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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit
Autoren: Frank Adam
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und brummte den Rindern noch eine Weile nach. Dann nahm er neue Witterung auf.
    Diesmal konnten sie das Schiff leichter erkennen, denn die Dämmerung hellte den Himmel auf. Es war eine Zweimastbark mit Nordkurs.
    Sie setzten mehr Segel, holten das Schiff ein und schossen ihm eine Kugel vor den Bug. »Segel einholen. Erwarten Sie unser Boot!«, brüllte Mr Potter mit sich überschlagender Stimme.
    Auf der Bark strömten Menschen aus den Aufbauten, darunter Frauen und Kinder. »Verdammt!«, schimpfte Mr Potter. »Das ist ein Passagierschiff.«
    Sven mischte sich ein. »Mr Flinders, nehmen Sie sich einen Trupp Seeleute und einen Trupp Seesoldaten sowie einen Schreiber mit. Ich möchte eine Liste der Passagiere haben. Durchsuchen sie auch die Ladung und die Kapitänskajüte. Keine Übergriffe!«
    Ihr Kutter legte ab, und mancher Seemann schaute ihm neidisch nach. »Könnte man nicht auch ein paar Weiber als Prise nehmen?«
    »Mein Gott! Bist du ein geiler Bock. Bist erst fünf Tage von den französischen Nutten weg und hast schon wieder Überdruck.«
    »Na ja. Prisen brauchste nich zu bezahlen.«
    »Quatscht da nicht rum, sondern klart die Taue auf!«, brüllte ein Maat.
     
    Leutnant Flinders wurde mit seinen Männern weniger feindselig, sondern eher neugierig empfangen als sonst.
    Er sah einen Seemann mit blauem Jackett vor sich und stellte sich vor: »Leutnant Flinders von der Fregatte Liberty der Kontinentalen Flotte.«
    Der Seemann antwortete: »Ich bin Kapitän Widnes mit der Bark Niobe auf dem Weg von Bristol nach Dublin. Warum halten Sie uns an?«
    Ein weißhaariger gebeugter Mann, der auf einen Stock gestützt in der Nähe stand, fragte mit der lauten Stimmlage des Gehörschwachen: »Sind das Rebellen?«
    »Wir sind freie Amerikaner und gehören den Streitkräften eines frei gewählten Kongresses an, Sir«, antwortete Flinders mit entschiedener Stimme.
    Der Alte holte ein Hörrohr hervor und fragte den Kapitän: »Was sagt er?«
    Der Kapitän wandte sich an Flinders und sagte leise: »Das ist Lord Erigan von Cawan. Er ist etwas eigenartig, aber sehr reich.«
    Leutnant Flinders verbeugte sich und sagte: »Ich bin Leutnant auf der Fregatte des Kongresses der amerikanischen Kolonien.«
    »Ha!«, lachte der Alte. »Zwei meiner Neffen sind auch Leutnants! Schreiben dauernd, dass sie Geld brauchen. Sie wollen wohl auch was erobern, wie?«
    »Eure Lordschaft, wir beschlagnahmen nur legale Prisen. Ihr Privateigentum rühren wir nicht an.«
    Der Alte winkte mit seinem Arm und lachte. »Sie werden kein Glück mit Prisen haben. Hier ist kein Schatzschiff unterwegs. Mit uns ist nur eine Bark mit Salpeter für Liverpool abgesegelt. Sonst nichts.«
    Der Kapitän sah Mr Flinders erschrocken an und belehrte den Lord: »Aber Eure Lordschaft, das waren doch nur Zuckersäcke.«
    »Reden Sie keinen Quatsch! Mein Sekretär hat sich noch erkundigt. Sie haben Salpeter geladen. Weiß der Deibel, wozu man das braucht.«
    Der Kapitän nahm Mr Flinders am Arm und zog ihn weg. »KommenSie! Ich zeige Ihnen die Passagierlisten und die Bordbücher. Der Alte macht uns sonst noch völlig wirr mit seinem Gefasel.«
    Flinders folgte ihm, ohne besondere Aufmerksamkeit für das Gehörte zu zeigen. Er ließ sich die Passagiere vorstellen, fand einige Damen sehr ansehnlich. Ein Holländer wünschte ihm viel Glück. Der Schreiber fand unter den Papieren nichts von Bedeutung. Die Fracht enthielt auch nur die üblichen Reisegüter und Stückfracht. Flinders ordnete an, dass das Kommando an Bord bleiben solle. Er wolle nur vorab dem Kapitän Bericht erstatten.
     
     
    »Sir, ein Passagier hat sich verplappert. Ein Salpeterschiff ist mit dem Passagierschiff gleichzeitig mit Kurs Liverpool ausgelaufen.«
    Sven sah in ungläubig an. »Ein Salpeterschiff? Wer hat das behauptet?«
    »Ein Lord Erigan von Cawan, Sir, ein alter, schwerhöriger Mann.«
    »Nie von ihm gehört. Wirkt er glaubwürdig?«
    »Ja, Sir. Er hat stur drauf beharrt, als der Kapitän ablenken wollte. Hat sich auch auf seinen Sekretär berufen. Was man aus Salpeter macht, wusste er nicht.«
    »Dann hätte er es wohl auch nicht gesagt.« Sven überlegte einen Moment. »Wenn das Salpeterschiff nach Liverpool will, dann segelt es wahrscheinlich weiter östlich und ist eher hinter uns, denn die Passagierbark ist sicher schneller. Sie gehen zurück zum Lord und zu den Damen und folgen der Philadelphia , die auf altem Kurs segelt. Die Liberty kreuzt auf östlichem Kurs etwas zurück. Aber sagen
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