Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
Teenager ganz sicher nicht aufhalten. Auf gar keinen Fall.
    Kurt konnte sie überhaupt nicht sehen.
    Die vier Herrschaften waren nämlich tot.

KAPITEL 2
    A lso gut. Ich kann Tote sehen und mit ihnen reden. Das ist meine »besondere Gabe«. Na ja, jeder hat ja angeblich eine »Gabe«, mit der er geboren wird und die ihn von allen anderen Menschen auf dem Planeten unterscheidet - nur dass die wenigsten sie überhaupt entdecken.
    Ich entdeckte meine Gabe, als ich ungefähr zwei Jahre alt war. Da begegnete ich meinem ersten Geist.
    Meine besondere Gabe besteht nämlich darin, dass ich eine Mittlerin bin. Ich begleite die geschundenen Seelen frisch Verstorbener an ihren Bestimmungsort im Jenseits - wo auch immer der sein mag -, und zwar in der Regel, indem ich das Chaos aufräume, das sie bei ihrem Abnibbeln hinterlassen haben.
    Man sollte meinen, das sei richtig cool - mit den Toten reden zu können und so. Aber hey, ehrlich, es ist überhaupt nicht cool. Erstens haben Tote, von wenigen Ausnahmen abgesehen, normalerweise überhaupt nichts Interessantes zu sagen. Und zweitens kann ich
mit meiner Gabe noch nicht mal vor meinen Freunden prahlen. Würde mir ja eh keiner glauben.
    Aber zurück zu Jimmy’s Quick Mart , in dem außer mir, Kurt, Gina, Kelly und Debbie auch vier Geister standen.
    Jiieehaa!
    Man könnte sich nun fragen, warum Kurt, Gina, Debbie und Kelly jetzt nicht schreiend aus dem Laden rannten. Denn nun, als ich sie genauer betrachtete, konnte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass die vier Teenager Geister waren. Sie leuchteten auf diese spezielle Schaut mich an! Ich bin tot- Art, wie es nur Gespenster tun.
    Aber Kurt, Gina, Debbie und Kelly konnten natürlich keine Geister sehen. Nur ich.
    Weil ich die Mittlerin bin.
    Ist ein mieser Job, aber irgendjemand muss ihn ja machen.
    Auch wenn ich speziell in diesem Augenblick nicht besonders scharf drauf war, muss ich sagen.
    Das lag daran, dass diese Geister ein ausgesprochen schlechtes Benehmen an den Tag legten. Soweit ich das sehen konnte, waren sie also gerade dabei, Bier zu stehlen. Ein Vorhaben, das schon zu Lebzeiten nicht zu entschuldigen ist - und erst recht bescheuert, wenn man zufällig schon ins Geisterstadium übergegangen ist. Nicht falsch verstehen - natürlich trinken auch Geister. In der Karibik stellen die Leute Chango Macho, dem espíritu de la buena suerte, volle Weingläser hin. Und
in Japan stellen Fischer den Geistern ihrer ertrunkenen Berufsbrüder Sake vor die Tür. Es liegt nicht nur an der Verdunstung des Alkohols, dass der Pegel in den Gläsern in kürzester Zeit sinkt, das könnt ihr mir glauben. Die wenigsten Geister schlagen ein gutes Schlückchen aus.
    Nein, das Blöde an diesen vier Gestalten war, dass sie ganz offensichtlich noch nicht lange tot waren und daher ihre Bewegungen noch nicht so richtig koordinieren konnten. Es fällt Geistern nicht leicht, Gegenstände hochzuheben, und seien sie noch so leicht. Das braucht eine Menge Übung. Ich habe schon Geister erlebt, die es im Kettenrasseln und im Schleudern von Büchern und noch schwereren Sachen - normalerweise in Richtung meines Kopfes, aber das ist wieder eine andere Geschichte - zu einiger Meisterschaft gebracht haben.
    Aber einen Zwölferpack Bier hochzuheben, ist normalerweise jenseits der Fähigkeiten jedes Neu-Geistes, und diese vier Gestalten schienen keine Ausnahmetalente zu sein. Das hätte ich ihnen gern gesagt, aber da ich die Einzige war, die sie sehen konnte - sie und das Bier, das hinter dem Regal mit Sonnenmilch in der Luft schwebte, gerade so, dass niemand außer mir es entdeckte -, hätte das womöglich ziemlich merkwürdig gewirkt.
    Zum Glück schnallten sie aber auch ohne ein Wort von mir, was Sache war. Eins der Mädchen - eine Blondine mit einem eisblauen Futteralkleid - zischte nämlich auf einmal: »Die in Schwarz schaut uns an!«

    Einer der Jungs - die beide Smoking trugen und mit den blonden Haaren und den vielen Muckis den Typus Sportskanone verkörperten - widersprach: »Nein, die schaut nur zum Bain de Soleil rüber.«
    Ich schob meine Sonnenbrille ganz weit in die Stirn hoch, sodass sie nun alle klar erkennen konnten, dass ich durchaus zu ihnen hinschaute.
    »Scheiße«, sagten die Jungs gleichzeitig. Und ließen das Bier fallen, als stünde es in Flammen. Die Explosion aus Glas und Bier erschreckte alle im Raum - außer mir natürlich - beinahe zu Tode.
    Jetzt blickte Kurt hinterm Tresen von seiner Zeitschrift auf . »Was zum Teufel …?«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher