung am oberen Ende des Bizeps (dem vorderen Oberarmmuskel) und im Trizeps (dem hinteren Oberarmmuskel).
Tasten Sie sich Millimeter für Millimeter an diesen Punkt heran, während Ihre Atmung weiter fließt. Nehmen Sie nach etwa drei Sekunden Ihre Unterarme wieder zurück und lassen Sie sie auf die Oberschenkel fallen.
    Solange Sie innerhalb der Ihnen mittlerweile fühlbaren Spannungsgrenze bleiben, wirkt Ihre Geste bei geöffneten Handflächen tatsächlich einladend. Überschreiten Sie diese Grenze, wirkt die gleiche Gebärde nicht mehr einladend, sondern fordernd, manchmal sogar bettelnd.
Test
    Machen Sie daraus ein kleines Spiel. Laden Sie sich Freunde ein und erfahren Sie dies einmal miteinander. Sie werden erkennen, wie schnell sich die Ausstrahlung eines anderen Menschen bei dieser Geste von einer einladenden in eine fordernde oder gar bettelnde wandeln kann.
    Die gleiche Bewegung verwenden wir auch zur non-verbalen Unterstützung von Fragen. Zum Beispiel, wenn Sie einen Workshop moderieren. „Meinen Sie das auch wirklich so, Herr Kollege?“ „Sind Sie davon überzeugt?“ Auch hier würde eine Überdehnung unglücklich wirken. Wie eine Forderung oder ein Unter-Druck-Setzen Ihres Gegenübers.
    Wiederholen Sie nun noch einmal die Übung „Der Schmetterling“.
Übung: „Film ab!“
    Für diese Übung benötigen Sie eine Videokamera oder Webcam. Auch wenn Ihnen das Gefilmtwerden, wie den meisten Menschen, unangenehm ist – lassen Sie sich darauf ein! Wenn Sie Ihre Ausstrahlung wirklich verbessern wollen, ist dies eine der effektivsten Übungen.
Platzieren Sie zu Hause eine Videokamera oder Webcam so, dass Ihr Oberkörper im Bild ist.
Beginnen Sie diese Übung in einer zentrierten, aufrechten Haltung und achten Sie vor dem Start der Aufzeichnung auf Spannungen in Ihrem Körper – vor allem im Kopf-Nacken-Schulterbereich, in Armen und Händen.
Lassen Sie Ihre Hände locker hängen und entspannen Sie sich. Besinnen Sie sich auf Ihre Körpermitte. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie Ihre Hände dazu kurz auf den Bauch unterhalb des Nabels legen.
Erzählen Sie der Kamera nun eine kleine Geschichte. Zum Beispiel von Ihrem Arbeitsweg heute morgen, vom Frühstück mit der Tochter oder von Ihrem letzten Urlaub. Eine Minute reicht schon.
Schauen Sie sich anschließend in einem ersten Durchlauf die Aufzeichnung ohne Ton an. Achten Sie nur auf Ihre Körpersprache. Fragen Sie sich: Wenn dieser Mensch auf der Mattscheibe mein Klient wäre, was würde ich ihm raten? Versuchen Sie, sich so neutral wie möglich zu betrachten. Unabhängig davon, was Ihnen dieser Mensch gerade erzählt. Notieren Sie, was Ihnen auffällt.
Vergleichen Sie dies nun mit dem, was Sie mit Worten zum Ausdruck gebracht haben. Hat Ihre Gestik den Inhalt Ihrer Geschichte unterstützt oder den Betrachter eher verwirrt?
Schauen Sie sich die Aufzeichnung ein zweites Mal an. Jetzt mit Ton. Fragen Sie sich wieder: Wenn das mein Klient wäre, was würde ich ihm raten, was vermittelt er mir? Wirkt er überzeichnet, selbstsicher oder genervt, gereizt oder getrieben, unsicher oder präsent? Entspringen seine Bewegungen einem tiefen inneren Gleichgewicht? Ist sein Auftritt in sich stimmig?
    Verurteilen Sie sich nicht, wenn Ihnen etwas unangenehm oder merkwürdig Anmutendes auffällt. Es wird Ihnen helfen, sich einmal als neutraler Betrachter zu sehen, und Sie leichter zu einem wieder natürlicheren Ausdruck inspirieren. Auf keinen Fall sollten Sie gegen das vermeintliche Übel kämpfen! Das würde nur diejenigen Elemente in Ihnen stärken, die diese Effekte ursächlich erzeugen. Sie bewirken mehr, wenn Sie mit einem entspannten „Aha, so wirke ich also!“ reagieren – ehrlich bejahend und lächelnd sich selbst gegenüber.

Wie Sie auf andere
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