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Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten

Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten

Titel: Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten
Autoren: Antje Szillat
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wagte einen Blick nach links, wo der Verteidiger der Crocodiles gerade versuchte, an mir vorbeizupreschen. Dann atmete ich tief durch, holte aus und donnerte den Puck mit einem steinharten Direktschuss ins Netz.
    Wumms!
    Yeah!
    Zwei Sekunden später ertönte die Pfeife des Schiedsrichters. Das Spiel war vorbei. Die Young Indians hatten die angeblich so unbesiegbaren Crocodiles geschlagen! Der absolute Hammer!
    »Spitze, oberspitze, wie du den Puck versenkt hast!«, jubelte Skipper ununterbrochen und grinste anerkennend. Skipper ist unser Kapitän. Und der stärkste und schnellste Eishockeystürmer, den es gibt.
    »Wie belämmert der Torwart von denen geglotzt hat«, freute sich Tobi.
    »Echt ey, der hat ausgesehen wie ’ne Eiskunstläuferin, die auf den Hintern geknallt ist!«, kreischte Vladi so begeistert, dass ihm die Spucke nur so durch die Zahnlücke schoss. Ein paar Spritzer landeten auf meiner Stirn. Aber das war mir egal. Heute war mir einfach alles egal.
    »Mannomann«, seufzte ich glücklich und wischte mir mit dem Handrücken die Lamaspucke weg. »Was für ein Spiel!«
    Die anderen Young Indians nickten wie wild.
    Vladi grinste. »Die Crocodiles sind am Ende regelrecht vom Eis geeiert!«
    Nelly lachte rau und verpasste ihm einen Knuff gegen die Schulter. »Na ja, du hast zum Schluss aber auch keine Puste mehr gehabt.«
    »Haha …«, ging Vladi gleich an die Decke. »Hauptsache, du hast alles richtig gemacht.«
    Nelly legte versöhnlich den Arm um ihn. »Mensch, Junge, reg dich ab. Das sollte doch nur ein Joke sein. Du warst der Hammer. Von wegen unbesiegbar. Denen haben wir es ordentlich gezeigt, oder?!«
    Zur Antwort jubelten alle laut los. Vladi und Manuel hüpften Arm in Arm auf der Stelle herum. Skipper klatschte begeistert in die Hände und Sandro stimmte sogar ein kleines Siegeslied an.
    Ich streckte die Arme weit zur Seite aus und legte den Kopf in den Nacken. Kann das Leben herrlich sein, dachte ich.
    »He, da hinten kommt die Blassbacke Finn«, trällerte Tobias und versetzte mir einen Schlag in die Rippen.
    Ich zuckte erschrocken zusammen. Aber nur, weil ich gerade in Gedanken mit der Nationalmannschaft WM-Gold geholt hatte.
    Dann sah auch ich ihn: Finn! Noch vor ein paar Wochen hätte ich mich schon allein bei seinem Anblick aufgeregt. Und natürlich hätte ich mich über den schmalen Jungen mit den dunklen Haaren und dem Käsegesicht lustig gemacht. Aber inzwischen war alles ganz anders, denn …
    Halt! Nein! Stopp! So geht das nicht! Bevor ich euch die ganze Geschichte erzähle, sollte ich mich erst einmal vorstellen. Das sagt mein Pa auch immer. Erst die Personalien (was nichts anderes heißt, als sich vorzustellen), dann erzählen. Und der muss es schließlich wissen. Er ist nämlich Kommissar. Kriminaloberkommissar sogar.
    Also, ich heiße Rick Michalski, bin elfeinhalb Jahre alt, gehe in die sechste Klasse der Tucholsky-Gesamtschule und bin Eishockeystürmer der Young Indians. Eigentlich heiße ich Richard, aber so nennt mich wirklich keiner. Höchstens die Püttelmeyer. Und Pa, wenn er stinksauer auf mich ist.
    Ich wohne mit meinem Pa und seinem besten Freund Wutz in einer hundertprozentigen Männer-WG. Selbst unsere Katze Gismo ist ein Kerl.
    Unsere Wohnung ist richtig cool. Wir haben ein riesiges Billardzimmer als Wohnzimmer. Und in unserer Küche steht statt dem üblichen Esszimmertisch ein großer Tresen mit vier Chromhockern. Mein Zimmer ist komplett im Eishockeylook eingerichtet. An der Wand überm Bett hängt ein großes Poster von meinem Lieblingsspieler Mike Modano. Pa hat mir einen Holzrahmen gezimmert, an dem sämtliche Autogrammkarten berühmter Eishockeyspieler klemmen.
    Meinen Namen habe ich übrigens von meiner Mutter, weil sie damals den Schauspieler Richard Gere so cool fand. Viel mehr weiß ich von ihr aber nicht. Nur dass sie genauso blonde Haare hatte wie ich. Und dass sich ihr Lachen so krächzend wie meins angehört haben soll. Keine Ahnung, ob das stimmt. Ich kann mich nicht an sie erinnern. Sie ist gestorben. Kurz nach meiner Geburt.
    Ein paarmal hat Pa es mit einer neuen Mutter für mich versucht. Aber ich will überhaupt keine neue. Schließlich habe ich schon eine. Und mehr als eine Mutter kann man doch wohl nicht haben, oder?!
    Außerdem ist da ja noch Mary, die nur eine Straße weiter wohnt. Sie ist meine Oma und heißt eigentlich Marianne. Aber ich nenne sie Mary, das gefällt ihr besser und mir auch. Und dann wären da außer Pa und Wutz natürlich noch
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