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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich
Autoren: Meg Cabot
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Geistergeschichte.«
    »Stimmt aber«, widersprach Kelly. »Manche Beben sind so klein und örtlich so begrenzt, dass man sie kaum
spüren kann. Vor zwei Monaten hat es an unserer Schule zum Beispiel eins gegeben, das ein Riesenstück des Säulengangs zum Einsturz gebracht hat. Und sonst nichts. Weit und breit gab es keine weiteren Schäden.«
    Gina wirkte wenig beeindruckt. Auch wenn sie gar keine Ahnung davon hatte, dass der Säulengang nicht wegen eines Erdbebens eingestürzt war, sondern weil ich eine übernatürliche und extrem handfeste Auseinandersetzung mit einem widerspenstigen Geist gehabt hatte.
    »Meine Hündin hat immer den besten Riecher dafür, wo man sich bei einem Erdbeben verstecken kann«, sagte Debbie. »Die kommt erst wieder unter dem Billardtisch raus, wenn alles vorbei ist.«
    »Und, war sie heute Morgen unter dem Billardtisch?«, fragte Gina.
    »Also …«, wand sich Debbie. »Nein …«
    Der Fahrer des anderen Fahrzeugs, ein Minderjähriger, dessen Name die Polizei nicht zur Veröffentlichung freigegeben hat, wurde bei dem Unfall verletzt, konnte aber schon nach kurzer Behandlung aus dem Krankenhaus in Carmel entlassen werden. Bislang ist nicht bekannt, ob Alkohol bei dem Zusammenstoß eine Rolle gespielt hat. Es werde allen Hinweisen nachgegangen, so die Poli zei.
    »Hey«, sagte Gina und pickte etwas aus dem klebrigen Bier- und Glasmatsch heraus. »Ein einsamer Überlebender.«

    Sie hielt eine Flasche Budweiser hoch.
    »Na immerhin«, meinte Kurt und nahm ihr die Flasche aus der Hand.
    Die Glocke über der Tür bimmelte, und meine beiden Stiefbrüder kamen herein, dicht gefolgt von zwei ihrer Surfkumpels. Sie hatten ihre Neoprenanzüge abgelegt, ihre Boards irgendwo liegen lassen und waren nun, da sie schnurstracks auf die Trockenfleischbestände auf dem Tresen zuhielten, offenbar auf einen entsprechenden Snack aus.
    »Hi, Brad«, flötete Debbie.
    Hatschi trennte sich gerade so lange von dem Trockenfleisch, um zurückzugrüßen, wenn auch auf extrem seltsame Art - seltsam deswegen, weil er zwar so halbwegs mit Debbie zusammen war, in Wirklichkeit aber auf Kelly abfuhr.
    Was dem Ganzen die Krone aufsetzte, war, dass er auch mit Gina seit deren Ankunft aufs Heftigste flirtete.
    »Hi, Brad«, sagte Gina. Ganz und gar nicht flötend. Denn Gina flirtete nie, sondern pflegte mit Jungs einen sehr direkten Umgang. Was wohl der Grund dafür war, dass sie seit der siebten Klasse keinen einzigen Samstagabend ohne eine Verabredung hatte verbringen müssen. »Hi, Jake.«
    Schlafmütz drehte sich, den Mund voller Trockenfleisch, zu ihr herum und blinzelte. Anfangs hatte ich gedacht, der Junge hätte ein Drogenproblem, aber dann stellte sich raus, dass er einfach immer so war.

    »Hey«, sagte Schlafmütz. Er schluckte, und dann tat er etwas sehr Außergewöhnliches - zumindest etwas für ihn sehr Außergewöhnliches.
    Er lächelte.
    Das war zu viel für mich. Seit fast zwei Monaten lebte ich nun mit diesen Jungs unter einem Dach, seit Mom ihren Vater geheiratet und mich quer durchs Land hierher geschleift hatte, damit wir alle zusammen auf »große glückliche Familie« machen konnten, und während dieser ganzen Zeit hatte ich Schlafmütz höchstens zwei Mal lächeln gesehen. Und jetzt stand er da und himmelte meine beste Freundin an, dass ihm schier der Geifer runterlief!
    Das war krank. Echt krank!
    »Und, wollt ihr Mädels nachher wieder runter?«, fragte Schlafmütz. »Zum Strand, meine ich?«
    »Na ja«, sagte Kelly gedehnt. »Das kommt drauf an, denke ich …«
    Gina kam direkt auf den Punkt. »Was habt ihr Jungs denn vor?«
    »Wir wollen noch mal ein Stündchen aufs Wasser«, sagte Schlafmütz. »Und danach irgendwo eine Pizza einwerfen. Kommst du mit?«
    »Klingt nicht schlecht«, erwiderte Gina und sah mich dann fragend an. »Suze?«
    Ich folgte ihrem Blick und bemerkte, dass ihr die Zeitung in meiner Hand aufgefallen war. Hastig legte ich das Blatt wieder weg.
    »Klar«, sagte ich. »Meinetwegen.«

    Wahrscheinlich war das gar nicht so schlecht, wenn ich was in den Magen bekam, solange ich noch konnte. Denn ich hatte so das dumpfe Gefühl, dass ich bald alle Hände voll zu tun haben würde.

KAPITEL 3
    A h«, sagte Pater Dominic. »Die RLS-Engel.«
    Ich würdigte ihn keines Blickes, sondern fläzte auf einem der Stühle vor seinem Schreibtisch und spielte mit einem GameBoy, den ein Lehrer bei einem Schüler konfisziert hatte. Irgendwie hatte der Gameboy dann den Weg in die unterste Schublade
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