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Sunrise: Das Buch Joseph (German Edition)

Sunrise: Das Buch Joseph (German Edition)

Titel: Sunrise: Das Buch Joseph (German Edition)
Autoren: Patrick Roth
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blickt auf und sieht Dunkel nur über sich.
    Und reicht hinauf seine Hand und fühlt schwarzes Holz, als knie er unterm Stamm eines Baums.
    Da streckt er sich und zieht zu sich die Öllampe, die lag mir zu Häupten.
    Und hebt an das Licht, um zu sehen.
    Und erkennt, daß er kniet unter einem Tisch, der durchs Grab verläuft.
    Und konnte sich nicht erheben darunter.
    Da kriecht er auf Händen und Knien durch, wo sich Hündlein sonst schnappen die Krumen. Und auf der anderen Seite steht auf und erhebt sich und erhebt auch die Lampe.
    Da sieht er einen Tisch, der ist festlich geschmückt mit Blumen.
    Und weiß nicht, wer gestellt hat den Tisch und wer ihn gedeckt zu einem Abendmahl.
    Denn es riecht nach frischgebackenem Brot und Gebäck, riecht nach Früchten und Wein. Und der Geruch davon erfüllt den Raum.
    Da sieht Joseph zwei Männer sitzen am Tisch, dem Ausgang der Grabhöhle zu. Und sieht den einen schräg gegenüber dem andern.
    Die aber essen nicht und sie trinken noch nicht, sondern wie im Gespräch erstarrt sitzen sie da.
    Und der eine greift aus nach dem Becher zu seiner Rechten. Arm und Hand aber stehen still in der Luft überm Tisch, daß ein Schatten herabfällt von seiner Hand, der verharrt über der Öffnung des Bechers.
    Und Joseph tritt näher zu sehen, wer sind diese Gäste.
    Da erkennt er in ihnen Jakob, seinen Vater. Und Matthan erkennt er, seinen Großvater.
    Matthan und Joseph aber tragen die Züge der Ragebilder, die sich eingeblickt hatten dem Joseph im Stammtraum, an jenem Ort seiner Flucht, den Joseph erwachend benannt hatte Beit Re’evim, das ist: Haus der Hungrigen.
    Und Matthan sitzt da lebendig, und doch verharrt er.
    Und Jakob, Josephs Vater, verharrt ebenso.
    Wie aber ein Warten ist deren Verharren. Und Joseph weiß nicht zu sagen, worauf.
    Da schreitet er vorbei an ihnen, zum Grabe hinaus mit der Lampe. Denn er sieht, daß sich erstreckt der Tisch, daran sie sitzen, bis zum Grabe hinaus.
    Und sich bückend unter den Ausgang des Grabs, sieht er mit nächstem Schritt, als er aufhebt die Augen:
    Weitere sitzen am Tisch.
    Und sie alle verharren, wartend auf etwas, Joseph weiß nicht, worauf.
    Und mit erhobener Lampe geht Joseph ab die Länge des Tischs, auf dem stehen Lampen entzündet.
    Die Zungen aber der Flammen am Ende der Dochte winden sich nicht in Bewegung, und es bewegt sie kein Wind.
    Sondern auch ihr Licht verharrt, als warte ihr Licht auf eines, ein anderes, Joseph weiß nicht, worauf.
    Und Joseph denkt: Wie Gäste sitzen sie da zu einem Abendmahl oder zu einer Hochzeit.
    Und hält die Lampe hin ins Gesicht des nächsten und des nächsten ihm schräg gegenüber, zu erkennen, wer die sind, die, jeder in je seiner Bewegung verharrend, unterm Nachthimmel warten.
    Da sitzen Eleazar und sitzt Eliud, und ihm schräg gegenüber sitzt Achim. Und tragen lebendig die Züge der Ragebilder, die sich eingeblickt hatten dem Joseph im Stammtraum bei Beit Re’evim.
    Und Joseph sieht, es erstreckt sich die Länge des Tischs und reicht weit hinabhin den Hang.
    Und Joseph geht weiter, an Achim vorbei, und erkennend leuchtet
    dem Zadok,
    dem Asor
    dem Eliakim
    dem Abiud
    dem Serubabel
    dem Schealtiël
    dem Jojachin
    dem Elijakim
    dem Joahas
    dem Joschija
    dem Amon
    dem Manasse
    dem Hiskija
    dem Ahas
    dem Jotham
    dem Usija
    dem Amazja
    dem Joas
    dem Ahasja
    dem Joram
    dem Josaphat
    dem Asa
    dem Abija
    dem Rehabeam
    dem Salomo
    dem David
    dem Isai, dessen Sproß Urias Weib tröstete überm Tod ihres Knäbleins
    dem Obed
    dem Boas
    dem Salma
    dem Nahesson
    dem Amminadab
    dem Ram
    dem Herzron
    dem Perez, der den rotfädigen Finger des Bruders zu-rückriß und als erster herauskam
    dem Juda
    dem Jakob, dem Gott-Ringer Israel, der wach rang um den Ragetraum Seiner Verheißung
    dem Isaak
    dem Abraham
    dem Terach
    dem Nahor
    dem Serug
    dem Regu, der in Freundschaft den Fremden sich auflud
    dem Peleg
    dem Eber, erdnah-irdisch hütend Heiligste Sprache
    dem Schelach
    dem Arpachsad
    dem Schem
    dem Noah
    dem Lamech, dem Wilden, der sich Männer erschlug für die Wunde, Knaben für jede Strieme
    dem Methuschelach, der harrte auf Erden bis an die Flut
    dem Henoch,
    dem Jared
    dem Mahalalel
    dem Kenan
    dem Enos
    dem Seth, dem SproßErsatz Abels, eingesetzt für den Toten
    Dem leuchtet erkennend Joseph, und all diesen leuchtete er erkennend.
    Und leuchtet zuletzt – da erreicht Joseph das Ende des Tischs, der sich erstreckt bis zum Fuße des Golgotha, hin bis zur Stelle, wo der vierte einst sah im Schatten
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