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Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten

Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten

Titel: Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten
Autoren: Antje Szillat
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die Young Indians . Zwei von ihnen gehen in meine Klasse. Tobi und Nelly – und bis vor Kurzem auch Chrissy.
    Mit Chrissy bin ich richtig dick befreundet. Wir sind so-gar Blutsbrüder. Echt wahr! So richtig mit in die Finger schneiden und dann das Blut vermischen.
    Überhaupt kann man mit Chrissy lauter coole Sachen machen. Er ist nämlich der verrückteste Junge, den ich kenne. Und wild ist er. Und vorlaut. Und unerzogen. Und manchmal richtig frech. Das hat jedenfalls unsere Klassenlehrerin Frau Püttelmeyer immer zu ihm gesagt. Einmal hat sie sogar mitten im Unterricht geschimpft, er wäre schwer erziehbar.
    Schwer erziehbar. Wie sich das anhört. Als ob sie über Marys französische Bulldogge Helena redet, die das Stöckchen mal wieder nicht holen will.
    Aber Frau Püttelmeyer regt sich sowieso über alles auf. Sie findet es auch voll blöd, dass ich in einer Männer-WG wohne – so ganz ohne Mutter. Das hat sie jedenfalls mal zu Pa gesagt. Natürlich nicht blöd . Frau Püttelmeyer sagt niemals blöd .
    Mann, hat der sich aufgeregt, als er Wutz und mir später davon erzählt hat. Sein Gesicht und Hals waren von roten Flecken übersät. Das passiert immer, wenn er sich über etwas ärgert – oder wenn er obernervös ist.
    Wie in den letzten Osterferien, als er mir unbedingt die-se komische Martina vorstellen wollte. Rechtsanwältin war die. Und angeblich rein zufällig in dem Hotel, in dem wir wohnten.
    Ich habe Pa natürlich sofort durchschaut. Zumal sein halber Körper von leuchtend roten Flecken übersät war. Der sah original aus wie nach ’ner unglücklichen Begegnung mit ’ner Feuerqualle.
    Echt. Lügen kann mein Pa schon mal gar nicht.
    Martina fand ich auf der Stelle bescheuert. Und zwar so richtig. Die hat mit mir geredet, als ob ich ein Baby wäre. Magst du eine Kugel Eis? Wollen wir nachher zusammen
    ein bisschen Ball spielen? Gehst du gerne in die Schule?
    Hilfe! Die hat gelabert und gelabert und gelabert.
    Ich habe der natürlich nicht geantwortet. Mit so einer quatsche ich doch nicht! Die hatte Fingernägel wie Minischaufeln. Und gestunken hat die wie schleimiges Otternasenpüree. Voll übel.
    Pa meinte, das sei kein Gestank, sondern ein teures Parfüm. Na ja, das hätte sie mal besser direkt ins Klo gekippt.
    Wie gut, dass die Stinkbombe schnell wieder das Interesse an Pa verloren hat. Angeblich hatte sie keine Lust, sich länger mit so einem unerzogenen Bengel wie mir herumzuärgern. Prima – das beruhte auf Gegenseitigkeit!
    Jedenfalls hatte Pa voll die roten Flecken am Hals, als er Wutz und mir von dem Gespräch mit Frau Püttelmeyer erzählte. Aber Wutz hat nur breit gegrinst und gemeint, die wäre bestimmt neidisch, weil mit ihr garantiert keiner in eine WG ziehen würde. Und damit hat er hundertprozentig recht. Mit der hält es niemand freiwillig aus.
    Wutz ist übrigens auch bei der Polizei. Bei einer supergeheimen Spezialeinheit. Da geht es so geheim zu, dass er kein Sterbenswörtchen davon erzählen darf.
    Er ist nämlich ein echter Undercoveragent . Aber das darf natürlich niemand wissen. Und deshalb erzähle ich auch niemandem davon.
    Zumindest normalerweise nicht. Bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen.
    Okay, ihr habt mich durchschaut: Alle meine Freunde wissen davon.
    Aber ist ja auch egal. Mein Leben in der Männer-WG ist auf jeden Fall einfach nur genial (obwohl Pa vor einigen Monaten Die-10-WG-Gebote von innen an die Klotür und von außen an den Kühlschrank gepinnt hat). Und es gab eigentlich auch keinen Grund, dass sich daran etwas ändern sollte. Keinen. Absolut keinen!
    Doch dann kam der Tag, an dem mir die knallblöde Püttelmeyer meinen Aufsatz über Vorbilder zurückgab.



Ich war mir ganz sicher, dass ich mindestens eine Zwei dafür bekommen würde. Doch als ich mein Heft aufschlug, stand dort in dunkelroter Schrift eine dreimal unterstrichene Fünf. Und direkt daneben: Thema verfehlt!
    Hallo! Geht’s noch? Ich hatte einen astreinen Aufsatz über Wutz geschrieben.
    »Das kann doch gar nicht sein«, regte ich mich laut auf.
    »Was kann nicht sein?«, zwitscherte Frau Püttelmeyer quer durchs Klassenzimmer.
    »Das ist doch niemals ’ne Fünf.«
    Frau Püttelmeyer spitzte ihre knallroten Lippen.
    »Stimmt, Richard. Wenn ich es mir recht überlege, dann ist es sogar eine Fünf minus.«
    »Aber … aber … das ist unmöglich.«
    »Hm …«, murmelte sie und tat so, als würde sie angestrengt nachdenken. »Vielleicht sollte ich eine neue Note für dich
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