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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit
Autoren: Frank Adam
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Salzfleischfässern und zur anderen Hälfte mit Getreide beladen sei. »Proviantnachschub, Sir. Sie ist wohl nur in der Küstenschifffahrt tätig, hat nur Bug- und Heckkanone, Vierpfünder, Sir. Sie sieht nicht so sehr atlantiktauglich aus.«
    »Gut! Steuern Sie jetzt noch zwei Stunden unseren Kurs und untersuchen Sie die Brigg. Ich lasse dann zu einer Besprechung der Kommandeure bitten.«
     
     
    In zwei Stunden verringerte die Liberty ihre Segel. Die anderen segelten neben sie und verringerten auch ihre Segel. Dann ruderten die Boote zur Fregatte.
    An Bord der Liberty wurden alle, auch Leutnant Potter, mit den einem Kapitän zustehenden Ehren begrüßt. Die Midshipmen feixten Potter ins Gesicht, aber er genoss die Ehrung dennoch.
    Sven begrüßte Mr Hardy, Mr Bergson und Mr Potter an Bord und ließ zunächst Bergson und Potter über den Zustand ihrer Schiffe berichten. Das Salpeterschiff war in gutem Zustand, nur die Verpflegung sei für eine Atlantiküberquerung etwas knapp. Mr Bergson klagte über die schwache oder gar fehlende Verschalung für manche Luken auf dem zuletzt gekaperten Proviantschiff.
    »Wir geben zwei Zimmermannsmaate mit ihren Leuten auf die Prise, damit die Luken erneuert werden. Unser Steuermannsmaat Dorten übernimmt das Kommando. Sie werden auf der Philadelphia dringender gebraucht, Mr Bergson. Mr Potter stellt eine Liste der notwendigen Proviantergänzungen zusammen. Wir werden uns in zwei Tagen wieder zu einer Besprechung treffen. Die kann Mr Bader zu einem Arztbesuch nutzen. Und wir können dann den Proviant umladen. Wir laufen jetzt in Suchformation, wobei die Liberty am weitesten westlich segelt, das Salpeterschiff zwei Meilen östlich, die Proviantprise in Kielliniedahinter und die Philadelphia wieder zwei Meilen weiter östlich. Damit decken wir ein weites Suchfeld ab. Die Salpeterprise kann die Signale weitergeben. Gute Fahrt, meine Herren.«
     
     
    Nachdem sie eine Woche mit Südwestkurs gesegelt waren und kein Schiff getroffen hatten, fingen einige von den Neuen an zu maulen. »Das ist ja so langweilig. Ich denke, der Alte zieht Prisen an. In Bordeaux hat er uns auch mehr gedrillt, als dass wir Ausgang hatten.«
    »Ihr möchtet gern ein paar britische Linienschiffe treffen, was?«, fragte Mr Petrus.
    »Na, denen segeln wir doch weg!«
    »Aber nicht mit den lahmen Prisen!«, gab der Bootsmann zurück.
     
     
    Am übernächsten Vormittag kam dann die Meldung: »Viele Segel backbord voraus! Vier Meilen.«
    Mr Walker musste wieder mit dem Teleskop aufentern und bestätigte, dass dort ein Geschwader in zwei Linien mit einigen Fregatten seitwärts und achteraus segele. Kurs etwas mehr westlich als sie selbst. Die Offiziere nahmen die Meldung sehr gelassen auf. Unter den Mannschaften sprach sich erst allmählich herum, dass das die erwartete französische Flotte sei.
    Nach einer Stunde hatten sie mit den Aufklärungsfregatten Signale ausgetauscht und waren so dicht heran, dass die Schiffe mit bloßem Auge erkannt werden konnten. Der wachhabende Offizier und der Bootsmann überprüften ständig, ob die Segel gut standen. Sie segelten wieder in Kiellinie.
    Sven kam an Deck und ließ die Midshipmen zu sich rufen. »Haben Sie schon die Linienschiffe gezählt, meine Herren?«
    »Ja, Sir, zwölf. Eines mit 90 Kanonen, eines mit 80, sechs mit 74, drei mit 64 und eines mit 50 Kanonen«, antwortete der junge Achilles Grieve.
    »Und woran erkennen Sie bei den Vierundsiebzigern, dass es französische Linienschiffe sind und keine britischen?«
    »Sie führen die französische Flagge, Sir.«
    »Setzen wir immer die amerikanische Flagge, meine Herren?«
    »Nein, Sir.«
    »Und sonst kennen Sie kein Erkennungsmerkmal, meine Herren?«
    Die Midshipmen schwiegen. »Dann zählen Sie doch einmal die Kanonenluken im oberen und im unteren Geschützdeck und vergleichen die Zahlen!«
    Die Midshipmen spähten und zählten. Leutnant Flinders und der Master lächelten sich zu.
    Bill Albert war zuerst mit Zählen fertig. »Sie haben im Kanonendeck vierzehn und auf dem Oberdeck fünfzehn Kanonen, Sir.«
    »Stimmt!«, bestätigte Sven. »Die gegenwärtigen französischen Linienschiffe der dritten Klasse, die Vierundsiebziger, wie wir kurz sagen, haben auf dem Oberdeck eine Kanone mehr als auf dem Unterdeck. Die Briten haben fast immer die gleiche Zahl auf Kanonen- und Oberdeck, nämlich vierzehn. Warum sie das machen, kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    Sven schaute noch auf das beeindruckende Bild, das diese große
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